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  • EU fördert wichtiges Eisenbahnprojekt in Nordmazedonien mit finanzieller und technischer Hilfe über 560 Mio. Euro aus der Global-Gateway-Initiative
  • Bau von 24 Kilometern Gleisanlagen und Elektrifizierung einer 88 Kilometer langen Strecke auf dem Korridor VIII
  • Finanzierung von Team Europa verbessert Verbindungen innerhalb der Region und zur EU und fördert die wirtschaftliche Entwicklung

Zusammen mit der Regierung Nordmazedoniens haben die Europäische Union (EU), die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) als Team Europa eine Finanzierungsvereinbarung von 560 Millionen Euro für die dritte Phase des östlichen Abschnitts auf dem Eisenbahnkorridor VIII bekannt gegeben. Mit den aus der Global-Gateway-Initiative bereitgestellten Mitteln will der Projektträger auf 24 Kilometern zwischen Kriva Palanka und der bulgarischen Grenze Gleise verlegen und die 88 Kilometer lange Strecke von Kumanovo zur Grenze elektrifizieren. Nach der Fertigstellung können auf der Strecke jährlich etwa 500 000 Tonnen Güter und eine halbe Million Fahrgäste befördert werden. Damit verbessert das Projekt die Anbindung, die Klimaresilienz und die sozioökonomische Entwicklung in Nordmazedonien und der Region.

Das Team Europa stellt für diesen wichtigen Bahnabschnitt umfangreiche Mittel bereit: Die EIB Global (der Geschäftsbereich der EIB für die Aktivitäten außerhalb der EU) und die EBWE geben jeweils einen Kredit über 175 Millionen Euro, und die EU beteiligt sich mit einem Zuschuss von 150 Millionen Euro aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan und einem Zuschuss von bis zu 60 Millionen Euro aus dem Instrument für Heranführungshilfe. Die EU und die EIB werden das Projekt auch weiterhin bei der Vorbereitung, Auftragsvergabe und Durchführung mit technischer Hilfe unterstützen, unter anderem im Rahmen des JASPERS-Programms.

Kyriacos Kakouris, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen in Nordmazedonien: „Wir sind stolz darauf, dieses Projekt als führendes Finanzinstitut zu begleiten. Die EU vergibt dafür aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan ihren bisher größten Zuschuss für Nordmazedonien. Die Finanzierung ist ein gutes Beispiel für die vielfältige finanzielle und technische Hilfe, die wir anbieten. Das umfangreiche Finanzpaket, das wir für dieses Projekt geschnürt haben, zeigt, dass wir geschlossen als Team Europa wichtige Infrastrukturprojekte voranbringen können, die spürbare Vorteile für die regionale Wirtschaft und die Menschen haben. Die neue Strecke wird die Reformen des Landes im Bahnsektor beschleunigen, eine breitere regionale Integration fördern und Nordmazedonien in die Lage versetzen, auch künftig von neuen Initiativen der Kommission wie dem Wachstumsplan zu profitieren. Außerdem trägt das Projekt zu einem umweltverträglicheren Verkehrsnetz in Nordmazedonien bei. Es hilft, den Verkehr schrittweise von der Straße auf die Schiene zu verlagern, und entspricht damit den Klimazielen der EU und Nordmazedoniens.“

Finanzminister Fatmir Besimi dankte der EU, der EIB und der EBWE für ihre umfangreiche Unterstützung für das auf zehn Jahre angelegte Projekt: „Die Mittel, die die Regierung aus den Krediten von EIB und EBWE bereitstellt, und auch die Zuschüsse der EU sind zweifellos entscheidend für den Abschluss dieses Projekts, das schon vor vielen Jahren angelaufen ist. Mit diesen Investitionen in die Bahninfrastruktur schaffen wir bessere Bedingungen für Unternehmen, erleichtern den Güter- und Personenverkehr und fördern die Entwicklung. Das Projekt gehört zu einem Investitionspaket, mit dem der öffentliche Sektor das Wirtschaftswachstum voranbringen will.“

Der neue Streckenabschnitt auf dem Korridor VIII des transeuropäischen Verkehrsnetzes schafft eine nahtlose Verbindung zwischen Sofia und Skopje. Das senkt die Fahrzeugbetriebskosten, reduziert Verkehrsüberlastung und Luftverschmutzung und verbessert die Sicherheit. Dadurch wird das regionale Bahnnetz wettbewerbsfähiger und für den Güter- und Personenfernverkehr attraktiver.

Jürgen Rigterink, Erster Vizepräsident der EBWE: „Wir freuen uns, bei einem für die Region so wichtigen Bahninfrastrukturprojekt wieder mit der EIB und der EU zusammenzuarbeiten. Das Projekt ist die letzte Phase des östlichen Abschnitts auf dem Eisenbahnkorridor VIII, einem wichtigen Teil des TEN-V-Kernnetzes der EU. Dabei werden zwei Abschnitte verbunden, die die EBWE mitfinanziert und die derzeit im Bau sind. Die fertige Verbindung erleichtert den internationalen Güter- und Personenverkehr und verkürzt die Bahnstrecke zum Schwarzen Meer und in die Türkei um etwa 200 Kilometer. Das Projekt soll den Verkehr rationalisieren, den Güter- und Personenverkehr sicherer und zuverlässiger machen und so das Geschäftswachstum und die Entwicklungsmöglichkeiten entlang der Bahnstrecke und in der Nähe von Bahnhöfen fördern. Außerdem verbessert es die Umweltbedingungen in den umliegenden Gemeinden und Regionen.“

David Geer, Leiter der EU-Delegation in Nordmazedonien: „Die EU unterstützt Nordmazedonien beim Aufbau eines modernen, gut funktionierenden Bahnnetzes, das den Menschen eine bessere Anbindung, mehr Lebensqualität und bessere wirtschaftliche Chancen bietet. Die Integration der Bahn in das Verkehrsnetz des Landes gehört zu den Prioritäten der EU. Ziel sind energieeffiziente, klimafreundliche Lösungen für die Beförderung von Personen und Gütern in ganz Europa.“

In den letzten zehn Jahren hat die EIB weltweit mehr als 39 Milliarden Euro für den Bau und die Modernisierung von Bahnstrecken mit einer Gesamtlänge von knapp 2 000 Kilometern und von Hunderten Bahnhöfen vergeben. Im Westbalkan ist die EIB Global ein führender Geldgeber für strategische Eisenbahnstrecken. Sie bietet auch Beratung und technische Hilfe. Die EIB hat bislang über 1,6 Milliarden Euro in den Eisenbahnsektor investiert – für eine bessere regionale Zusammenarbeit und Konnektivität.

Die EBWE ist der wichtigste strategische Partner im Westbalkan. Sie unterstützt die Länder der Region beim Wiederbau der Eisenbahn und fördert die Verlagerung von der Straße auf den umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiene. Die EBWE vergibt Kredite und hilft den Ländern, ihre nationale Eisenbahnunternehmen besser zu organisieren. Bisher hat die Bank den Ländern des westlichen Balkans Kredite von mehr als 1,6 Milliarden Euro für Investitionen im Eisenbahnsektor eingeräumt.

Hintergrundinformationen

Die EIB und die EIB Global

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die Bank vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Sie unterstützt Projekte in vier vorrangigen Bereichen: Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei der EU-Initiative Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Die EIB in Nordmazedonien

Die EIB ist seit der Staatsgründung im Jahr 1991 in Nordmazedonien tätig und vergibt landesweit Finanzierungen für wichtige Infrastrukturprojekte, Gebietskörperschaften sowie kleine und mittlere Unternehmen. Insgesamt hat die Bank bislang 1,3 Milliarden Euro für kleine Unternehmen, Verkehrs- und Energieprojekte sowie Versorgungsinfrastruktur bereitgestellt. Die EIB stellt ihr technisches und finanzielles Know-how ihren Partnern vor Ort durch maßgeschneiderte Beratung und technische Hilfe zur Verfügung. Weitere Informationen über die Projekte der EIB in Nordmazedonien unter Nordmazedonien und die EIB.

Die EBWE in Nordmazedonien

Die EBWE ist seit 1993 in Nordmazedonien tätig und hat bisher mehr als 2,6 Milliarden Euro für 181 Projekte in verschiedenen Branchen bereitgestellt. Davon flossen 200 Millionen Euro in die Modernisierung der Eisenbahn und den Bau von Strecken auf den Korridoren VIII und X. Bei ihrer Arbeit geht es der EBWE vor allem um wettbewerbsfähigere private und staatliche Unternehmen, eine stärkere regionale Integration und den Übergang zu einer grünen Wirtschaft. Weitere Informationen zur Tätigkeit der EBWE in Nordmazedonien.