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  • Diese erste Finanzierung soll die Investitionen in die Entwicklung neuer Moleküle, Arzneiformen und innovativer Verabreichungssysteme für Medikamente zur ophthalmischen Anwendung unterstützen 
  • Sie wird zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen für qualifiziertes Personal in einem weltweit sehr wettbewerbsfähigen europäischen Midcap-Unternehmen beitragen 
  • EIB-Darlehen wird durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa, besichert

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das Pharmaunternehmen Théa haben einen Finanzierungsvertrag über 50 Millionen Euro unterzeichnet. Das Darlehen finanziert Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) von Théa für die Entwicklung neuer Moleküle, Arzneiformen und innovativer Verabreichungssysteme für Medikamente zur ophthalmischen Anwendung.

Es handelt sich um die erste langfristige Partnerschaft zwischen der EIB und Théa. Möglich wurde sie durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa.

Die Anfänge des 1993 errichteten Unternehmens gehen auf die 1850er-Jahre zurück. Seit seiner Gründung wird es von der Familie Chibret aus Clermont-Ferrand kontrolliert, die seit fünf Generationen in der Augenheilkunde tätig ist. Théa ist ein führender französischer Pharmakonzern, der sich im Laufe der Jahre als Marktführer in der europäischen Augenheilkunde etabliert hat. Das Unternehmen ist in den meisten Therapiegebieten der Augenheilkunde vertreten (mit Ausnahme der Netzhautbehandlungen) und hält dort starke Positionen, insbesondere bei der Behandlung des Grünen Stars und trockener Augen.

Das Projekt dürfte angesichts des demografischen Wandels und der relativ hohen Inzidenz von Augenkrankheiten in älteren Bevölkerungsgruppen einen erheblichen Nutzen haben. Die Deckung des unbefriedigten Bedarfs bei medizinischen Indikationen wie Grünem Star, trockenes Auge und Augeninfektionen verbessert nicht nur deutlich das Leben der Patienten, sondern senkt auch die Behandlungskosten im Gesundheitswesen. Des Weiteren trägt die Finanzierung dazu bei, die Beschäftigungsmöglichkeiten für qualifizierte Arbeitskräfte im Bereich Forschung und Entwicklung eines sehr wettbewerbsfähigen und weltweit auf seinen Märkten wachsenden europäischen Unternehmens zu erhalten und zu verbessern.

Ambroise Fayolle, Vizepräsident der EIB: „Die EIB freut sich, ihre Unterstützung für das Pharmaunternehmen Théa bekannt geben zu können. Es handelt sich um einen Konzern in Familienbesitz mit einer führenden Rolle in Europa auf dem wachsenden Markt für ophthalmologische Behandlungen und Produkte. Dieses Projekt stimmt vollständig mit dem Mandat überein, das der EIB von ihren Anteilseignern – den EU-Mitgliedstaaten – erteilt wurde, um Innovationen in ganz Europa zu unterstützen, die in dem ständig wachsenden Tätigkeitsbereich von Thea das Wohlbefinden einer zunehmenden Zahl von Patientinnen und Patienten, die augenärztlich versorgt werden, verbessern können.“

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni: „Ich freue mich über die Finanzierung der EIB an den Pharmakonzern Théa im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa. Sie fördert ein sehr erfolgreiches Unternehmen, positioniert Europa auch an der Spitze der Arzneimittelforschung und -entwicklung und trägt zum Erhalt von Beschäftigungsmöglichkeiten für qualifizierte Arbeitskräfte bei.

Hintergrundinformationen

Théa

Théa ist ein führender Akteur der europäischen Pharmaindustrie auf dem Gebiet der Augenheilkunde (mit Ausnahme von Netzhautbehandlungen) aus Clermont-Ferrand. Der Konzern hat etwa dreißig Tochtergesellschaften in Europa, in Maghreb-Staaten, in Nord- und Südamerika sowie im Nahen Osten. Heute arbeiten nahezu 1 500 Beschäftigte für das Netzwerk, und die Produkte sind weltweit in 75 Ländern erhältlich. Der unabhängige Familienkonzern wurde aus einem Forschungs- und Entwicklungs-Start-up von Henri Chibret gegründet, der zur 4. Generation einer Familiendynastie im Bereich der Augenheilkunde gehört. Vorstand ist heute Jean-Frédéric Chibret (5. Generation).  Umsatz 2020 von Théa: 603 Millionen Euro, davon 27 Prozent in Frankreich, 58 Prozent in Europa und 15 Prozent im Rest der Welt.

Europäischer Fonds für strategische Investitionen (EFSI)

Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ist die tragende Säule der Investitionsoffensive für Europa. Er stellt Garantien für Erstverluste, sodass die EIB mehr Projekte finanzieren kann, die oftmals auch mit höheren Risiken verbunden sind. Die Projekte und Vereinbarungen, deren Finanzierung im Rahmen des EFSI bisher genehmigt wurde, dürften Investitionen von 546,5 Milliarden Euro mobilisieren – davon mehr als 90 Milliarden Euro in Frankreich – und über 1,4 Millionen KMU in der Europäischen Union unterstützen.