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  • Europäische Union vergibt 12,7 Millionen Euro für den Bau eines 500 Kilometer langen Wassernetzes, um die Ärmsten in Phnom Penh mit bezahlbarem und sicherem Trinkwasser zu versorgen
  • EIB und AFD investieren 185 Millionen Euro in den Bau der Wasseraufbereitungsanlage in Bakheng und in weitere Wassernetze
  • Rund 700 000 Menschen in Phnom Penh erhalten Zugang zum Trinkwassernetz; in der Bauphase entstehen 16 000 Jobs

Die Europäische Investitionsbank hat bei der Europäischen Union erfolgreich einen Zuschuss von 12,7 Millionen Euro beantragt, der für eine Wasseraufbereitungsanlage in Bakheng und ein 500 Kilometer langes Verteilnetz in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh bestimmt ist. 700 000 Menschen in einigen der ärmsten Viertel der Stadt erhalten sicheres Trinkwasser und damit bessere Lebensbedingungen. Dies ist eine langfristige Investition in die Widerstandsfähigkeit des Landes gegenüber Pandemien wie Covid-19, denn ohne den Zugang zu sauberem Trinkwasser können derartige Krisen nicht wirksam bewältigt werden.

Mit den Zuschussmitteln der Europäischen Union kann das Verteilnetz auf die ärmsten Gebiete der Stadt ausgedehnt werden. Sie ergänzen eine frühere Investition der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Agence française de développement (AFD) in Höhe von 185 Millionen Euro. Die Kombination aus Mitteln der EIB, der AFD und der Europäischen Union ermöglicht es, die rasch wachsende Stadt Phnom Penh mit aufbereitetem Trinkwasser zu versorgen. Laut Prognosen wird sich die Nachfrage bis 2030 fast verdoppeln.

Etwa 86 000 Haushalte in einigen der ärmsten Viertel Phnom Penhs erhalten erstmals Zugang zum Leitungsnetz. Bestimmte Krankheiten werden in der Folge um 26 Prozent zurückgehen. Davon profitieren die ärmsten Haushalte auch wirtschaftlich, weil sie nicht mehr täglich in Flaschen abgefülltes Trinkwasser kaufen müssen. Heute sind fast 70 Prozent der kambodschanischen Bevölkerung noch nicht an das Leitungsnetz angeschlossen, darunter 28 Prozent der Menschen in Phnom Penh.

EIB-Vizepräsident Andrew McDowell: „Die EIB begrüßt den EU-Zuschuss für das Projekt in Bakheng, das die Lebensqualität von Tausenden Menschen in der Stadt erheblich verbessern wird. Hier zeigt sich, was die europäische Zusammenarbeit und die Solidarität mit Kambodscha und seiner Bevölkerung bewirken können. Unsere Kooperation mit der kambodschanischen Regierung gibt uns Hoffnung, dass wir diese Partnerschaft fortführen und weiter zu einer nachhaltigen Entwicklung in Kambodscha beitragen können.“

Hem Vanndy, Unterstaatssekretär im kambodschanischen Ministerium für Wirtschaft und Finanzen: „Die kambodschanische Regierung begrüßt den Beitrag unserer europäischen Partner, der die Lebensqualität von Hunderttausenden Menschen im Land deutlich verbessern wird. Projekte wie in Bakheng oder das SAAMBAT-Programm, die wir mit der Europäischen Union und mit der EIB durchführen, fördern unsere nachhaltige Entwicklung und unser Wachstum. Wir freuen uns auf eine Ausweitung dieser Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen und der Wirtschaft in Kambodscha.“

Carmen Moreno, Botschafterin der Europäischen Union in Kambodscha: „Wasser ist die Grundlage allen Lebens, und der Zugang dazu ist ein Menschenrecht. Ohne sauberes Wasser breiten sich Krankheiten und Armut aus. Vor allem in der aktuellen Pandemie gefährdet dies die öffentliche Gesundheit. Bakheng ist das größte europäische Investitionsprojekt in Kambodscha. Es wird von mehreren europäischen und kambodschanischen Partnern kofinanziert. Der Zuschuss der EU verhilft den ärmsten Vierteln Phnom Penhs zu ihrem Recht auf sicheres und bezahlbares Wasser. Darüber hinaus schafft dieses Großprojekt auch Arbeitsplätze – ein wichtiger Aspekt in der aktuellen Krise. Ich bin sehr stolz darauf, dass die europäischen Partner dieses Projekt in einer Zeit ermöglichen, in der es am dringendsten benötigt wird.“

Die Erfahrungen der EIB mit der Finanzierung von Wasser- und Abwasserinfrastruktur weltweit zeigen, welche Vorteile eine bessere Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hygiene haben:

  • wirtschaftliche Entwicklung und Bekämpfung der Armut
  • größere Lebensmittelsicherheit und Verbesserung der Lebensmittel- und Ernährungssicherheit sowie der Existenzgrundlagen
  • besserer Umweltschutz
  • Zeitersparnisse bei der Familienarbeit
  • Verbesserung der Schulbesuchs- und Schulabschlussquoten, insbesondere für Mädchen
  • mehr Sicherheit von Frauen und Mädchen, denen das Wasserholen am häufigsten zufällt
  • mehr Zeit für Frauen, sich anderen Tätigkeiten als dem Wasserholen zu widmen
  • stärkere Gemeinschaften und neue Selbstbestimmungsmöglichkeiten für Frauen

Langfristig für eine nachhaltige Entwicklung Kambodschas

Im Dezember 2019 investierte die EIB 51,5 Millionen Euro in das Projekt „Sustainable Assets for Agriculture Markets, Business and Trade“ (SAAMBAT). Die Ziele: ganzjährig zuverlässige und sichere Straßen, eine bessere ländliche Infrastruktur und eine bessere Nahrungsmittelversorgung für rund 200 000 Familien in ländlichen Gebieten Kambodschas. Der Startschuss für SAAMBAT fiel am 3. Februar 2020 in Phnom Penh. An dem Partnerschaftsprojekt im Umfang von 125 Millionen US-Dollar sind der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), die EIB und die kambodschanische Regierung beteiligt.

Zu den Zielen von SAAMBAT gehören bessere Straßen, eine höhere Verkehrssicherheit, eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Naturgefahren sowie der Bau weiterer ländlicher Infrastruktur, die für Kambodscha wichtig ist, wie etwa lokale Märkte, denn in dem Land leiden jährlich zwei Drittel aller ländlichen Haushalte wegen der unterentwickelten Infrastruktur saisonal unter Lebensmittelknappheit. Gleichzeitig soll das Land besser für Krisen und Notsituationen wie Covid-19 gerüstet sein, weil Material und Vorräte zuverlässiger transportiert werden können und Krankenhäuser erreichbar sind.

Das Projekt wird auch bis zu 4 500 Arbeitsplätze und 500 neue KMU schaffen und 25 000 Menschen in der Nutzung digitaler Technologien ausbilden. Das soll ihnen helfen, ihre Geschäfte besser zu führen und mehr Handel zu treiben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf neuen Geschäfts- und Beschäftigungschancen für junge Menschen auf dem Land.

Luca Lazzaroli, Direktor mit Generalvollmacht und Stellvertretender Leiter der Direktion Operationen der EIB: „Projekte wie SAAMBAT und die Wasseraufbereitungsanlage Bakheng sind ein Beleg für das Engagement der EIB und der Europäischen Union für Kambodscha. Wir kombinieren unsere eigenen Finanzmittel und unser technisches und finanzielles Know-how mit anderen Quellen, um die nachhaltige Entwicklung Kambodschas zu unterstützen und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Darauf sind wir stolz. Die EIB freut sich schon auf weitere Projekte in Kambodscha, wo wir bislang bereits 140 Millionen Euro investiert haben.“

Kaushik Barua, IFAD Country Director, Kambodscha: „Mit diesem Projekt konzentrieren wir uns auf den Aufbau einer nachhaltigen ländlichen Infrastruktur wie Straßen und Marktplätze, von der alle profitieren. Wir bauen Kompetenzen auf und bringen den Menschen auf dem Land, vor allem jungen Menschen, wichtige Fähigkeiten und Technologien nahe. Wir danken unseren nationalen Partnern, darunter dem Wirtschafts- und Finanzministerium, dem Ministerium für ländliche Entwicklung sowie den ländlichen Gemeinden und den jungen Menschen, die dem IFAD ihre Ideen und ihr Feedback mitgeteilt haben. Und natürlich danken wir der Europäischen Investitionsbank dafür, dass sie in diese Partnerschaft mit dem IFAD investiert hat.“

Die EIB in Asien:

Seit 25 Jahren unterstützt die EIB die wirtschaftliche Entwicklung in Asien und im pazifischen Raum durch vielfältige Projekte: von einer neuen U-Bahn-Linie in Bangalore bis hin zu preisgünstiger und sauberer Energie im Westen Nepals.

In Asien legt die EIB den Schwerpunkt auf Klimaschutz in allen Sektoren. Über unsere Finanzierungen mobilisieren wir weitere Mittel, die zur Umsetzung der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 erforderlich sind. In unseren Projekten achten wir auch auf den Aspekt der Geschlechtergleichstellung. Frauen, Männer, Mädchen und Jungen sollen gleichermaßen und gerecht profitieren.

Die EIB in Kambodscha:

Die Europäische Investitionsbank fördert die nachhaltige Entwicklung Kambodschas seit 2012. Als Bank der EU hat sie bislang 140 Millionen Euro in dem Land investiert und die Wasserversorgung und die ländliche Entwicklung des Landes gefördert. Damit hat sie die Lebensqualität von Millionen von Menschen verbessert. Die Bank der EU arbeitet mit der Europäischen Union, der kambodschanischen Regierung und anderen Entwicklungspartnern in dem Land zusammen.