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Die Europäische Investitionsbank hat sich bereit erklärt, das erste Glasfaserkabel zu finanzieren, das Mauretanien mit Europa und Westafrika verbinden wird. Die Finanzierungsvereinbarung wurde heute von der Direktorin mit Generalvollmacht der EIB-Direktion Operationen außerhalb der Europäischen Union, Tamsyn Barton, und vom Minister für Wirtschaft und Entwicklung der Islamischen Republik Mauretanien, Sidi Ould Tah, unterzeichnet. Als Berater für dieses Projekt fungierten Lazard Frères. Die Europäische Investitionsbank wird 8 Mio EUR bereitstellen, was rund 35% der Gesamtkosten des Projekts entspricht. Mit diesem Vorhaben werden die Kapazitäten für Internetverbindungen erheblich erweitert und die den Internet-Nutzern erwachsenden Kosten für den Internet-Zugang gesenkt.

„Die Europäische Investititonsbank ist sich der Tatsache bewusst, dass die Bereitstellung von Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen Afrika und der restlichen Welt beträchtliche Auswirkungen auf den Entwicklungsstand haben wird. Der Anschluss Mauretaniens an das Kabel „Africa Coast to Europe“ bzw. A.C.E. wird die Mauretanien offenstehenden Möglichkeiten erweitern“, stellte der für Finanzierungen in Afrika zuständige Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, Plutarchos Sakellaris, fest.

„Mit der Unterzeichnung dieses Finanzierungsvertrags leistet die EIB einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Politik des mauretanischen Staates, die Infrastruktur auszubauen. Dies betrifft vor allem den Bau eines nationalen und internationalen Hochgeschwindigkeits-Übertragungsnetzes, das eine Grundvoraussetzung für die Modernisierung, die staatliche Dezentralisierung und die Verbesserung der öffentlichen Dienste ist“, erklärte der Minister für Beschäftigung, berufliche Bildung und neue Technologien, Ould Khouna.

„Die EU-Delegation in Nouakchott ist erfreut über die Unterzeichnung dieses Projekts, das den Zugang Mauretaniens zum Internet sowie seinen Anschluss an das internationale Kommunikationsnetz wesentlich verbessern wird, vor allem, was die Verbindungen zwischen Mauretanien und Europa betrifft. Dieses Projekt ist ein Zeichen dafür, dass sich die bereits guten Beziehungen zwischen Mauretanien und der Europäischen Union weiter vertiefen", stellte Hans-Georg Gerstenlauer, Botschafter und Leiter der Delegation der Europäischen Union in der Islamischen Republik Mauretanien, fest.

Das Unterwasserkabel Mauretanien wird einen alternativen Zugang zum Internet ermöglichen, der kostengünstiger ist als die derzeit im Lande genutzen Möglichkeiten unter Einsatz von Satellitenverbindungen. Das ACE-Konsortium, das von France Telecom/Orange gebildet worden ist, wird ein 17 000 km langes Kabel entlang der afrikanischen Westküste verlegen. In Mauretanien wird das Kabel von drei mauretanischen Telekommunikationsbetreibern genutzt werden und könnte in weiterer Folge auch das benachbarte Binnenland Mali versorgen.

Für das Projekt wird eine Zinsvergütung in Höhe von 1,6 Mio EUR gewährt.

Durch die Unterstützung der wissensbasierten Wirtschaft wird der Bildungsstand verbessert und ein Beitrag zur Armutsbekämpfung geleistet. Dies sind grundlegende Voraussetzungen für das langfristige wirtschaftliche Wachstum. Im gleichen Sektor hat die Europäische Investitionsbank über den Treuhandfonds für die Infrastrukturpartnerschaft EU-Afrika an der Finanzierung des EASSy-Kabels mitgewirkt, das den Internet-Zugang in Ostafrika erheblich verbessert hat.

Hinweise für die Redaktion:

  • Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Die EIB ist seit über 40 Jahren in ganz Afrika aktiv. Bei ihrer Tätigkeit orientiert sie sich an der Politik und den Zielen der EU-Mitgliedstaaten, deren Finanzminister die Gouverneure der EIB sind.
  • In ganz Afrika engagierte sich die EIB in den vergangenen fünf Jahren mit mehr als 8,6 Mrd EUR.
  • Dieses Projekt wird im Rahmen der langfristigen Unterstützungsmaßnahmen der Europäischen Union für Infrastruktureinrichtungen in Mauretanien durchgeführt. Die EU ist der wichtigste Partner Mauretaniens, und die Zusammenarbeit konzentriert sich hauptsächlich auf den Infrastrukturbereich.