Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt ein Darlehen von 300 Mio EUR für die Mitfinanzierung des Baus eines neuen 800-Betten-Krankenhauses im Norden der österreichischen Hauptstadt bereit. Dieses Projekt stellt einen der Eckpfeiler einer ausgewogenen Verteilung der medizinischen Versorgungsdienste innerhalb der Stadt dar.

Die EIB-Mittel werden zum Bau eines neuen Krankenhauses im Norden Wiens beitragen, wo derzeit pro 1 000 Einwohner nur 3 Betten zur Verfügung stehen gegenüber 9 Betten pro 1 000 Einwohner in den westlichen Gemeindebezirken der Stadt. Durch das Vorhaben wird die Übersiedlung bestehender Abteilungen aus historischen Gebäuden, die nicht leicht an heutige Bedürfnisse angepasst werden können, in ein einziges modernes Gebäude ermöglicht. Den Patienten kommen die modernen Einrichtungen und ein hochwertiges therapeutisches Umfeld für medizinische Versorgungsleistungen zugute.

EIB-Vizepräsident Matthias Kollatz-Ahnen, der unter anderem für Finanzierungen in Österreich zuständig ist, erklärte hierzu: „Ich begrüße dieses Vorhaben sehr, das ein Exzellenzzentrum der Gesundheitsversorgung schaffen wird. Durch die Ansiedlung medizinischer Abteilungen, die derzeit auf sechs Krankenhäuser in Wien verteilt sind, werden bessere integrierte Gesundheitsdienstleistungen für die Bevölkerung bereitgestellt werden. Die EIB finanziert seit Jahren medizinische Einrichtungen in Österreich, da dies die nachhaltige Kommunalentwicklung fördert und deswegen zu unseren vorrangigen Finanzierungszielen zählt.“  

Das neue Spital wird im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf auf dem Gelände einer ehemaligen ÖBB-Werkstätte errichtet. Es wird über 209 000 m² Bruttogeschossfläche verfügen, von denen 72% auf die medizinischen Kerndienste, 12% auf unterstützende Dienste wie einen Kindergarten, Geschäfte, Büros und externe Dienstleistungsanbieter und ca. 16% auf eine mehrstöckige Tiefgarage entfallen.

Die Stadt Wien ist über den Wiener Krankenanstaltenverbund, die Dienststelle der Gemeinde Wien, die die städtischen Gesundheitseinrichtungen verwaltet, Projektträgerin und Endbegünstigte des EIB-Darlehens. 

Das aktuelle Darlehen ist eine Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der EIB und der Stadt Wien. In der Vergangenheit hat die EIB sechs Finanzierungsverträge in Höhe von insgesamt 573 Mio EUR mit der Stadt Wien als Darlehensnehmer unterzeichnet. Aus den Mitteln dieser Darlehen wurden Projekte zur Modernisierung und erhöhten Energieeffizienz der Sozialwohnungen der Stadt Wien und zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz mitfinanziert.

Hinweis für die Redaktion:

Die EIB, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, stellt Mittel für wirtschaftlich tragfähige Investitionsvorhaben bereit, die zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedstaaten der EU beitragen.

In den letzten Jahren hat die EIB ihre Tätigkeit in Österreich erheblich ausgeweitet (2007: 1,07 Mrd EUR, 2008: 1,32 Mrd EUR), was zum Teil eine Reaktion auf die Finanzkrise war. 2009 beliefen sich die Darlehensunterzeichnungen in Österreich auf die Rekordhöhe von 1,93 Mrd EUR. In den Jahren 2007-2009 kamen etwa 7% der EIB-Darlehen Projekten im Bereich Bildung und Gesundheit zugute. In der Vergangenheit hat die EIB in Österreich folgende Vorhaben im Gesundheitssektor mitfinanziert: LKH Klagenfurt, Mutter-Kind-Zentrum Linz, Krankenhäuser in der Steiermark, usw.