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  • 300 Mio EUR für die Verbundleitung Irland–Wales; erstes EIB-Darlehen für ein Energieprojekt des Europäischen Konjunkturprogramms
  • 200 Mio EUR für Windparks; erstes EIB-Darlehen für erneuerbare Energie in Irland
Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird in Irland bis zu 500 Mio EUR bereitstellen, um das Land dabei zu unterstützen, seine Stromversorgung sicher und umweltfreundlich zu gestalten und um zur wirtschaftlichen Erholung Europas beizutragen. In Anwesenheit des irischen Energieministers Eamon Ryan wurden die zwei entsprechenden Finanzierungsverträge heute in Dublin von EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris und der Geschäftsleitung der EirGrid Plc und des Electricity Supply Board (ESB) unterzeichnet.

Die EIB stellt der EirGrid bis zu 300 Mio EUR für den Bau einer 256 km langen Verbundleitung zwischen Irland und Wales (East-West Interconnector, EWIC) bereit. Diese wird die Entwicklung einer nachhaltigen Energiewirtschaft unterstützen, da sie den Import und Export überschüssiger Windenergie ermöglicht. Durch die Anbindung des irischen Strommarktes an das übrige Europa wird sie die Versorgungssicherheit verbessern und den Wettbewerb fördern.

Dem ESB werden Darlehen von bis zu 200 Mio EUR zur Verfügung gestellt, um es ihm zu ermöglichen, durch die Errichtung von Windparks an verschiedenen Standorten mit einer Gesamtkapazität von 248MW bis 2012 ihr Geschäft mit erneuerbaren Energien auszubauen. Die Kosten des Investitionsprogramms werden auf insgesamt 475 Mio EUR veranschlagt.

Unter Einbeziehung dieser Darlehen hat die EIB im Jahr 2009 in Irland bereits 760 Mio EUR und damit nahezu das doppelte Darlehensvolumen von 2008 (400 Mio EUR) vergeben.

EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris erklärte in diesem Zusammenhang: „Irland ist äußerst abhängig von importierten fossilen Brennstoffen, doch es hat enormes Potenzial für Windenergie. Beide Vorhaben unterstützen Irland in seinem Bestreben, „grün“ zu werden, die künftige Energieversorgung zu sichern und dabei ganz Europa zu helfen, seine Klimaschutzziele zu erreichen.

Die EIB freut sich, die EirGrid und die Verbundleitung zu unterstützen, die als zentrales Vorhaben des im letzten Jahr von den führenden europäischen Politikern befürworteten Europäischen Konjunkturprogramms eingestuft wurde. Das Darlehen an die ESB ist auch das erste, das den erneuerbaren Energien in Irland zugute kommt. In diesem Bereich wird es hoffentlich in Zukunft noch viele weitere Gelegenheiten zur Zusammenarbeit geben.


Eamon Ryan, Minister für Kommunikation, Energie und natürliche Ressourcen, merkte an: „Ich begrüße diesen Beitrag der EIB zur Neugestaltung der Energiewirtschaft Irlands sehr. Wir gestalten die Energiepolitik in Irland neu, und der heute unterzeichnete Finanzierungsvertrag wird diese Neugestaltung vorantreiben. Ich gratuliere beiden, der EirGrid und dem ESB, und ich weiß, dass sie ambitionierte halbstaatliche Unternehmen sind, die ihre Verpflichtungen erfüllen. Ich freue mich auf die Fertigstellung dieser Projekte. Irland ist in Begriff, sich zu einem der weltweit führenden Akteure in den Bereichen „grüne“ Energie und Klimaschutz zu entwickeln.“

ESB-Geschäftsführer Padraig McManus erklärte anlässlich der Unterzeichnung der Verträge: „Der ESB investiert in großem Umfang in erneuerbare Energien, um sein Ziel, bis 2035 CO2-neutral zu werden zu erreichen. Wir erweitern unsere Windkraftkapazität bis 2012 auf 600 MW. Bis 2020 wird ein Drittel unserer Stromerzeugung auf Wind beruhen. Der heute unterzeichnete Vertrag ist Teil dieser Strategie.

Dermot Byrne, der Geschäftsführer der EirGrid sagte: „Angesichts der Unterzeichnung dieser sehr hohen Darlehen zur Finanzierung der Ost-West-Verbundleitung stellt der heutige Tag einen wichtigen Meilenstein für Irlands Strominfrastruktur und für unseren Strommarkt dar. Wenn die Verbundleitung fertiggestellt ist, wird sie zur Sicherung der Stromversorgung für die Verbraucher beitragen. Sie wird den Wettbewerb fördern, eine effiziente Stromübertragung zwischen Irland und Großbritannien ermöglichen und irischen Windkrafterzeugern Zugang zu Exportmärkten gewähren.“

Das Europäische Konjunkturprogramm, das im Juli vom Europäischen Parlament und den Ministern der EU verabschiedet wurde, sieht für die Jahre 2009 und 2010 Ausgaben in Höhe von 4 Mrd EUR für wichtige Energievorhaben vor, um den negativen Auswirkungen der Finanzkrise in der Realwirtschaft entgegenzuwirken. Für die Verbundleitung Irland-Großbritannien sieht das Programm 110 Mio EUR vor.

Die Gesamtkosten des Vorhabens der EirGrid werden auf 601 Mio EUR veranschlagt. Die Engineering-Gruppe ABB erhielt den Zuschlag für die Planung, Herstellung und Installation der Verbundleitung. Die EirGrid erwartet, dass durch das Vorhaben während der Bauphase etwa 100 Arbeitsplätze in Irland und 100 in Wales geschaffen werden. Das Projekt soll 2012 fertiggestellt werden.

Irland deckt derzeit 95% seines Energiebedarfs durch importierte fossile Brennstoffe. Die Regierung verfolgt das ehrgeizige Ziel, bis 2020 den Energieverbrauch zu 40% durch erneuerbare Energieträger zu decken. Mitarbeiter der EIB werden an der Herbstkonferenz der Irish Wind Energy Association am Donnerstag teilnehmen, um mehr über künftige Windenergievorhaben in Irland zu erfahren.

Hintergrundinformationen:

Die Europäische Investitionsbank ist die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union. Sie wurde 1957 durch den Vertrag von Rom errichtet und hat zur Aufgabe, die politischen Ziele der EU zu unterstützen. Ihre Finanzierungen sind auf sechs vorrangige Bereiche ausgerichtet: ärmere Regionen, die Umwelt, Verkehrs- und Energienetze, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Innovation und Forschung sowie sichere und nachhaltige Energieversorgung. 2008 unterzeichnete sie Darlehen im Betrag von 57,6 Mrd EUR, davon 51,5 Mrd EUR für Projekte in den 27 EU-Mitgliedstaaten. Um zur Milderung der Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise beizutragen, hat die Bank den Zielwert für ihre Darlehensvergabe im Jahr 2009 auf 70 Mrd EUR angehoben.

Die EirGrid plc ist ein führendes irisches Energieunternehmen mit der Aufgabe, Übertragungs- und Markt¬dienste für Stromverbraucher zu erbringen. Sie ist ein staatliches Wirtschaftsunternehmen. Die EirGrid besitzt Lizenzen als unabhängiger Stromnetz- und Marktbetreiber auf dem irischen Stromgroßhandelsmarkt und ist Eigentümer des lizenzierten nordirischen Stromnetz- und Marktbetreibers SONI Ltd. (System Operator Northern Irland). Die Betreibergesellschaft des gesamtirischen Strommarktes, SEMO (Single Electricity Market Operator), ist ein Unternehmen der EirGrid-Gruppe. Nähere Informationen sind auf der EirGrid-Website unter www.eirgrid.com abrufbar.

Der ESB ist das staatliche Elektrizitätsunternehmen Irlands. Als vertikal integriertes Versorgungsunternehmen, das Strom erzeugt, verteilt und an die Verbraucher liefert, erwirtschaftet es mit Aktivitäten in 100 Ländern einen Jahresumsatz von 3,5 Mrd EUR. Derzeit führt der ESB ein Investitionsprogramm im Umfang von mehreren Milliarden Euro durch, um bis 2035 CO2-neutral zu werden. Die Hälfte dieser Investitionen dient der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern. Darüber hinaus umfasst der Plan erhebliche Investitionen in seine Stromnetzinfrastruktur, um das System für einen stärkeren Einsatz erneuerbarer Energien auszurüsten, ein Netz von Ladestellen für Elektrofahrzeuge aufzubauen und ein Projekt für intelligente Stromzähler durchzuführen. Nähere Informationen sind auf der Website des ESB abrufbar (www.esb.ie).