Die EIB hat über den Treuhandfonds für die Infrastrukturpartnerschaft EU-Afrika einen Zuschuss von 1,75 Mio EUR für den West African Power Pool (WAPP) genehmigt. Damit sollen projektvorbereitende Studien für eine 330 kV-Übertragungsleitung von Riviera in Côte d’Ivoire bis Prestea in Ghana finanziert werden. Die Studien betreffen den noch fehlenden letzten Abschnitt der Übertragungsleitung „Coastal Transmission Backbone“, eines vorrangigen Projekts, das eine stabile Verbindung zwischen Riviera in Côte d’Ivoire und Ikeja West in Nigeria (über Prestea, Aboadze, Volta in Ghana, Mome Hagou in Togo und Sakete in Benin) schaffen wird.

Das Projekt ist von strategischer Bedeutung für den WAPP, dessen Ziel es ist, einen regionalen Strommarkt in Westafrika zu errichten. Zu diesem Zweck sollen wichtige Infrastrukturvorhaben durchgeführt werden, die den Stromaustausch in der gesamten Subregion fördern. Letztendlich möchte das WAPP einen Verbund der wirtschaftlichen Energieressourcen der Region schaffen und den Stromhandel zugunsten aller beteiligten Länder erleichtern.

Der Vertrag wurde am Hauptsitz der EIB in Luxemburg im Beisein von Vertretern des WAPP unterzeichnet. Die bei der Vertragsunterzeichnung Anwesenden begrüßten das Darlehen und hoben hervor, wie wichtig es ist, die Dynamik bei der Durchführung von Energievorhaben in der gegenwärtigen Finanzkrise aufrechtzuerhalten.

Die Studien werden vom Treuhandfonds für die Infrastrukturpartnerschaft EU-Afrika finanziert werden, die 2007 von der EIB, den EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission gemeinsam errichtet wurde, um Investitionen in regionale Infrastrukturprojekte in Afrika zu fördern. Im Oktober 2007 genehmigte der Treuhandfonds einen früheren Zuschuss von 3 Mio EUR für technische Hilfe für den West African Power Pool. Die Mittel waren für projektvorbereitende Studien für eine andere regionale Übertragungsleitung bestimmt: die Stromverbundleitung Man (Côte d’Ivoire) – Sannequille (Liberia) – Nzérékore (Guinea) – Buchanan (Liberia) – Monrovia (Liberia) – Bumbuna (Sierra Leone) – Linsan (Guinea).

Hintergrundinformationen:

Die Tätigkeit der EIB in den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans

Die Europäische Investitionsbank (EIB) leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Entwicklungs- und Kooperationspolitik der Union außerhalb der EU-Mitgliedstaaten. Auf der Grundlage zahlreicher Finanzierungsmandate des Europäischen Rates ist sie seit 1963 ein Partner für die Entwicklung zahlreicher Länder Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP-Staaten). Das derzeitige Finanzierungsmandat basiert auf dem Abkommen von Cotonou vom Juni 2000.

Die EIB-Darlehen in den AKP-Ländern dienen der Armutsbekämpfung und der Unterstützung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums. Die Bank vergibt Darlehen aus zwei Quellen – zum einen aus ihren eigenen Mitteln, zum anderen aus der Investitionsfazilität, einem revolvierenden Fonds, der von den EU-Mitgliedstaaten über den Europäischen Entwicklungsfonds finanziert wird.

Der Treuhandfonds für die Infrastrukturpartnerschaft EU-Afrika

Die EU hat den Treuhandfonds für die Infrastrukturpartnerschaft EU-Afrika im Anschluss an die Erklärung des G-8-Gipfels 2005 in Gleneagles zu Afrika errichtet. Aus den Mitteln dieses Fonds werden grenzüberschreitende und regionale Infrastrukturvorhaben in den südlich der Sahara gelegenen Ländern Afrikas unterstützt.

Der Treuhandfonds verbindet Zuschüsse der Europäischen Kommission und der EU-Mitgliedstaaten mit den Finanzierungen und der technischen Hilfe der EIB und anderer Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen aus der EU. Der Fonds unterstützt Energie-, Verkehrs, Wasser- und Telekommunikationsvorhaben durch Zinsvergünstigungen, technische Hilfe, Zuschüsse zu sozialen oder ökologischen Projektkomponenten sowie Zuschüsse zu Versicherungsprämien für die Minderung der Risiken im Anfangsstadium von Projekten.

Der Fonds nahm seine Tätigkeit im Juni 2007 auf und wird von der Europäischen Investitionsbank verwaltet. Er hat derzeit zwölf Mitglieder, und der Gesamtbetrag der in den Fonds eingezahlten Beiträge beläuft sich auf 93 Mio EUR. Bislang wurden bereits acht Zuschüsse genehmigt.