Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Republik Serbien 80 Mio EUR für die Modernisierung, Sanierung und Erweiterung der vier auf tertiäre Gesundheitsversorgung spezialisierten Krankenhäuser in Serbien und weitere 80 Mio EUR für die Instandsetzung des serbischen Eisenbahnnetzes zur Verfügung.

Das für die Modernisierung von vier klinischen Zentren in Serbien gewährte Darlehen ist die erste Tranche eines Darlehens über 200 Mio EUR, das für die Modernisierung, Sanierung und Erweiterung der auf tertiäre Gesundheitsversorgung spezialisierten Krankenhäuser in vier serbischen Großstädten (der Hauptstadt Belgrad, Kragujevac, Nia und Novi Sad) bestimmt ist. Es betrifft die Planung, den Bau, die Ausrüstung und die Inbetriebnahme neuer Gebäude, eine umfassende Sanierung bestehender Krankenhauseinrichtungen sowie mehrere kleinere Investitionsvorhaben in den Bereichen Ausbildung und Schulung von Krankenhauspersonal, Verbesserung des Standards bei der Patientenversorgung, Einführung eines neuen Abfallentsorgungssystems usw. Es wird dazu beitragen, weitreichende Gesundheitsreformen umzusetzen und zu Verbesserungen der Qualität und Effizienz im Bereich der am höchsten spezialisierten und kostenintensivsten Dienste des serbischen Gesundheitswesens führen.

Mit dem für die Sanierung der serbischen Gleisanlagen und ihres rollenden Materials gewährten Darlehen soll die Instandsetzung von drei Abschnitten des serbischen Schienennetzes mit einer Gesamtlänge von 93 km im paneuropäischen Verkehrskorridor X, der von Salzburg über Ljubljana, Zagreb, Belgrad, Nia, Skopje und Veles nach Thessaloniki führt, finanziert werden. Das Projekt wird durch die Beseitigung von Engpässen im serbischen Eisenbahnsystem die Verkehrssicherheit und -kapazität in diesem wichtigen Transitland der Balkan-Halbinsel erhöhen. Bessere Schienenverbindungen werden sich auf die Integration Serbiens in die Europäische Union positiv auswirken und die Wettbewerbsfähigkeit der serbischen Wirtschaft im Hinblick auf bessere Bedingungen für die Entwicklung des Handels, der Industrie und des Fremdenverkehrs steigern.

Beide Projekte setzen die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Europäischen Agentur für Wiederaufbau (EAR), der Weltbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) fort, die dazu dient, den westlichen Balkanstaaten eine europäische Perspektive zu geben. Sie hat wesentlich dazu beigetragen, Anreize für politische, wirtschaftliche und soziale Reformen zu schaffen und den wichtigen regionalen Ausgleich zu unterstützen.

Aufgabe der Europäischen Investitionsbank, der Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, ist es, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Mitgliedsländer der Union beizutragen. Außerhalb der Europäischen Union setzt die EIB die Finanzprotokolle zu den Abkommen um, die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der Union geschlossen werden.

Seit 2001 belaufen sich die Teilfinanzierungen der EIB in Serbien auf mehr als 890 Mio EUR. Die Darlehensvergabe der EIB in den westlichen Balkanstaaten einschließlich Serbien unterstützt diese Länder dabei, die Beitrittskriterien der EU zu erfüllen und sich an die wirtschaftliche Entwicklung in der EU anzugleichen. Die Bank hat ihre Finanzierungstätigkeit in dieser Region allmählich aufgebaut. Seit 1995 hat die EIB in den westlichen Balkanstaaten Darlehen über 1,9 Mrd EUR vergeben.