Die Europäische Investitionsbank hat den Städten Tshwane (Pretoria) und eThekwini (Durban) je ein Darlehen über 30 Mio EUR zur Kofinanzierung städtischer Infrastrukturvorhaben gewährt. Die EIB, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, unterstützt sektorübergreifende Investitionsprogramme in den Bereichen Wasser- und Stromversorgung, Straßen, Umwelt, Stadterneuerung, Gesundheit und Bildung in diesen zwei großen südafrikanischen Städten.

Die Finanzierungsvereinbarungen, die ausschließlich Tshwane und eThekwini zugute kommen, wurden mit der Infrastructure Finance Corporation (INCA), der südafrikanischen Institution für kommunale Finanzierungen, unterzeichnet, die als zwischengeschaltetes Institut fungiert. Die INCA ist der Bank bereits aus früheren Operationen bekannt und gut gerüstet, um den Finanzierungsvorteil der günstigen langfristigen EIB-Mittel an die Endbegünstigten und somit letztlich an die kommunalen Steuerzahler weiterzureichen. Seit 1998 hat die INCA bereits bei drei Globaldarlehen im Infrastrukturbereich als zwischengeschaltetes Institut fungiert. Bei den jetzt unterzeichneten Operationen handelt es sich um die ersten beiden, die sich auf einzelne große Städte konzentrieren, und um die ersten Rahmenfazilitäten außerhalb der EU.

Die von der EIB mitzufinanzierenden Infrastrukturvorhaben werden aus den mehrjährigen Investitionsprogrammen der beiden Städte aufgrund ihres Beitrags zur sozialen Kohäsion und zur nachhaltigen Entwicklung ausgewählt. Die Weiterleitung der Mittel über die INCA wird die Überwachung der Investitionen erleichtern. Die von der EIB gebotenen attraktiven Mittelbeschaffungskosten für die erforderlichen langen Laufzeiten werden die Investitionsvorhaben insgesamt finanziell tragfähiger machen.

Die EIB finanziert Projekte in Südafrika im Rahmen von verschiedenen, ihr vom Rat der Gouvereure erteilten Mandaten. Seit 1995 hat die EIB etwas mehr als 1,3 Mrd EUR für Projekte in Südafrika gewährt. 12% davon entfielen auf Globaldarlehen zur Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen und 48% auf kleine und mittlere Vorhaben im Bereich der kommunalen Infrastruktur. 15% bzw. 11% kamen Energie- bzw. Wasserprojekten zugute.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wurde 1958 durch den Vertrag von Rom errichtet. Sie finanziert Investitionsvorhaben, die zur Verwirklichung der politischen Ziele der Europäischen Union (EU) beitragen. Außerdem ist sie in die Umsetzung der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit der EU mit Drittländern eingebunden, für die entsprechende Kooperations- oder Assoziierungsabkommen mit der EU bestehen.

Die Tätigkeit der EIB in Südafrika geht auf eine Aufforderung des Rates der Europäischen Union zurück, zur Finanzierung von Projekten in diesem Land beizutragen und so seine wirtschaftliche Entwicklung nach der Einführung der Demokratie zu fördern.

Die EIB wurde im Juni 1995 ermächtigt, langfristige Darlehen über insgesamt höchstens 300 Mio EUR in einem Zeitraum von zwei Jahren zu vergeben. Im April 1997 wurde das Mandat bis Mitte 2000 verlängert und um einen Betrag von 375 Mio EUR erweitert. Eine weitere Verlängerung des Mandats (bis 2006) und eine Erhöhung des Betrags um 825 Mio EUR wurde im Juni 2000 beschlossen, wodurch sich der insgesamt für Finanzierungen der EIB in Südafrika vorgesehene Betrag auf 1,5 Mrd EUR beläuft.