Die EIB hat heute eine Garantievereinbarung für ein Darlehen in Höhe von xx Mio FCFA an die Compagnie Sucrière du Tchad (CST) unterzeichnet. Darlehensgeber sind Banken in der Region der Zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (CEMAC). Die Vereinbarung wurde gemeinsam mit der Proparco und der DEG unterzeichnet. Die CST, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Somdiaa SA (JL Vilgrain-Gruppe), plant die Modernisierung ihrer Zuckerproduktionsanlagen im Tschad. Die Garantie der EIB (in Landeswährung) wird aus Mitteln der Investitionsfazilität gestellt und deckt das Risiko der Nicht-Zahlung des Kapitalbetrags bis zu einem Höchstbetrag von 11,8 Mio EUR ab. Die Proparco und die DEG übernehmen ähnliche Garantien bis zu jeweils 5 Mio EUR. Gleichzeitig wurde die Vorabzahlung eines Zuschusses von 1,8 Mio EUR an die CST vereinbart, um zum Projektumfang gehörende Investitionen in den Umweltschutz sowie soziale Maßnahmen zu finanzieren.

Das Projekt der CST umfasst die Modernisierung der Zuckerplantage und der Zuckerraffinerie in Banda (im Süden des Tschad) sowie Investitionen in die Prduktionsanlagen für Süßwaren und gepressten Zucker in Farcha (in der Nähe von N'Djamena). In Banda werden die derzeitigen Kreisberegnungsanlagen modernisiert und zum Teil durch Tropfbewässerungssysteme ersetzt werden. Dadurch sollen der Wasserverbrauch gesenkt und die Zuckerrohrproduktion sowie die Arbeitsproduktivität gesteigert werden. Das Projekt wird das Privatisierungsprogramm des Tschad unterstützen und sich positiv auf die Wirtschaft der Region und des Landes auswirken, indem es eine Verringerung der Zuckereinfuhren ermöglicht. Es kommt außerdem dem Staatshaushalt zugute, da auf die CST derzeit rund 10% der gesamten Steuereinnahmen entfallen. Zudem wird die im Umkreis der Werke lebende Bevölkerung von einer besseren Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie von den positiven Auswirkungen auf die Bildungs- und Gesundheitssituation profitieren.

Die gemeinsame Garantievereinbarung zwischen den Garantiegebern und der Société Générale Tchadienne de Banque, die offiziell als Darlehensgeber fungiert, wurde am xxx in Paris unterzeichnet. Obwohl die Risikogewichtung für Garantien, die von internationalen und bilateralen Finanzierungsinstitutionen gestellt werden, zur Zeit 20% beträgt, genehmigte die COBAC (Zentralafrikanische Bankenkommission) für diese Operation eine Risikogewichtung von 0%. Daher konnten die zum Konsortium gehörenden Banken, die bereits die jeweiligen Limits für ihr Engagement gegenüber der CST erreicht hatten, die zur Finanzierung des Projekts benötigten Darlehen in Landeswährung bereitstellen.

Mit dieser Operation setzt die EIB ihre Unterstützung für den Zuckersektor in Zentralafrika fort. Vorausgegangen sind 1976 ein Darlehen an die Sonasut (Vorgängerin der CST), zwischen 1966 und 2000 verschiedene Finanzierungen in Kamerun zugunsten der Somdiaa-Gruppe, zu der die CST gehört, und eine Beteiligung von 6,25% am Kapital des AIG African Infrastructure Fund LLC, der wiederum mit 13,5% an der Somdiaa beteiligt ist. Die jetzt unterzeichnete Garantieoperation bewirkt eine klassische Kreditverbesserung und ist aufgrund der besonders positiven sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Investitionsvorhabens gerechtfertigt. Sie wird zur Entwicklung der regionalen Finanzmärkte beitragen, der CST Zugang zu langfristigen Darlehensmitteln in FCFA ermöglichen und die regionalen Banken in die Lage versetzen, der CST unter Einhaltung der bankenaufsichtsrechtlichen Vorschriften der COBAC hinsichtlich der Risikostreuung weitere Finanzierungen zu gewähren.

Die 1958 durch den Vertrag von Rom errichtete EIB finanziert Investitionsvorhaben, die zur Erreichung der Ziele der Europäischen Union beitragen. Außerdem ist sie in die Umsetzung der Kooperationspolitik der EU gegenüber Drittländern eingebunden, die Kooperations- oder Assoziierungsabkommen mit der EU geschlossen haben.

In den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP) vergibt die Bank Finanzierungen auf der Grundlage der Investitionsfazilität, die durch das im Juni 2000 in Cotonou unterzeichnete EU-AKP-Partnerschaftsabkommen eingerichtet wurde. Im Rahmen des Abkommens von Cotonou ist eine Finanzhilfe von insgesamt 15,2 Mrd EUR im Zeitraum 2002-2006 vorgesehen. Davon entfallen 11,3 Mrd EUR auf nicht rückzahlbare Hilfen der EU-Mitgliedstaaten, 2,2 Mrd EUR werden von der EIB im Rahmen der Investitionsfazilität vergeben und bis zu 1,7 Mrd EUR sollen in Form von Darlehen aus eigenen Mitteln der EIB bereitgestellt werden. Bei der Investitionsfazilität handelt es sich um einen revolvierenden Fonds (die Rückzahlungen auf Darlehen werden für neue Finanzierungen verfügbar gemacht). Für eine Unterstützung kommen Projekte in Frage, die unter technischen, ökologischen, finanziellen und volkswirtschaftlichen Aspekten solide sind und von privaten Unternehmen bzw. von nach kommerziellen Grundsätzen betriebenen öffentlichen Einrichtungen durchgeführt werden.