Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird der Demokratischen Volksrepublik Laos (DVR Laos) 55 Mio USD für die Planung, den Bau und den Betrieb eines Wasserkraftwerks mit einer Kapazität von 1 070 MW am Nam Theun-Fluss in Laos zur Verfügung stellen. Die Regierung wird das Darlehen zur Finanzierung ihres Eigenmittelbeitrags zur Projektgesellschaft Nam Theun 2 Power Company Ltd (NTPC) verwenden. Die Laufzeit des Darlehens wird 30 Jahre betragen, davon 6 Jahre tilgungsfrei.

Eigentümer der NTPC ist ein Konsortium, an dem die Electricité de France International (35%), die Regierung von Laos (25%), EGCO of Thailand (25%) sowie die Italian-Thai Development Public Company (15%) beteiligt sind.

Der Eigenmittelbeitrag der Regierung wird außerdem durch ein langfristiges Darlehen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) in Höhe von 20 Mio sowie durch Zuschüsse der Weltbank (20 Mio USD) und der Agence Française de Développement (AFD) (6 Mio USD) finanziert. Diese Institutionen werden das Projekt ebenfalls durch eine Kombination von Darlehen an die NTPC und eine Absicherung des politischen Risikos unterstützen. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf rund 1,3 Mrd USD veranschlagt.

Das Projekt Nam Theun 2 wird sich stark auf die Entwicklung auswirken und zur regionalen Integration beitragen. Insbesondere wird es die nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Laos, einem der ärmsten Länder im südostasiatischen Raum, fördern. Das Investitionsvorhaben stellt derzeit die beste Möglichkeit dar, Einnahmen zu erzielen und so die Abhängigkeit des Landes von internationaler Hilfe zur Finanzierung seiner Entwicklung zu verringern. Rund 95% der Stromproduktion des Wasserkraftwerks wird nach Thailand exportiert werden. Die Exporteinnahmen werden die Aussichten für eine Verbesserung der Haushaltslage und der Schuldendienstkapazität des Landes verbessern.

Im Rahmen der Projektvorbereitung wurden umfangreiche öffentliche Anhörungen sowohl vor Ort als auch auf internationaler Ebene durchgeführt, um ein breites Verständnis und die Akzeptanz des Vorhabens in der Öffentlichkeit sicherzustellen. Vereinbarungen auf institutioneller Ebene und hinsichtlich der Projektdurchführung enthalten innovative Elemente sowie Klauseln zur Einhaltung der allgemein anerkannten Praktiken, um Transparenz und Rechenschaftslegung bei der Verwaltung der öffentlichen Ausgaben sicherzustellen. Die Bauarbeiten sowie die Umsetzung der Sicherungsmaßnahmen werden sich über den Zeitraum 2005-2009 erstrecken. Der Betrieb soll im November 2009 aufgenommen werden.

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Weltbank, der Asiatischen Entwicklungsbank, der Europäischen Investitionsbank, der Nordic Investment Bank, der Agence Française de Développement, der COFACE und anderen Exportkreditagenturen geplant. Vereinbarungen zur Zusammenarbeit für die nächsten Projektstadien insbesondere im Hinblick auf die Überwachung und die Stärkung der Leitung und Kontrolle werden derzeit ausgearbeitet. Dazu gehören insbesondere:

  • technische und finanzielle Hilfe mehrerer Geber zur Verbesserung der Verwaltung der öffentlichen Ausgaben;
  • strenge Prüfung durch Audits, Überprüfung und Begutachtung der öffentlichen Ausgaben;
  • eine vertragliche Zusage, die Management- und die finanzielle Verantwortung für die Ergebnisse der Abhilfe- und Ausgleichsmaßnahmen im sozialen und ökologischen Bereich zu teilen;
  • langfristige finanzielle und technische Unterstützung des Watershed-Management-Programms;
  • ein umfassendes Programm zur Überwachung und Evaluierung der Projektentwicklung;
  • regelmäßige Überwachung und Unterstützung vor Ort durch WB, ADB, EIB und AFD;
  • internationale Expertengremien zur Überwachung der Sicherheit des Staudamms, der Wirksamkeit des Projekts der Erreichung der Ertragsziele und anderer wesentlicher Ziele der sozialen und ökologischen Programme;
  • jährliche öffentliche Konsultationssitzungen zur Gewährleistung der Überwachung durch die Öffentlichkeit sowie von Transparenz und Rechenschaftslegung.