Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt vier Darlehen in Höhe von insgesamt 106 Mio EUR für Forschung und Entwicklung sowie Produkt- und Produktionsinnovation bei der voestalpine AG, für den Ausbau der öffentlichen Nahverkehrsinfrastruktur in Linz und für die Infrastruktur im Gesundheitswesen der Region.

  • 50 Mio EUR für Forschung und Entwicklung sowie Produkt- und Produktionsinnovation bei der voestalpine AG: Das Darlehen fördert Forschung und Entwicklung in der voestalpine-Gruppe, so dass diese die Nachfrage nach hochwertigen Stahlprodukten und -komponenten befriedigen und außerdem Verhüttungs-, Schweiß- und Stahlformungsverfahren sowie Forschung und Entwicklung in den Automobilbereichen weiter optimieren kann. Gefördert werden darüber hinaus Investitionen am Standort Leoben/Donawitz betreffend ein neues Vorwalzgerüst und ein Hochleistungswalzwerk der voestalpine Schienen GmbH, die weltweit der einzige Anbieter ist, der bis zu 120 m lange Schienenstücke aus Hochleistungsstahl herstellen kann. Das neue Walzwerk wird es ermöglichen, die jetzt schon engen Produkttoleranzen weiter zu unterschreiten und auch die höchsten Anforderungen, die bei wichtigen Eisenbahninfrastrukturinvestitionen in Europa und in Drittländern an die Produktqualität gestellt werden, zu erfüllen.
  • 24 Mio EUR für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrsnetzes in Linz: Das Projekt wird zu den Bemühungen der Stadt Linz beitragen, die Qualität und Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu erhöhen und die Zunahme des privaten Pkw-Verkehrs einzudämmen. Es wird sich damit positiv auf die Umwelt auswirken und eine nachhaltige Stadtentwicklung fördern. Das Projekt umfasst eine 5,8 km lange zweigleisige Verlängerung einer Straßenbahnlinie zur Schaffung einer effizienten Verbindung zwischen einem sich entwickelnden Stadtteil im Süden der Stadt und dem Stadtzentrum sowie zur Anbindung des Stadtteils Ebelsberg. Darüber hinaus betrifft das Projekt einen 1,8 km langen aus einer Röhre bestehenden Tunnel für eine zweigleisige Straßenbahntrasse, drei Straßenbahnhaltestellen, die Anschaffung von elf Straßenbahnzügen in Niederflurtechnik und einen neuen Busbahnhof mit 20 Busstellplätzen neben dem Hauptbahnhof.
  • 12 Mio EUR für den Bau eines neuen Schwerpunktkrankenhauses mit 560 Betten in Vöcklabruck: Die neue Klinik wird ein bestehendes veraltetes Krankenhaus in Vöcklabruck sowie eine kleinere Anstalt mit 80 Betten in einer Nachbarstadt ersetzen, wodurch die stationäre Behandlungskapazität unverändert bleibt, die Kapazität für die ambulante Behandlung allerdings deutlich erweitert wird. Das Projekt umfasst auch die Modernisierung von medizinisch-technischer Ausrüstung für die neue Einrichtung, um sie an die derzeit üblichen Standards anzupassen. Das Projekt wird im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft finanziert, an der das Bundesland Oberösterreich und die Objektgesellschaft LKV Krankenhaus Errichtungs- und Vermietungs-G.m.b.H. beteiligt sind. Die Objektgesellschaft wird die Krankenhausanlagen bauen, finanzieren und als deren Eigentümer fungieren.
  • 20 Mio EUR für das LKH Steyr und das Mutter-Kind-Zentrum Linz: Das Projekt betrifft den Bau der neuen Landes-Frauen- und Kinderklinik in Linz, die auch die vorhandene Kinderklinik umfassen wird, mit der sie funktional zusammengelegt werden soll. Die neue Klinik wird 90 Betten haben und die Kapazität der vorhandenen Neugeborenenstation der Kinderklinik erweitern. Ein weiterer Schwerpunkt der Investitionen sind der Bau des neuen Operativen Zentrums und des Zentrums für Psychiatrie und Neurologie sowie eines Ver- und Entsorgungsgebäudes für das Landeskrankenhaus Steyr.

EIB-Vizepräsident Wolfgang Roth gab folgende Stellungnahme zu den Darlehen ab: Die EIB unterstützt diese Investitionen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft Oberösterreichs erhöhen und die Regionalentwicklung in diesem Bundesland fördern. Die Darlehen werden Forschung und Entwicklung sowie die Einführung neuer Technologie bei einem bedeutenden österreichischen Stahlproduzenten, der voestalpine AG, fördern sowie des Weiteren einen Beitrag zur Verbesserung der Nahverkehrsinfrastruktur in Linz und zum Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur in Oberösterreich und damit zur Erhöhung der Lebensqualität in diesem Raum leisten.

Die EIB hat seit 1998 in Österreich Darlehen von über 4,8 Mrd EUR gewährt. 2003 wurden Darlehen im Umfang von 900 Mio EUR unterzeichnet, womit der 1998 unterzeichnete Betrag um mehr als das Doppelte überschritten wurde. In Oberösterreich finanzierte die EIB die Modernisierung der Anlagen der voestalpine Stahl Linz mit 100 Mio EUR und genehmigte ein Darlehen von 63 Mio EUR für die Errichtung des Logistikzentrums Linz. Die EIB hat in Oberösterreich zwei Partnerbanken für Globaldarlehen, über die kleinere Projekte des KMU-Sektors und von Kommunen mitfinanziert werden, und zwar die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und die Oberbank. Die Darlehen für das Infrastrukturvorhaben in Linz, das LKH Vöcklabruck sowie das LKH Steyr und das Mutter-Kind-Zentrum Linz wurden mit der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich als zwischengeschaltetem Institut unterzeichnet.