Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen von 25 Mio EUR an das Universitätsklinikum (Centre Hospitalier Universitaire - CHU) in Fort-de-France (Martinique) zur Unterstützung seines von 2001 bis 2007 laufenden Investitionsprogramms. Damit stellt die EIB erstmals eine Finanzierung zugunsten einer Krankenhauseinrichtung in Frankreich bereit.

Schwerpunkt des Programms ist die Einrichtung einer sogenannten Frauen-Mutter-Kind-Station, auf die allein 40% der Projektkosten entfallen. Dabei handelt es sich um ein Perinatal-Zentrum der Versorgungsstufe III (höchstes Versorgungsniveau) mit 171 Betten, das den Bedarf der gesamten Region in den Bereichen Gynäkologie, Geburtshilfe, Neonatologie und Pädiatrie decken wird. Die neue Station wird auf dem Gelände des Pierre Zobda-Quitman-Krankenhauses (PZQ) gebaut und aufgrund ihrer Ausstattung eine koordinierte medizinische Versorgung von Müttern und Kindern durch die Anbindung an die technischen Einrichtungen dieses Krankenhauses ermöglichen. Weitere Bestandteile des Investitionsprogramms sind die Modernisierung und Sanierung der drei zum CHU gehörenden Krankenhäuser (PZQ, Clarac und Victor Fouche) sowie die Erneuerung des Großteils der bio-medizinischen Einrichtungen und der IT-Ausstattung.

Die EIB finanziert dieses Projekt im Rahmen ihrer Unterstützung der Regionalentwicklung in der Europäischen Union und der Entwicklung des Humankapitals. Damit trägt sie zur Integration und zur Entwicklung der Insel Martinique bei, die als vorrangiges Gebiet für Finanzierungen aus den Strukturfonds der EU (Ziel 1) eingestuft wurde. Das Projekt wird die Krankenhausversorgung für die Kinder und Frauen in der Region verbessern und dazu beitragen, die Sterblichkeit bei Kindern und in der perinatalen Periode sowie die Zahl der Frühgeburten zu verringern. Gegenwärtig sind dort die entsprechenden Raten noch doppelt so hoch wie im französischen Durchschnitt.

Das CHU in Fort-de-France ist die größte multidisziplinäre Krankenhauseinrichtung in Martinique. Auf der lokalen Ebene deckt das CHU die Versorgung von rund 160 000 Personen in Nord Caraïbe und in Fort-de-France ab. Auf der regionalen und interregionalen Ebene ist das CHU für rund 1 Million Einwohner zuständig.

Durch den Finanzierungsbeitrag der EIB kann das CHU die Darlehen, die es zur Finanzierung seines Investitionsprogramms benötigt, zu günstigsten Zins- und Laufzeitenbedingungen diversifizieren. Die EIB kann für dieses Projekt weitere Finanzierungen bis zur Höhe des von ihrem Verwaltungsrat genehmigten Gesamtbetrags von 50 Mio EUR bereitstellen.

Die Finanzierung von Projekten im Bildungs- und im Gesundheitsbereich dient der Entwicklung des Humankapitals und trägt zum sozialen Zusammenhalt der Europäischen Union bei. Daher gehört dieser Bereich seit 1997 zu den vorrangigen Tätigkeitsgebieten der EIB. Seither hat die EIB Einzeldarlehen von nahezu 3,2 Mrd EUR für die technische Modernisierung sowie für den Bau und die Ausstattung von Krankenhäusern und Einrichtungen der Gesundheitspflege in der Europäischen Union bereitgestellt (ostdeutsche Bundesländer, Spanien, Österreich, Griechenland, Finnland, Schweden, Vereinigtes Königreich, Dänemark, Italien). Mit mehr als 86% dieser Finanzierungen hat sie Projekte in Regionalfördergebieten unterstützt. In den Drittländern (Ungarn, Polen, Syrien und Zypern) hat die EIB ebenfalls Darlehen in Höhe von insgesamt 204 Mio EUR für das Gesundheitswesen zur Verfügung gestellt.