Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, stellt ein Darlehen von 8 Mio EUR aus Risikokapitalmitteln (1) für die Finanzierung von drei Bananenplantagen bereit, bei denen es sich um die kamerunischen Tochtergesellschaften der französischen Gruppe Compagnie Fruitière handelt: Société des Plantations Nouvelles du Penja, Société des Bananeraies de la M'Bomé und Plantations du Haut Penja. Bananen sind der drittwichtigste Exportartikel Kameruns. Für den Import von Bananen aus Kamerun in die EU gelten die Handelsbestimmungen, die die Beziehungen zwischen der EU und den AKP-Staaten regeln.

Mit dem EIB-Darlehen sollen Maßnahmen finanziert werden, mit denen die Produktivität gesteigert wird. Dies umfasst unter anderem die Auswahl ertragreicherer Bananensorten, die Verbesserung der Infrastruktureinrichtungen auf den Plantagen und einen Beitrag zur umweltfreundlicheren Bananenerzeugung. Außerdem sind im Rahmen des Projekts zusätzliche Investitionen im sozialen Bereich wie Schulen, Krankenstationen und Medikamentenausgabestellen geplant. Die Vergütung für das Darlehen ist an das Projektergebnis gekoppelt. Das Darlehen wird gemeinsam mit Strukturfördermitteln der Europäischen Kommission zugunsten der Bananenwirtschaft in Kamerun gewährt

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wurde 1958 durch den Vertrag von Rom errichtet. Sie finanziert Investitionsvorhaben, die zur Verwirklichung der wirtschaftspolitischen Ziele der Europäischen Union (EU) beitragen. Außerdem ist sie in die Umsetzung der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit der EU mit Drittländern eingebunden, für die entsprechende Kooperations- oder Assoziierungsabkommen mit der EU bestehen. Derzeit vergibt die Bank ihre Finanzierungen in den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (den AKP-Staaten) auf der Grundlage des Vierten Abkommens von Lome, das 1989 für einen Zeitraum von 10 Jahren abgeschlossen wurde und von zwei Finanzprotokollen begleitet wird. Das Zweite Finanzprotokoll sieht eine Finanzhilfe von insgesamt 14,6 Mrd EUR vor. Davon entfallen 12 Mrd EUR auf nicht rückzahlbare Hilfen der EU-Mitgliedstaaten, 1 Mrd EUR wird von der EIB verwaltet und für Risikokapitalfinanzierungen eingesetzt und bis zu 1,6 Mrd EUR werden in Form von Darlehen aus eigenen Mitteln der EIB bereitgestellt. Die EIB legt derzeit in enger Zusammenarbeit mit den EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission die endgültigen Kriterien und Operativen Leitlinien für die neu geschaffene Investitionsfazilität fest. Diese Fazilität beruht auf dem neuen AKP-EU-Partnerschaftsabkommen, das im Juni 2000 in Cotonou unterzeichnet wurde und das das Abkommen von Lome ersetzen wird. Im Rahmen des Abkommens von Cotonou ist eine Finanzhilfe von insgesamt 15,2 Mrd EUR im Zeitraum 2002-2006 vorgesehen. Davon entfallen 11,3 Mrd EUR auf nicht rückzahlbare Hilfen der EU-Mitgliedstaaten, 2,2 Mrd EUR werden von der EIB im Rahmen der Investitionsfazilität verwaltet, die die früheren Risikokapitalfinanzierungen ersetzen wird, und bis zu 1,7 Mrd EUR werden in Form von Darlehen aus eigenen Mitteln der EIB gewährt. Bei der Investitionsfazilität handelt es sich um einen revolvierenden Fonds (die Rückzahlungen auf Darlehen werden für neue Finanzierungen verfügbar gemacht), mit dem in technischer, ökologischer, finanzieller und volkswirtschaftlicher Hinsicht solide Vorhaben des privaten Sektors bzw. von Unternehmen des öffentlichen Sektors, die nach kommerziellen Gesichtspunkten geführt werden, unterstützt werden sollen.

Die Republik Südafrika trat dem Abkommen von Lome 1997 als assoziiertes Mitglied bei. Der Bank wurde von den EU-Mitgliedstaaten ein spezielles Finanzierungsmandat erteilt, das die Bereitstellung langfristiger Finanzierungsmittel in Höhe von 825 Mio EUR in der Republik Südafrika im Zeitraum 2000-2006 vorsieht.


(1) Die EIB verwaltet im Auftrag einen Teil der Mittel des Europäischen Entwicklungsfonds (EEF), der durch Beiträge der Mitgliedstaaten der EU gespeist wird und dessen Mittel sie vorrangig für Risikokapitaloperationen einsetzt. Darüber hinaus stellt die EIB Darlehen aus "eigenen Mitteln" zur Verfügung, die sie sich auf den internationalen Kapitalmärkten beschafft.