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Paris, 28. Juni 2025 – Die Spitzen der multilateralen Entwicklungsbanken (MDBs) haben sich heute in Paris getroffen. Sie kamen auf Einladung der Entwicklungsbank des Europarates (CEB) zusammen, die derzeit den Vorsitz der Gruppe der MDB-Präsidentinnen und Präsidenten innehat. Im Fokus des Treffens standen die gemeinsamen Anstrengungen für die vorrangigen Entwicklungsziele.

Angesichts zunehmender globaler Unsicherheit bekräftigten die MDB-Spitzen, dass sie für mehr Wirkung und Schlagkraft enger als System zusammenarbeiten wollen. Dies steht in Einklang mit ihrer Viewpoint Note und den Empfehlungen des G20-Fahrplans für bessere, größere und wirksamere MDB. Der Fahrplan skizziert eine ehrgeizige Vision für die Reform der MDBs. Ziel ist es, regionale und globale Herausforderungen besser anzugehen, die Beschäftigung zu fördern und Ländern bei ihren Entwicklungszielen zu helfen.

Die MDB-Spitzen begrüßten die laufenden Anstrengungen, ihre Arbeit mit Kunden durch operative Effizienz und stärkere Abstimmung zu verbessern. Allein im Jahr 2025 wurden fünf Mutual-Reliance-Vereinbarungen unterzeichnet, um die Vorbereitung und Durchführung von Projekten zu straffen, die von mehreren Institutionen kofinanziert werden.

Die Mobilisierung von privatem Kapital bleibt eine Priorität der MDBs; der jüngste gemeinsame MDB-Bericht zeigt einen positiven Trend bei den mobilisierten Volumina. Angesichts dieser Dynamik bekräftigten die MDB-Spitzen ihr Engagement für die Kreditvergabe in Landeswährung und Devisenlösungen. Sie unterstrichen, wie wichtig eine angemessene Risikobewertung für private Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern ist. In diesem Kontext lobten sie den wertvollen Beitrag zu detaillierteren Kreditrisiko-Statistiken, der vom Global Emerging Markets Risk Database Consortium (GEMs) veröffentlicht wurde.

Außerdem bestätigten sie, dass sie weiterhin die Empfehlungen der unabhängigen Überprüfung der Kapitaladäquanzrahmen (CAFs) der multilateralen Entwicklungsbanken umsetzen wollen, die von der G20 in Auftrag gegeben wurde. Weitere Reformanstrengungen der MDBs seit Mitte 2024 haben zusätzlichen Spielraum für die Finanzierung von Entwicklungsprojekten geschaffen. In den nächsten zehn Jahren stehen dafür in den Ländern, in denen die MDBs tätig sind (einschließlich Ländern mit hohem Einkommen) zusätzlich mehr als 250 Milliarden US-Dollar bereit; das Gesamtkreditvolumen steigt damit auf über 650 Milliarden US-Dollar.

Die in den kommenden Wochen geplante Veröffentlichung des Vergleichsberichts des Global Risk and Finance Forum (GRaFF) der MDBs wird Kennzahlen und Daten zur Finanzlage der MDBs liefern. Dies soll ein besseres Verständnis ihrer Finanzmodelle vermitteln und zur Bilanzoptimierung und Mobilisierung von privatem Kapital beitragen.

Die MDB-Spitzen vereinbarten auch, die bereits laufenden vielversprechenden Initiativen voranzutreiben, die die Wirkung des MDB-Systems stärken sollen. Dazu zählen: 1) die Initiative „Mission 300“ mit dem Ziel, bis 2030 mindestens 300 Millionen Menschen in Afrika durch öffentliche und private Zusammenarbeit an die Stromversorgung anzuschließen, 2) die Initiative „Power Grid“ des Verbands südostasiatischer Nationen (ASEAN), die durch Verbindung der Stromnetze die Energiesicherheit und Resilienz der 670 Millionen Menschen in der Region erhöhen und die Dekarbonisierung fördern soll, und 3) die Initiative „Digital Transformation in Education in Latin America and the Caribbean“, die den Anschluss von 3,5 Millionen Lernenden und die Schulung von 250 000 Lehrkräften ermöglichen soll.

Darüber hinaus sondieren die MDBs gemeinsame Maßnahmen zur Erhöhung der Investitionen in soziale Infrastruktur wie Gesundheit, Bildung, Wohnungsbau sowie Wasser- und Sanitärversorgung. Aufbauend auf dem strukturierten Dialog unter Führung der CEB begrüßten die MDB-Spitzen die Fortschritte, die im Zuge der jüngsten Konsultationen zwischen MDBs erzielt wurden. Sie erkannten an, dass diese Sektoren maßgeblich zu Beschäftigung, Produktivität und inklusivem Wachstum beitragen, verwiesen jedoch auf die anhaltenden Herausforderungen bei der Finanzierung und Umsetzung, die die Wirkung schmälern.

Im Vorfeld der Vierten UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung (FFD4), die vom 30. Juni bis 3. Juli in Sevilla (Spanien) stattfindet, sind die MDBs entschlossen, künftig noch besser als System zusammenzuarbeiten. Dabei wollen sie sich an den vorrangigen Entwicklungszielen und Strategien der Länder zur Förderung von Beschäftigung und Wohlstand orientieren. Da Wasser für die menschliche Entwicklung enorm wichtig ist, wollen die MDBs zudem ihre kollektive Unterstützung für die globale Wassersicherheit bis 2030 deutlich ausweiten. Der erste gemeinsame Jahresbericht der MDBs zur Finanzierung der Wassersicherheit soll auf der FFD4 vorgestellt werden. Die MDB-Spitzen unterstrichen auch die Bedeutung der kommenden Weltklimakonferenz COP30 im November 2025 in Belém, Brasilien.

Das heutige Treffen in Paris ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer effektiven Zusammenarbeit und einem verstärkten gemeinsamen Handeln für die vorrangigen Entwicklungsziele. Die Reformen der MDBs schreiten voran und gehen nun vom Konzept in die Umsetzung.

Mit gestrafften Verfahren, besseren Tools für das Risikomanagement und einem wachsenden finanziellen Spielraum erzielen die MDBs eine spürbare Wirkung – von neuen Anschlüssen an die Stromversorgung über digitale Bildung bis hin zu Investitionen in die Wassersicherheit.