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Der polnische Entwicklungsfonds (Polski Fundusz Rozwoju – PFR) hat heute Schuldverschreibungen im Nominalwert von 500 Millionen Zloty begeben, die in vollem Umfang von der Europäischen Investitionsbank (EIB) gezeichnet wurden. Damit soll das vom PFR verwaltete Programm des polnischen Staates zur finanziellen Absicherung von kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen finanziert werden, die unter den Folgen der Coronapandemie leiden.

Die Anleihen haben einen Zinssatz von 1,4 Prozent pro Jahr und werden im Dezember 2027 fällig. Wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, kann der PFR vom Refinanzierungsvorteil profitieren und den Zinssatz senken. Das polnische Ministerium für Staatsvermögen stellt eine Garantie für die begebenen Anleihen.

Im Zuge der Umsetzung des Programms zur finanziellen Absicherung von Unternehmen brachte der PFR im Mai und im Juni Anleihen im Nominalwert von 62 Milliarden Zloty auf den Markt. Damit sollte das Absicherungsprogramm des PFR finanziert werden, mit dem unter den Coronafolgen leidende Unternehmen unterstützt werden. Fast 347 000 Unternehmen mit mehr als 3,2 Millionen Beschäftigten erhielten Hilfe aus dem Programm in Form von teilweise nicht rückzahlbaren Zuschüssen. So konnten sie ihre Liquiditätslage und finanzielle Stabilität sichern und gleichzeitig Arbeitsplätze erhalten.

 Paweł Borys, Präsident des PFR: „Die zweite Welle der Coronavirus-Pandemie hat gezeigt, dass Unternehmen aus den am stärksten von der Krise betroffenen Sektoren zusätzliche Hilfe benötigen. Genau das bezwecken wir mit dem Absicherungsprogramm 2.0 des PFR. Um das Programm zu finanzieren, wollen wir in den kommenden Monaten Anleihen im Volumen von rund 20 Milliarden Zloty begeben. Die heutige Emission, die gemeinsam mit der EIB durchgeführt wurde, ist die erste davon. Wir freuen uns, dass sich auch eine so angesehene internationale Finanzierungsinstitution an dem Programm beteiligt. Wir möchten der EIB für ihre professionelle Mitarbeit bei der Platzierung dieser Emission danken.“

Bartłomiej Pawlak, Vizepräsident des PFR und zuständig für die Finanzierung des Absicherungsprogramms: „Dies ist die erste PFR-Anleihe, die für Auslandsmärkte bestimmt ist. Die Emissionskonditionen sind günstig für den PFR. Die Beteiligung der EIB an den Programmen der PFR zeigt, dass die europäischen Organe und Institutionen unsere Bemühungen anerkennen. So eröffnen sich neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen den beiden Einrichtungen.“

Professor Teresa Czerwińska, Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank: „Dies ist die erste und zugleich sehr wichtige Finanzierung, die die Europäische Investitionsbank mit dem polnischen Entwicklungsfonds unterzeichnet hat. So können wir die polnische Wirtschaft in diesen durch die Covid-19-Pandemie so schwierigen Zeiten unterstützen. Wir freuen uns, dass wir dem PFR den Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten erleichtern können. Diese Emission ist ein weiteres Beispiel für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen nationalen und europäischen Einrichtungen.“

Das Programm 2.0 zur finanziellen Absicherung soll Unternehmen aus rund 40 Wirtschaftssektoren finanziell unterstützen, die ihre Tätigkeit aufgrund der coronabedingten epidemiologischen Lage einschränken oder aussetzen mussten. Das Gesamtvolumen der im Rahmen des Absicherungsprogramms 2.0 verfügbaren Hilfen wird sich auf 35 Milliarden Zloty belaufen, von denen 10 Milliarden Zloty für Kleinstunternehmen und KMU bestimmt sind. Die Hilfen werden schnell und auf einfache und sichere Weise bereitgestellt: Es reicht, ein elektronisches Bankformular in dem vom PFR und von Banken eingerichteten IT-System auszufüllen. 18 der größten polnischen Banken und der Großteil der Genossenschaftsbanken, die sich im April 2020 am Absicherungsprogramm 1.0 des PFR beteiligten, haben ihre Mitwirkung an dem Programm bestätigt. Es wird voraussichtlich im Januar 2021 nach Bekanntgabe durch die Europäische Kommission anlaufen.

Der polnische Entwicklungsfonds ist eine Gruppe von Finanz- und Beratungseinrichtungen für Unternehmen, Gebietskörperschaften und Privatpersonen, die in die nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes investieren. Seine Prioritäten sind Infrastrukturinvestitionen, Innovationen, die Entwicklung des Unternehmertums, die Exporttätigkeit und die Auslandsexpansion polnischer Unternehmen, die Unterstützung von Gebietskörperschaften, die Umsetzung des Mitarbeiterkapitalplans und die Förderung von Auslandsinvestitionen.