Finnland: EIB fördert Krankenhausmodernisierung im finnischen Mikkeli

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat der Behörde für das Sozial- und Gesundheitswesen in Südsavo (ESSOTE) ein langfristiges Darlehen von 55 Millionen Euro für die Renovierung und den Ausbau des Krankenhauskomplexes in Mikkeli, einer Stadt mit 55 000 Einwohnern, zur Verfügung gestellt.

Durch größere Veränderungen des Betriebsablaufs wird die Größe der Krankenhauseinrichtungen um rund 20 Prozent verringert. Die Maßnahmen unterstützen die Konsolidierung der Gesundheits- und Sozialdienstleistungen, die zur Zeit an verschiedenen Stellen in der Stadt Mikkeli angeboten werden. Sie sollen an einem einzigen Standort zusammengefasst werden, damit der Versorgungsbedarf einer abnehmenden und immer älter werdenden Bevölkerung in der Region auf wirksame Weise gedeckt werden kann. Eine bessere Gestaltung der Infrastruktur dürfte die Kosten der Gesundheitsleistungen reduzieren, da sich die Dauer der Krankenhausaufenthalte und die Wartezeiten verringern und die knappen Mittel effizienter genutzt werden. Außerdem werden die Modernisierung und der Ersatz veralteter Gebäude dazu beitragen, dass sich die Hygiene- und Sicherheitsbedingungen verbessern.

Das EIB-Darlehen kommt auch der Digitalisierung von Gesundheitsdienstleistungen zugute, da das neue Programm den Einsatz moderner Technologien – d. h. telemedizinische Dienstleistungen wie Online-Konsultationen – vorsieht. Dank des reduzierten Platzbedarfs und des Einsatzes moderner Technologien und Materialien wird sich die Gesamtenergieeffizienz der neuen und modernisierten Gebäude verbessern.

Das Modernisierungsprogramm mit der Bezeichnung „ESPER“ wird in fünf Etappen durchgeführt. Sein Ziel ist die Umwandlung des Krankenhauses von Mikkeli in ein modernes, rund um die Uhr verfügbares Krankenhaus und Gesundheitszentrum. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 110 Millionen Euro. Das EIB-Darlehen deckt die Hälfte dieser Kosten. Mit der Durchführung des ESPER wurde 2015 begonnen. Das Programm soll bis 2020 abgeschlossen sein. Es betrifft den Bau von zwei neuen Gebäuden (Bruttofläche von rund 19 000 m²) und die Renovierung bestehender Gebäude (etwa 23 000 m²).

EIB-Vizepräsident Jan Vapaavuori erklärte: „Die Europäische Investitionsbank, die Bank der EU, fördert langfristige Investitionen, die das Angebot an Gesundheitsleistungen und den Zugang zu Gesundheitsdiensten verbessern. Die Modernisierung von Zentralkrankenhäusern ist wichtig, um eine hohe Qualität der Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten und die Kosten zu begrenzen. Wir freuen uns sehr, das ESPER-Programm zu unterstützen, da es Patienten aus der ganzen Region zugute kommt. Das Programm wird die Sozial- und Gesundheitsreformen in Finnland vorantreiben, so dass künftig Best Practices eingehalten werden. Es hat Modellcharakter.“

Vesa Vestala, Direktor von ESSOTE, fügte hinzu: „Diese Investition steht mit der nationalen Sozial- und Gesundheitsreform in Einklang. Sie wird die Dienstleistungen für die Patienten und Kunden verbessern und für ein komfortables und modernes Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter sorgen. Wir werden die Kosten der Gesundheitsversorgung reduzieren und die Position des Mikkeli Krankenhauses als rund um die Uhr verfügbare Notfallklinik festigen.“

Der erste Abschnitt der ambulanten Einrichtungen des Krankenhauses wird Anfang 2017 fertig gestellt sein. Das Gesundheitszentrum der Stadt Mikkeli (Pankalampi) wird in diesen ambulanten Bereich des Krankenhauses einziehen. Ebenso wird ein großer Teil der sozialen Dienste schrittweise in den Krankenhauskomplex übersiedeln. Die sozialen Dienste und die medizinische Erstversorgung werden in die spezialisierten Klinikbereiche integriert. Die weiteren Abschnitte des ESPER-Programms werden im Zeitraum 2017 bis 2020 durchgeführt. Dabei handelt es sich um die Einrichtungen für die Akutversorgung, eine Frauen- und Kinderklinik, somatische Stationen, die Zahnklinik und eine psychiatrische Klinik. Mit dem Bau der entsprechenden Parkflächen wurde im April begonnen. Sie dürften im Frühjahr 2017 fertiggestellt werden.

Die EIB trägt mit diesem Darlehen von 55 Millionen Euro zur Steigerung der Produktivität des Gesundheitswesens und zur Modernisierung des Sozial- und Gesundheitssektors in Finnland bei. Die EIB hat in den letzten Jahren Krankenhausinvestitionen in Oulu, Jyväskylä, Tampere, Kuopio und Espoo mitfinanziert.