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Leyden Labs
  • EIB und Leyden Labs unterzeichnen Finanzierung über 20 Mio. Euro zur Förderung der Pandemievorsorge – mit einer Garantie von HERA, der EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen
  • HERA Invest ist eine 110 Mio. Euro schwere Initiative, mit der die EU-Kommission ihr InvestEU-Programm aufgestockt hat – für Pandemievorsorge, Bioabwehr und Maßnahmen gegen Antibiotikaresistenzen
  • Leyden Labs investiert die 20 Mio. Euro in die Entwicklung eines neuartigen Schutzes gegen saisonale und pandemische Virusinfektionen, der keine Impfung ist, sondern ein Nasenspray mit Breitband-Antikörpern

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die niederländische Biotech-Firma Leyden Laboratories haben eine Finanzierung über 20 Millionen Euro unterzeichnet. Das Geld fließt in die Entwicklung von Breitband-Antikörpern gegen saisonale und pandemische Virusinfektionen. Das wichtigste Projekt von Leyden Labs ist ein Nasenspray gegen unterschiedliche Stämme von Grippeviren, einschließlich Vogelgrippe (H5). Das Präparat (PanFlu) befindet sich aktuell in der klinischen Entwicklung. Es verspricht erstklassigen Grippeschutz und könnte die Belastung durch Grippeinfektionen deutlich senken.

Die Europäische Kommission unterstützt die Venture-Debt-Finanzierung im Rahmen ihres InvestEU-Programms, genauer gesagt unter HERA Invest. Das ist eine Initiative, mit der die Europäische Gesundheitsunion Europas Schutz gegen biologische Gefahren und die Pandemievorsorge verbessern und Antibiotikaresistenzen verringern will. Für HERA Invest wurde InvestEU um 110 Millionen Euro aus dem Programm EU4Health aufgestockt.

EIB-Vizepräsident Robert de Groot: „Aus der Corona-Pandemie konnten wir eine Reihe von Lehren ziehen. Unter anderem, dass sich die EU in wichtigen Bereichen besser vorbereiten und unabhängiger machen muss, zum Beispiel in den Biowissenschaften. Mit Unterstützung der Europäischen Kommission greift die EIB innovativen EU-Unternehmen wie Leyden Labs mit Venture-Debt-Finanzierung um das weitere Wachstum in Europa voranzutreiben. Technische Innovationen von Unternehmen wie Leyden Labs sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und das Wohlergehen der Menschen in Europa.“

Hadja Lahbib, EU-Kommissarin für Gleichberechtigung, Krisenvorsorge und -management: „Atemwegsviren sind weitverbreitet und betreffen uns alle, ganz besonders aber die gesundheitlich Schwächsten. Mit der heute vereinbarten Finanzierung bekräftigen wir unseren Innovationsfokus, um die Vorsorge und den Schutz gegen Atemwegsviren zu verbessern. HERA Invest zeigt eindrucksvoll, dass Europa beim Kampf gegen schwerwiegende Gesundheitsgefahren an der Spitze des medizinischen Fortschritts steht.“

Koenraad Wiedhaup, Mitgründer und CEO von Leyden Labs: „Wir freuen uns enorm über diese Bestätigung und die Unterstützung durch HERA und die Europäische Investitionsbank. Es beschleunigt unsere Arbeit an einem breiten, universellen Schutz gegen aktuelle und künftige Ausbrüche von Viren. Wir sind dankbar, dass HERA und die EIB erkannt haben, wie dringend und wichtig es ist, in Initiativen zu investieren, die Europa auf pandemische Viren vorbereiten. Das gilt umso mehr angesichts der steigenden Gefahr einer Vogelgrippe-Pandemie.“

Leyden Labs arbeitet an Nasensprays, die Breitband-Antikörper direkt auf die Schleimhäute der Atemwege applizieren. Die Nasensprays von Leyden Labs wirken zum frühestmöglichen Zeitpunkt – noch bevor das Virus den Blutkreislauf erreicht. Systemisch, also körperweit wirkende Impfstoffe erzeugen vor allem einen systemischen Schutz gegen Viren, dies kann aber eine Einschränkung der Wirksamkeit bedeuten. Über die Luft übertragene Viren – dazu gehören auch die Grippeviren – gelangen nicht sofort in den Blutkreislauf, sondern erst einmal über Nase und Mund in den Körper. Die Antikörper von Leyden Labs sollen gegen ganze Virenfamilien schützen, sodass sie auch dann noch wirken, wenn ein Virus mutiert und sich weiterentwickelt. Die Anwendung über die Nase kommt außerdem Menschen mit geschwächtem Immunsystem zugute, weil der Körper nicht erst eine Immunantwort aufbauen muss.

Der neuartige Ansatz des Unternehmens könnte die Sicht der Branche auf Virusprophylaxe verändern und gleichzeitig eine innovative Lösung für saisonale Krisen und Pandemien liefern.

HERA’s Verantwortung ist es, dass die EU und ihre Mitgliedsländer für grenzübergreifende Gesundheitsbedrohungen gewappnet sind. Leyden Labs leistet einen Beitrag zu Europas Pandemievorsorge. Das Unternehmen investiert die 20 Millionen Euro in die Entwicklung seines neuartigen Ansatzes zur Bekämpfung von Atemwegsviren ohne Impfungen.

Hintergrund

HERA: Health Emergency Preparedness and Response Authority – Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen. Die bei der EU-Kommission angesiedelte Behörde HERA fördert Projekte, die Europa besser auf Gesundheitsnotstände vorbereiten. HERA wurde als direkte Folge der Corona-Pandemie gegründet. Die Behörde soll auf EU-Ebene eine solide Reaktion auf grenzübergreifende Gesundheitsbedrohungen gewährleisten und dafür sorgen, dass ausreichend medizinische Gegenmaßnahmen bereitstehen. HERA ist dafür zuständig, dass die EU und ihre Mitgliedsländer bei grenzübergreifenden Gesundheitsbedrohungen handlungsbereit sind. Das Mandat der Behörde deckt die Verbesserung der Vorbereitung auf künftige Notfälle und die Umsetzung schneller und effizienter Maßnahmen im Krisenfall ab.

HERA Invest ist eine Aufstockung des InvestEU-Programms um 110 Millionen Euro, finanziert unter EU4Health. Die Initiative wird von der EIB umgesetzt und fördert Projekte, bei denen es um Krankheitserreger mit Pandemiepotenzial, chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren sowie antimikrobielle Resistenzen geht. Gemeinsam mit HERA prüft die EIB, ob ein Projekt die Kriterien von HERA Invest erfüllt.

Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, um die Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Es stößt auch private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen. InvestEU vereint die EU-Instrumente für Investitionen in der Europäischen Union unter einem Dach. So macht es die Finanzierung von Investitionsprojekten in Europa einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Durchführungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Die Haushaltsgarantie erhöht die Risikotragfähigkeit der Partner und soll so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen mobilisieren.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die Niederlande halten 5,2 Prozent der Anteile. Die EIB vergibt langfristige Mittel für Projekte, die den Zielen der EU und nationalen Prioritäten entsprechen. Zu mehr als 90 Prozent ist sie in Europa aktiv. In den letzten zehn Jahren hat die EIB über 27 Milliarden Euro für niederländische Projekte bereitgestellt, unter anderem in den Bereichen Forschung und Entwicklung, nachhaltige Mobilität, Trinkwasser, Gesundheit und KMU. 2024 stellte die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, mehr als drei Milliarden Euro für niederländische Projekte bereit.

Leyden Laboratories B.V. (Leyden Labs) ist ein 2020 gegründetes Biotechnologie-Unternehmen in den Niederlanden, dessen Produktkandidaten sich in der klinischen Entwicklungsphase befinden. Leyden Labs will Menschen vor Atemwegs-Viren schützen. Im Rahmen seiner Mucosal Protection Platform entwickelt das Unternehmen eine Reihe von Produktkandidaten, die mit einer neuen Klasse von breit wirkenden Nasensprays gegen Grippe-, Corona- und andere Atemwegsviren schützen sollen. Leyden Labs kann auf die Unterstützung starker Investoren und Botschafter zählen. Zu den Risikokapitalgebern zählen GV (früher Google Ventures), Casdin Capital, F-Prime Capital, ClavystBio (ein von Temasek gegründeter Life-Sciences-Investor), Polaris Partners, Qiming Venture Partners, Invus, SoftBank Vision Fund 2, Byers Capital / Brook Byers und Bluebird Ventures. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.leydenlabs.com.

CR9114, der führende Produktkandidat des PanFlu-Programms von Leyden Labs, ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der in präklinischen Modellen vor Influenza (Grippe) schützt. Leyden Labs hat von Janssen Pharmaceuticals Inc., eines der Janssen Pharmaceutical Companies von Johnson & Johnson, eine Exklusivlizenz für die Entwicklung und Vermarktung von CR9114.

Kontakt

Tim Smit

Referenz

2025-228-DE