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EIB
  • 10 Mrd. Euro stammten von der EIB, 2,6 Mrd. Euro vom EIF
  • Mehr als zwei Drittel der EIB-Finanzierungen flossen in Klimaschutz, ein Drittel in Innovationen
  • Mehr als 100 wirkungsstarke Projekte – von Dekarbonisierung und sauberer Mobilität über Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur bis hin zu kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Start-ups

Vergangenes Jahr vergab die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) in Frankreich langfristige Finanzierungen von 12,6 Milliarden Euro. Sie gingen direkt und indirekt an private Unternehmen aller Größen und an Einrichtung des öffentlichen Sektors. Frankreich war 2024 der größte Empfänger von EIB-Finanzierungen. Wesentlichen Anteil daran hatte der Europäische Investitionsfonds (EIF): Er stockte seine Finanzierungen um 85 Prozent auf.

Die EIB konzentrierte sich 2024 in Frankreich vor allem auf Klimaschutz und Klimaanpassung. Weitere Schwerpunkte waren Innovation, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie die Sanierung öffentlicher Infrastruktur. Mit ihren Finanzierungen mobilisierte die EIB in der Realwirtschaft Investitionen von insgesamt 62 Milliarden Euro.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Das Ergebnis der EIB-Gruppe 2024 in Frankreich zeigt, wie wichtig wir für Investitionen sind. Unsere Finanzierungen für die Energiewende ziehen mehr private Investitionen in Sektoren an, die über unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit entscheiden. Am herausragenden Ergebnis des EIF wird deutlich, was der Fonds in Europa für innovative Unternehmen und ihre Versorgung mit mehr Risikokapital tut. Wir helfen Städten und Gemeinden bei Projekten für Bildungsinfrastruktur, öffentlichen Verkehr, Gesundheit und Wohnungsbau und bewirken damit echte Verbesserungen im Leben der Menschen.“

Marjut Falkstedt, geschäftsführende Direktorin des EIF: „Der EIF hat 2024 rund 2,6 Milliarden Euro in französische KMU und Start-ups investiert. Damit war er in Frankreich aktiver als in den anderen EU-Ländern. Für Firmen ist es aktuell schwierig, Kapital zu beschaffen. Deshalb trägt der EIF mit seinen Garantien für Partnerinstitute und seinem Rekordvolumen für Investmentfonds wesentlich dazu bei, dass Unternehmen wettbewerbsfähiger und umweltfreundlicher werden und sich digital besser aufstellen können.“

Frankreich größter Empfänger von Klima- und Umweltfinanzierungen der EIB

2024 gingen 69 Prozent der EIB-Finanzierungen an Klima- und Umweltprojekte. Dabei war Frankreich das größte Empfängerland. Insgesamt 7 Milliarden Euro flossen in erneuerbare Energien, saubere Mobilität und Energieeffizienz.

Vergangenes Jahr vergab die EIB mehrere Kredite für saubere Energie und Elektrifizierung: Insgesamt 334 Millionen Euro gingen an Verkor. Mit dem InvestEU-garantierten Kredit baut das Unternehmen in Dünkirchen eine Gigafactory, die künftig Batterien für E-Autos herstellt. Der Stromversorger Enedis erhielt 500 Millionen Euro für die Netzanbindung neuer Ökostromanlagen. Außerdem half die EIB dem Kabelhersteller Prysmian, die Produktion von Hochspannungskabeln in Gron (Departement Yonne) auszubauen.

Emission von grünen Anleihen

Für den Klimaschutz brachte die EIB zusammen mit Île-de-France Mobilités, SNCF, Engie und EDF außerdem vier grüne Anleihen auf den Markt, die insgesamt 544 Millionen Euro einbrachten. Über diese Anleiheprogramme trägt die Bank der EU maßgeblich dazu bei, den Finanzierungsbedarf von Unternehmen für die grüne Wende zu decken und den Markt für grüne Anleihen zu stärken. Mit der Société Générale (SG) unterzeichnete die EIB-Gruppe ihre erste Rückgarantie in Frankreich – die 500 Millionen Euro helfen beim Ausbau der Windkraft. SGs Leasing-Tochter Ayvens erhielt einen Kredit über 350 Millionen Euro für 19 000 Elektro-Transporter, die den Straßenverkehr klimaverträglicher machen.

2024 investierte die EIB in Frankreich 3,9 Milliarden Euro unter REPowerEU. Mit dieser Initiative will die EU mehr Tempo bei der grünen Wende und Europa unabhängiger von fossilen Brennstoffen machen.

Mehr Geld für Innovationen

Innovation ist ein weiterer Schwerpunkt der EIB-Aktivitäten in Frankreich. Vergangenes Jahr vergab die Bank dafür 3,3 Milliarden Euro, unter anderem an Halbleiterhersteller NXP für Forschung und Entwicklung an seinen Standorten in Frankreich. Im Bereich Life Sciences unterstützte die EIB das Biotech-Unternehmen Fabentech in Lyon bei Lösungen gegen Bioterrorismus und Pandemien und Treefrog Therapeutics in Bordeaux bei der Entwicklung regenerativer Zelltherapien.

Mehr Kredite für KMU über Partnerbanken

Über Partnerbanken stellte die EIB vergangenes Jahr besonders viel Geld für kleinste, kleine und mittlere Unternehmen sowie Midcaps bereit. Im Rahmen von 14 Finanzierungen flossen insgesamt 3,1 Milliarden Euro in Projekte für erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Innovation sowie in die Niederlassung von Selbstständigen im Gesundheitswesen. Dabei lag der Fokus auf Frauen und „medizinischen Wüsten“. Mit den EIB-Mitteln können die Partnerbanken landesweit mehr Kredite vergeben und sie zu günstigen Konditionen anbieten.

Transformation des öffentlichen Sektors

Vergangenes Jahr vergab die EIB in Frankreich 72 Prozent ihrer Finanzierungen in Kohäsionsregionen. Mit 4,24 Milliarden Euro (44 Prozent der Finanzierungen) half sie Städten und Gemeinden bei Investitionen im öffentlichen Sektor. 1,7 Milliarden Euro davon flossen in Verkehrsprojekte – den Sektor, den die EIB in Frankreich besonders stark fördert. Mit 400 Millionen Euro unterstützte sie in den Regionen Neu-Aquitanien und Okzitanien die Beschaffung von Schienenfahrzeugen sowie in der Region Grand Est die Sanierung der Verbindung Nancy–Contrexéville, die Ende 2027 wiedereröffnet wird. 2024 unterstützte die EIB auch den Gemeindeverband Métropole Aix-Marseille-Provence beim Ausbau des Straßenbahnnetzes, und Lille und Rouen bekamen grüne Kredite für öffentliche Verkehrsmittel und Radwege.

Für Gesundheitsprojekte unterzeichnete die EIB vergangenes Jahr zwei große Finanzierungen von insgesamt fast 400 Millionen Euro. Mit 150 Millionen Euro wird das Krankenhaus AP-HP Lariboisière im Norden von Paris modernisiert. Ein neues Gebäude soll künftig alle Abteilungen und auch das Versorgungsangebot des Fernand-Widal-Krankenhauses beherbergen. Der Neubau ist die erste Maßnahme in der Strategie des Krankenhausverbunds Assistance Publique – Hôpitaux de Paris (AP-HP) für eine ausgewogene universitäre Krankenhausversorgung im Großraum Paris, die den Menschen in Paris und im Norden der Hauptstadt zugutekommt. In Tours unterstützt die EIB mit 240 Millionen den Bau der neuen Uniklinik. Dort entstehen ein neues Krankenhaus und eine neue psychiatrische Klinik.

Mehr Investitionen in Bildung

Für Bildungsprojekte vergab die EIB 2024 insgesamt 1,4 Milliarden Euro und damit deutlich mehr als zuvor. Sie finanzierte den Bau und die Sanierung von Einrichtungen aller Bildungsstufen – von Kindergärten über Vor- und Grundschulen bis hin zu Gymnasien. Insgesamt wurden elf Projekte finanziert – drei mit kommunalen Partnern (Lille, Montpellier und Toulouse) für Kinderkrippen und Schulen, fünf mit Departements (Calvados, Pas-de-Calais, Rhône, Seine-Maritime, Seine-Saint-Denis) für Sekundarschulen und drei mit Regionen (Bretagne, Grand Est und Okzitanien) für Gymnasien. Im Mittelpunkt standen die Energieeffizienz der Einrichtungen sowie ihre Klimaresilienz (Begrünung des Schulgeländes) und die IT-Ausstattung.

Klimaresiliente Wasserinfrastruktur

Im Bereich Wasserversorgung unterstützte die EIB Infrastrukturvorhaben mehrerer Städte und Gemeinden mit fast 500 Millionen Euro, unter anderem den Investitionsplan des Versorgers Eau du Ponant (Departement Finistère), die Sanierung der wichtigsten Kläranlage des Gemeindeverbands Nizza und die Modernisierung der Trinkwassergewinnung und ‑verteilung des Wasserverbands von Île-de-France. In Nîmes finanziert die EIB die Wasser-, Regen- und Abwasserinfrastruktur. Das kommt der Umwelt zugute und wappnet die Stadt besser gegen zunehmende Klimaereignisse wie die Überschwemmungen der letzten Jahrzehnte. Wasser ist ein vorrangiger Förderbereich der Bank der EU. Mit ihren Finanzierungen hilft sie Städten, nachhaltiger und klimaresilienter zu werden.

EIF unterstützt KMU und Start-ups mit 2,6 Milliarden Euro

Der Europäische Investitionsfonds (EIF), die Tochtergesellschaft der EIB-Gruppe, vergab 2024 in Frankreich Finanzierungen in Rekordhöhe: 2,6 Milliarden Euro. Das entspricht 18 Prozent aller Finanzierungen des Jahres. Mit 23 Garantien im Gesamtbetrag von 722 Millionen Euro für Partnerinstitute will er bei KMU Investitionen von 5,1 Milliarden Euro mobilisieren, etwa durch Kredite für Innovationen, Finanzierungen für landwirtschaftliche Betriebe gemeinsam mit mehreren Regionen sowie Mikrofinanzierungen für Kleinst- und Sozialunternehmen.

Rekordjahr bei Fondsbeteiligungen

Mit 39 Beteiligungen an Risikokapital-, Wachstumskapital- und Infrastrukturfonds erreichte der EIF ein Rekordvolumen von 1,96 Milliarden Euro. Das Geld ermöglichte Finanzspritzen für Innovationen und Start-ups, die es aktuell schwer haben, sich Kapital zu beschaffen. Unter anderem beteiligte sich der EIF mit insgesamt 485 Millionen Euro an Fonds, die in besonders wachstumsstarke europäische Technologie-Champions investieren, und an fünf Infrastrukturfonds. Weitere 30 Millionen Euro – die bis dato größte Beteiligung des EIF für die Gleichstellung der Geschlechter – gingen an den Sistafund. 25 Millionen Euro erhielt der Fonds Logical Content Ventures, der das audiovisuelle Schaffen in Europa fördert.

Mit diesen Beteiligungen will der EIF Investitionen von insgesamt bis zu 36 Milliarden Euro in Sektoren mobilisieren, die für die Energiewende und Europas Wettbewerbsfähigkeit enorm wichtig sind. Dazu gehören saubere Technologien, künstliche Intelligenz, Weltraum und Cybersicherheit.

Insgesamt hat die EIB-Gruppe 2024 direkt und indirekt über 58 000 französische KMU und Midcap-Unternehmen unterstützt und damit zum Erhalt von 819 000 Arbeitsplätzen beigetragen.

Investitionsumfrage der EIB

Die Umfrage der EIB-Gruppe zur Investitionstätigkeit (EIBIS) ist eine jährliche Befragung von rund 13 000 Firmen in allen 27 EU-Ländern und umfasst auch eine Stichprobe aus den Vereinigten Staaten.

Die jüngste Umfrage von 2024 hat ergeben, dass französische Unternehmen den Klimawandel sehr ernst nehmen: 96 % haben bereits Maßnahmen zur Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen ergriffen, gegenüber 91 % im EU-Durchschnitt. Sie investieren auch nach wie vor häufiger in die Bekämpfung der Folgen von Extremwetterereignissen (68 % haben bereits investiert, 61 % im EU-Durchschnitt).

Dabei setzen sie vor allem auf Investitionen in Abfallvermeidung und Recycling (82 % der Unternehmen in Frankreich ggü. 76 % im EU-Durchschnitt), Energieeffizienz (63 % ggü. 65 %) und nachhaltigen Verkehr (59 % ggü. 52 %).

Der Anteil der Unternehmen, die Maßnahmen zur Klimaanpassung ergriffen haben, ist sowohl in Frankreich als auch in der EU mit weniger als 50 % weiterhin begrenzt. Nur 12 % der französischen Unternehmen sind gegen Klimarisiken versichert. Das sind weniger als im EU-Durchschnitt (21 %). Dabei gaben 63 % der Unternehmen an, die physischen Risiken des Klimawandels bereits zu spüren. Während französische Unternehmen beim Innovationstempo mit ihren EU-Nachbarn mithalten, liegen sie bei der Einführung moderner digitaler Technologien unter dem EU-Durchschnitt (60 % ggü. 74 %).

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten. Sie vergibt langfristige Mittel für Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

Der EIF

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur EIB-Gruppe. Seine Aufgabe ist es, europäischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern. Das Angebot des EIF umfasst Risiko- und Wachstumskapital, Garantien und Mikrofinanzprodukte. Er trägt zu den EU-Zielen für Innovation, Forschung und Entwicklung, Unternehmertum, Wachstum und Beschäftigung bei.

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Referenz

2025-088-DE