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  • Kapitalzusagen des Vereinigten Königreichs und Deutschlands
  • Der EMCAF investiert in Fonds, die den grünen Wandel fördern, und in Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern weltweit
  • Seit dem Start auf der COP26 hat er in zwei Jahren bereits mehr als 100 Mio. Euro in fünf Fonds investiert
  • Abschluss der dritten Zeichnungsrunde mit 385 Mio. Euro in den kommenden Wochen erwartet  

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und  Allianz Global Investors (AllianzGI) haben neue Kapitalzusagen für den Emerging Market Climate Action Fund (EMCAF) bekannt gegeben. Das  britische Ministerium für Auswärtiges, Commonwealth und Entwicklung (FCDO) wird 10 Millionen Euro (9 Millionen Pfund) bereitstellen. Außerdem will die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ihr bestehendes Engagement um weitere 33 Millionen Euro aufstocken. Einschließlich dieser neuen Zusagen kann die EMCAF ihre dritte Zeichnungsrunde voraussichtlich in den kommenden Wochen mit insgesamt 385 Millionen Euro abschließen. Zu den Ankerinvestoren der ersten Stunde zählen die Regierungen von Deutschland und Luxemburg, der Nordische Entwicklungsfonds, die Allianz, die Folksam Group und die EIB.

Der EMCAF wurde auf Initiative der EIB und der AllianzGI gegründet und beruht auf einem innovativen Blended-Finance-Konzept, bei dem die Investoren unterschiedliche Risiken tragen. Er stellt Eigenkapital für neue Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte bereit und fördert Unternehmen mit grünen Geschäftsmodellen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Der EMCAF wird voraussichtlich in etwa zwölf Fonds investieren. Diese dürften wiederum rund 150 Projekte unterstützen, die dem Klimaschutz, der Klimaanpassung und der ökologischen Nachhaltigkeit dienen.

Auf ihrem Gipfeltreffen im Juni 2022 in Elmau begrüßte die Gruppe der Sieben (G7) den EMCAF als wichtiges Beispiel für einen konkreten innovativen und marktgesteuerten Ansatz, um private Investitionen in klimarelevante Infrastrukturen zu mobilisieren und multilaterale Finanzierungen und Partnerschaften voranzubringen. Laut den Vereinten Nationen könnte es jährlich 4,3 Billionen Dollar bis 2030 kosten, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Der COP28-Vorsitz hat konkrete Lösungen für die Klimakrise gefordert.   Mit dem Emerging Market Climate Action Fund weisen wir eine Erfolgsgeschichte vor, die zeigt, wie sich in großem Maßstab private Mittel mobilisieren lassen. Als Klimabank der EU freuen wir uns über die Fortschritte in den letzten zwei Jahren und begrüßen die neuen Kapitalzusagen aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich.“

Tobias Pross, CEO von AllianzGI: „Wir müssen Billionen Dollar jährlich investieren, um die Folgen des Klimawandels in den Schwellenländern zu bekämpfen. Dazu brauchen wir innovative Finanzierungsmechanismen. Als aktiver Vermögensverwalter kann die AllianzGI dazu einen Beitrag leisten. Wir kennen den Markt und haben das nötige Produkt-Know-how, um die Anlageinstrumente zu entwickeln, die zur Schließung der Finanzierungslücke gebraucht werden. Der EMCAF ist ein großartiges Beispiel dafür, wie wir unsere Erfahrungen nutzen. Wir freuen uns über die Wertschätzung, die sich an den neuerlichen Zusagen der Bundesregierung und der ersten Zusage der britischen Regierung ablesen lässt.“

Andrew Mitchell, Minister für internationale Entwicklung: „Um den Klimawandel und den Verlust an biologischer Vielfalt zu bekämpfen und die Transformation der Wirtschaft zu schaffen, müssen wir internationale Finanzmittel mobilisieren, und wir brauchen mehr privates Geld für Entwicklungsziele. Deshalb freue ich mich, mitteilen zu können, dass Großbritannien neun Millionen Pfund in den Emerging Market Climate Action Fund investiert.“

Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: „Wenn wir den Klimaschutz in Entwicklungsländern unterstützen, begrenzt das nicht nur den Temperaturanstieg, sondern wirkt sich auch positiv auf die Entwicklung, die Wirtschaft und Lebensbedingungen vieler Menschen aus. Deshalb beabsichtigen wir, unseren Beitrag zum erfolgreichen Emerging Markets Climate Action Fund um 33,3 Millionen Euro aufzustocken.   Wir erwarten, dass das zu einer zusätzlichen installierten Wind- und Solarkapazität von bis zu rund 1,8 Gigawatt führen wird. Das bringt uns dem Ziel näher, die Erzeugungskapazität aus erneuerbaren Quellen weltweit zu verdreifachen. Wir wissen, dass das notwendige Geld für den internationalen Klimaschutz nicht allein vom öffentlichen Sektor aufgebracht werden kann. Deshalb müssen wir private Finanzmittel mobilisieren und die Finanzflüsse an den Zielen des Pariser Abkommens ausrichten.“

Stephanie Lindemann-Kohrs, Global Head Equity and Funds, KfW Entwicklungsbank: „Klima und Nachhaltigkeit sind wichtige globale Themen, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entscheidenden Einfluss auf unser Leben haben werden. Wir sind daher stolz darauf, im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz an der dritten Zeichnungsrunde des EMCAF teilzunehmen und mit unseren bestehenden und neuen Partnerinvestoren sowie der AllianzGI und der EIB zusammenzuarbeiten.“

Der EMCAF wurde 2021 auf der COP26 in Glasgow ins Leben gerufen. Seitdem hat er mehr als 100 Millionen US-Dollar für fünf Fonds zugesagt. Dazu gehören der ARCH Cold Chain Solutions Fund, der eine Infrastruktur für Kühlkettenlogistik in Ostafrika aufbauen will; der Alcazar Energy Partners II, der Eigenkapital investiert, um Erneuerbare-Energien-Projekte in mehreren Ländern in Nahost und Nordafrika, Osteuropa und Zentralasien zu entwickeln, umzusetzen und zu betreiben; der Vinci Climate Change, ein Greenfield-Klimafonds, der den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Wasser- und Abwasserinfrastruktur in Brasilien fördert; und der GEF South Asia Growth Fund III, der Unternehmen mit Eigenkapital versorgt, die in den Sektoren Wasser, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft vor allem in Indien tätig sind. Zuletzt investierte der EMCAF in den Inspired Evolution III Fund (Evo III), der sich auf neue Ökoenergie-Anlagen, den Zugang zu Energie und Ressourceneffizienz in Afrika konzentriert.

Hintergrundinformationen

  • 2019 wurden die aktualisierten Leitlinien der EIB für Energiefinanzierungen genehmigt. Als erste multilaterale Entwicklungsbank finanziert sie keine Projekte mehr, die fossile Energieträger einschließlich Erdgas einsetzen, ohne den CO2-Ausstoß zu mindern.
  • 2021 war die EIB die erste multilaterale Entwicklungsbank, die ihr gesamtes Geschäft auf die Ziele des Pariser Abkommens ausrichtete.
  • Mit ihrem Klimabank-Fahrplan will die EIB-Gruppe in den entscheidenden zehn Jahren bis 2030 Investitionen von 1 Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit mobilisieren.
  • Die EIB hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 den Anteil für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit auf über 50 Prozent ihres jährlichen Finanzierungsvolumens zu steigern – mit 58 Prozent übertraf sie dieses Ziel schon vergangenes Jahr.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für Finanzierungen außerhalb der EU. Sie ist zentraler Partner der Global-Gateway-Strategie der EU. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von mindestens 100 Milliarden Euro anschieben – das ist ein Drittel des Gesamtziels der Initiative. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Allianz Global Investors:

Allianz Global Investors (AllianzGI) ist ein führender aktiver Vermögensverwalter. Mit über 600 Investmentprofis in 20 Büros weltweit verwaltet er ein Vermögen von 516 Milliarden Euro. Wir investieren langfristig und sind bestrebt, für unsere Kunden in allen Phasen des Prozesses einen Mehrwert zu schaffen. Wir tun dies, indem wir aktiv mit unseren Kunden zusammenarbeiten und ihre sich ändernden Bedürfnisse antizipieren. Dabei entwickeln wir Lösungen, die sich auf die Kapazitäten in den öffentlichen und privaten Märkten stützen. Durch unsere Fokussierung auf den Schutz und die Wertsteigerung der Vermögenswerte unserer Kunden engagieren wir uns für Nachhaltigkeit, um positive Veränderungen voranzutreiben. Wir wollen unseren Kunden eine erstklassige Anlageerfahrung bieten, unabhängig von ihrem Standort oder ihren Zielen. Daten per 30. September 2023