• EIB stellt 95 Millionen Euro für Modernisierung des estnischen Schienennetzes bereit
  • Modernisiert werden Gleise, Signal- und Verkehrsleitanlagen
  • Das Projekt ist Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V)

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit der staatlichen estnischen Eisenbahngesellschaft Eesti Raudtee ein Darlehen von 95 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 25 Jahren unterzeichnet. Eesti Raudtee wird damit Gleise und die Zugsteuerungssysteme und Signalanlagen auf einem Großteil des estnischen Bahnnetzes modernisieren sowie die Zugmanagementsysteme digitalisieren. Alle Maßnahmen betreffen Abschnitte des TEN-V, u. a. im Nordsee-Ostsee-Korridor.

So sollen Teile der Strecke Tallinn–Tartu saniert und eine neue Brücke über den Emajõgi gebaut werden. Durch verbesserte Sicherheitsmaßnahmen (einschließlich Schranken) an Bahnübergängen und die Gleissanierung können die Züge künftig mit einer Geschwindigkeit von bis zu 135 Stundenkilometern verkehren. Die Folge: besserer Fahrgastservice und kürzere Fahrzeiten. Auf der Strecke Tapa–Narva werden zwei Brücken renoviert und 54 Kilometer Gleise erneuert. Auch hier werden die Bahnübergänge zusätzlich gesichert. Neben diesen strukturellen Maßnahmen werden auf einem Großteil des estnischen Netzes neue Signalanlagen installiert. Da auch die Zugmanagementsysteme digitalisiert werden, verbessern sich Service und Sicherheit.

EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Bei der Verlagerung des Verkehrs hin zu emissionsfreien Verkehrsträgern geht es darum, Reisenden bestmögliche Bedingungen zu bieten und ihnen zu zeigen, dass es Alternativen zum Auto gibt. Durch die Modernisierung sind nicht nur höhere Geschwindigkeiten auf den Strecken möglich, die neuen Signalanlagen erhöhen auch die Sicherheit. Die EIB ist maßgeblich daran beteiligt, dass Europa klimaneutral wird. Wir freuen uns daher, auch bei diesem Projekt mit im Boot zu sein.“

Henrik Hololei, Generaldirektor für Mobilität und Verkehr der Europäischen Kommission: „Wir wollen, dass die Bahn zu einem attraktiven und zuverlässigen Verkehrsmittel für die Zukunft wird. Deshalb hat die Europäische Kommission 2021 als Europäisches Jahr der Schiene vorgeschlagen. Die Modernisierung des estnischen Eisenbahnnetzes schafft ebenso wie Rail Baltica für Reisende eine fortschrittliche, sichere und grüne Alternative zum Auto. Die estnische Bahn spielt hier eine wichtige Rolle. Sie wird ein enger und geschätzter Partner der Europäischen Kommission bleiben.“

Erik Laidvee, CEO von Eesti Raudtee: „Unser Ziel ist es, das bequemste, umweltfreundlichste und sicherste Fortbewegungsmittel in Estland anzubieten. Wir haben einen äußerst ehrgeizigen Investitionsplan bis 2030 auf den Weg gebracht, der unsere Eisenbahninfrastruktur auf eine neue Qualitäts- und Sicherheitsstufe hebt. Das Darlehen der Europäischen Investitionsbank wird daran auf jeden Fall einen großen Anteil haben.“

Das Projekt knüpft an frühere Investitionen der EIB im estnischen Eisenbahnsektor an. So wurden etwa neue Züge finanziert, die 2014 auf die Schiene gingen.

Eesti Raudtee ist ein staatliches Unternehmen, das 1870 seine Tätigkeit aufnahm und für die mit der Eisenbahnverwaltung zusammenhängenden Aufgaben zuständig ist. Es sorgt für den reibungslosen Betrieb, die Verwaltung und Instandhaltung der Eisenbahninfrastruktur und ein effizientes Verkehrsmanagement. Als Eigentümer der Eisenbahninfrastruktur spielt Eesti Raudtee eine zentrale Rolle: Das Unternehmen ist verantwortlich für einen funktionierenden Transitsektor und die Wettbewerbsfähigkeit im Personen- und Güterverkehr.