• Das ICO wird die Mittel in Form von Durchleitungsdarlehen und direkten Finanzierungsprogrammen an Selbstständige, KMU und Midcap-Unternehmen weiterleiten
  • Das Darlehen der Bank der EU wird Unternehmen zugutekommen, die insgesamt mehr als 230 000 Personen beschäftigen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das spanische Instituto de Crédito Oficial (ICO) werden spanischen Selbstständigen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Midcaps bis zu 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, damit sie die Auswirkungen der Covid-19-Krise bewältigen können. Die erste Tranche dieses Kredits beläuft sich auf eine Milliarde Euro. Der Finanzierungsvertrag wurde heute dank eines beschleunigten Genehmigungsverfahrens unterzeichnet, das die EIB aufgrund dieser Notlage eingeführt hat. Dadurch können die Fristen für die Bereitstellung der Mittel verkürzt werden – und spanische Unternehmen können so schnell wie möglich davon profitieren.

Die EIB vergibt die Mittel zu günstigen Konditionen , was vor allem Zinssätze, Laufzeiten und flexible Bedingungen betrifft. Das ICO leitet die Mittel über seine verschiedenen Finanzierungsinstrumente weiter, unter anderem in Form von Durchleitungsdarlehen: Dank der Zusammenarbeit mit Finanzinstituten und durch direkte Finanzierungsprogramme können Selbstständige, KMU und Midcap-Unternehmen notwendige liquide Mittel erhalten. So bleiben Arbeitsplätze erhalten, und die wirtschaftliche Erholung wird unterstützt.

Angaben der Europäischen Kommission zufolge schaffen KMU in Spanien mehr als 72 Prozent aller Arbeitsplätze. Mit den von der EIB genehmigten 1,5 Milliarden Euro kann das ICO kleine und mittlere spanische Unternehmen unterstützen, die insgesamt mehr als 230 000 Personen beschäftigen. 

„Wir freuen uns sehr, neuerlich mit dem ICO zusammenzuarbeiten – speziell in diesen schweren Zeiten. Dieser Finanzierungsvertrag ist ein Zeichen der festen Entschlossenheit der EIB, spanische KMU zu fördern und ihre dringlichsten Finanzierungserfordernisse zu decken, die aus der Coronakrise resultieren“, so Emma Navarro, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in Spanien. „Wir in der EIB tun alles, um die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 in Spanien abzumildern.“

ICO-Präsident José Carlos García de Quevedo: „Das ICO konzentriert sein gesamtes Potenzial auf die Einleitung und Abwicklung von Maßnahmen, die die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise eindämmen, darunter auch diesen neuen Vertrag mit der EIB.“ Er betonte die enge Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen: „In diesem Moment ist unsere Zusammenarbeit besonders wichtig, schließlich können wir auf diese Weise Mittel der Bank der EU in die spanische Wirtschaft leiten. Selbstständige und KMU erhalten so Finanzierungen, um ihre Aktivitäten auszubauen.“

Antwort der EIB und des ICO auf Covid-19

EIB-Gruppe

Die EIB-Gruppe spielt eine Schlüsselrolle im direkten Kampf gegen die Coronakrise. Sie unterstützt die europäischen Bemühungen, die Ausbreitung der Pandemie zu bremsen sowie eine Behandlung und einen Impfstoff für die Krankheit zu entwickeln. Deswegen räumt die Bank der EU allen Investitionsvorhaben im Gesundheitswesen und allen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen Vorrang ein, die sich auf dieses Ziel konzentrieren. Derzeit beläuft sich die Projektpipeline der EIB bei wichtigen Infrastrukturvorhaben und FEI-Investitionen im europäischen Gesundheitssektor auf rund fünf Milliarden Euro. Außerdem haben die EIB und die Weltgesundheitsorganisation vor Kurzem eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen zu vertiefen und gemeinsam an der Stärkung der öffentlichen Gesundheitssysteme in den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern zu arbeiten.

Um den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie in Europa entgegenzuwirken, hat sich der Verwaltungsrat der Bank am 16. April auf Empfehlung der Eurogruppe vom 9. April 2020 für die Einrichtung eines paneuropäischen Garantiefonds im Volumen von 25 Milliarden Euro ausgesprochen, um auf die Folgen der Covid-19-Krise zu reagieren. Dieser Fonds wird es der EIB-Gruppe voraussichtlich ermöglichen, zusätzliche Finanzierungen von bis zu 200 Milliarden Euro zu mobilisieren, wobei der Schwerpunkt auf KMU liegt.

Gleichzeitig richtet die EIB-Gruppe ihre Tätigkeit neu aus, um auf den Finanzierungsbedarf durch Covid-19 zu reagieren und den europäischen Unternehmen unverzüglich zu helfen. Im vergangenen März kündigte sie in diesem Zusammenhang eine Reihe von Nothilfemaßnahmen an.  Im Rahmen dieses ersten Hilfspakets wird der Europäische Investitionsfonds, die auf die Unterstützung von KMU spezialisierte Tochtergesellschaft der EIB-Gruppe, spezielle Garantien für zwischengeschaltete Finanzinstitute bereitstellen. Die EU wird diese Garantien absichern, um damit Finanzierungen von bis zu 8 Milliarden Euro anzustoßen. Die EIB wiederum wird gemeinsam mit der Europäischen Kommission entwickelte Finanzierungsinstrumente umrüsten, um zusätzliche Finanzierungen von bis zu 20 Milliarden Euro für europäische KMU und Midcap-Unternehmen zu mobilisieren.

Außerdem hat die EIB außerordentliche Maßnahmen ergriffen, um ihre Verfahren zu beschleunigen und ihre internen Abläufe flexibler zu gestalten. Damit will sie nicht nur so rasch wie möglich helfen, sondern auch Aufwendungen finanzieren, für die sie unter normalen Umständen keine Mittel bereitstellen würde, wie etwa die Betriebskosten europäischer Unternehmen. Der heute mit dem ICO unterzeichnete Finanzierungsvertrag zugunsten von spanischen KMU und Midcap-Unternehmen ist ein Beispiel für diese Strategie.  

Nähere Angaben zu den Hilfsmaßnahmen von EIB und EIF finden Sie auf der nachstehenden Website:

www.eib.org/covid-19

ICO-Gruppe

Angesichts der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Covid-19 hat die spanische Regierung mehrere wirtschaftliche Soforthilfemaßnahmen genehmigt, um Familien, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Selbstständige und Unternehmen zu schützen, die Auswirkungen auf die Wirtschaft zu verringern und eine rasche Rückkehr zur Normalität zu gewährleisten, sobald die Gesundheitskrise vorüber ist.

Das ICO verwaltet im Auftrag des Staates die Maßnahmenpakete zum Erhalt von Arbeitsplätzen und zur Bereitstellung von liquiden Mitteln für Unternehmen, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise abzumildern:

  • Garantien in Höhe von maximal 100 Milliarden Euro, um im Namen des Ministeriums für Wirtschaft und Digitalisierung Finanzierungen abzusichern, die Finanzinstitute an von der Coronakrise betroffene Unternehmen und Selbstständige vergeben,
  • Garantien in Höhe von 400 Millionen Euro für Unternehmen und Selbstständige im Tourismussektor und damit zusammenhängenden Bereichen, die von der Coronakrise betroffen sind,
  • Garantien in Höhe von 1,2 Milliarden Euro, um im Namen des Ministeriums für Verkehr, Mobilität und Stadtplanung Ausleihungen an Mieter abzusichern, die aufgrund der Coronakrise in eine soziale und wirtschaftliche Notlage geraten sind.

Außerdem hat die Regierung die Schuldenobergrenze des ICO um 10 Milliarden Euro angehoben, damit das Institut weitere Durchleitungsdarlehen aufnehmen und so die Tätigkeit und die Investitionen von Selbstständigen, KMU und größeren Unternehmen finanzieren kann.

Hintergrundinformationen

Das ICO

Das Instituto de Crédito Oficial ist eine öffentliche Einrichtung, die dem spanischen Ministerium für Wirtschaft und Digitalisierung untersteht. Das ICO ist ein wichtiger Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Großprojekte. Es trägt zu einem nachhaltigen Wachstum bei, das alle Menschen einschließt, und unterstützt wirtschaftliche Aktivitäten, die wegen ihrer gesellschaftlichen, kulturellen oder ökologischen Bedeutung oder ihrer Neuartigkeit besonders förderwürdig sind.