• Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt 35 Millionen Euro für die Modernisierung der Wasserversorgung und des Abwassermanagements in Mariupol
  • EIB und Frankreich unterstützen gemeinsam den Ausbau der Infrastruktur in Mariupol; Frankreich finanziert neues Wasserwerk mit 64 Millionen Euro
  • Finanzierung kommt 411 000 Menschen zugute

Die Europäische Investitionsbank, der französische Staat und der Stadtrat von Mariupol haben heute eine Absichtserklärung über den Ausbau der städtischen Wasserversorgungsinfrastruktur unterzeichnet. Die Erklärung regelt den Umfang der Arbeiten und die Zuständigkeiten bei der Umsetzung mehrerer parallel laufender Projekte, die die Wasserversorgung in Mariupol deutlich verbessern sollen.

Das 35-Millionen-Euro-Darlehen dient vor allem der umfassenden Modernisierung der Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen der Stadt. Damit sollen erhebliche Energieeinsparungen erreicht, Wasserverluste in den Netzen verringert und die Abwasserbehandlung verbessert werden. Die Modernisierung der Anlagen soll den Betrieb des Werks in technischer und finanzieller Hinsicht deutlich verbessern, während die Durchführung von möglichst kostengünstigen Energieeffizienzmaßnahmen den Stromverbrauch zu Spitzenlast- und Normallastzeiten senken wird.

Das Projekt betrifft die Sanierung von zwei vorhandenen Wasserpumpstationen, den Bau von drei modernen Wasserpumpstationen, die Sanierung von Wasserversorgungsleitungen, die Sanierung einer biologischen Kläranlage, den Bau eines neuen Abwasserpumpwerks und den Bau eines Abwassersammlers. Da künftig weniger unbehandelte Abwässer in die Gewässer gelangen, profitiert auch die Umwelt.

Jean-Erik de Zagon, Leiter des EIB-Büros in der Ukraine: „Die EIB ist der weltweit größte internationale Geldgeber für den Wassersektor. Wir freuen uns, sowohl die finanziellen Mittel als auch dringend benötigtes Know-how für das Projekt zur Verfügung zu stellen. Durch das Projekt verbessert sich die Wasserversorgung für die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt.“

Die Komplexität des Projekts erfordert eine ausführliche Vorbereitung und Machbarkeitsstudien. Dieser Teil des Projekts wird vom französischen Staat durch einen Zuschuss für technische Hilfe finanziert. Dies umfasst drei Gesamtpläne für 2020–2040 für die Wasserversorgung, einschließlich Wasserressourcen, Abwassersammlung und ‑behandlung, Niederschlagwassermanagement und Hochwasserschutz, abgerundet durch Wasserbedarfsstudien, hydraulische Modelle etc.

Der Endbegünstigte des Projekts erhält auf diese Weise Hilfe bei der Projektvorbereitung und bei der Machbarkeitsstudie, die einen Überblick über die Verfahren sowie die möglichen technischen, operativen, ökologischen und sozialen Ergebnisse gibt und die Ziele des Projekts festlegt (z. B. Verringerung der Wasserverluste und des Energieverbrauchs).

Die Stadt erhält außerdem vom französischen Staat ein Darlehen von 64 Millionen Euro für den Bau eines neuen Trinkwasserwerks. Das Projekt beinhaltet auch die Entwicklung eines Generalplans für die Verbesserung der städtischen Wasserversorgung bis 2040, wodurch die Stadt künftige Investitionen in das Wassermanagementsystem planen kann. Dadurch sollen die Umweltauswirkungen gemindert und das neue Werk zuverlässig in die bestehende Wasserversorgung eingebunden werden.

Etienne de Poncins, französischer Botschafter in der Ukraine: „Frankreich und die EIB stimmen ihre Finanzierungen und ihre Maßnahmen zugunsten der Stadt Mariupol aufeinander ab. Das ist ein wichtiges Signal. Die Wiederankurbelung der ostukrainischen Wirtschaft stellt uns vor viele Herausforderungen, bietet aber auch große Chancen. Nur mit konkreten Projekten, die für die Bevölkerung wichtig sind, werden wir wirklich etwas verändern. Ich freue mich sehr, dass der französische Staat mit einem Darlehen zur Erneuerung der Wasserinfrastruktur in Mariupol beitragen und damit die französisch-ukrainische Beziehung ebenso wie die geschäftliche Beziehung mit der EIB in dieser Region stärken kann.“

Vadym Boychenko, Bürgermeister von Mariupol: „Dank seiner internationalen Partner kann Mariupol auf professionelles Know-how und finanzielle Unterstützung zurückgreifen. In unserer Stadt mit fast einer halben Million Menschen können wir damit ein zentrales Problem der Wasserversorgung lösen. Dadurch erhalten die Einwohnerinnen und Einwohner Zugang zu sauberem Trinkwasser zu erschwinglichen Preisen. Ich bedanke mich bei unseren Freunden, der Europäischen Investitionsbank und dem französischen Staat, für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung.“

Insgesamt werden 411 000 Menschen von den zentralen Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsdiensten in der Stadt und damit direkt von dem Projekt profitieren.