Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Kiel AG hat auf seiner Sitzung am 11. November den Bau des neuen „Küstenkraftwerks K.I.E.L.“ beschlossen. Das Gasheizkraftwerk mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 290 Millionen Euro soll in zwei Jahren an der Kieler Förde ans Netz gehen und mit 20 hocheffizienten Gasmotoren ab Herbst 2018 Strom und Wärme erzeugen. Den größten Beitrag zur Finanzierung steuert mit 105 Millionen Euro die Europäische Investitionsbank (EIB) bei. Der Kredit der EU-Bank ist über Garantien aus dem „Europäischen Fonds für Strategische Investitionen“ (EFSI) abgesichert, in dem die EIB der strategische Partner der Europäischen Kommission ist.

„Das Küstenkraftwerk K.I.E.L. steht für Kiels intelligente Energie-Lösung. Hiermit sichern wir die Fernwärmeversorgung in Kiel und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Umweltschutz. Das europaweit einzigartige Projekt setzt neue Maßstäbe in Sachen Flexibilität, Effizienz und ökologischer Nachhaltigkeit“, erklärte Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender Frank Meier.

Der für Deutschland und EFSI zuständige EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle unterstrich: „Eine nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energieversorgung in Europa zählt zu den vorrangigen Zielen der Europäischen Union. Die EU-Bank fördert im Rahmen der europäischen Investitionsoffensive gezielt Energielösungen, die den Klimaschutz mit Hilfe innovativer Technologie verbessern. Deshalb begrüße ich ausdrücklich unsere Kooperation mit den Stadtwerken Kiel.“

Hierzu der für die Energieunion zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Maroš Šefčovič: „Öffentliche Mittel können und sollen private Investitionen nicht ersetzen, aber sie können  besonders im Bereich Energie einen Teil des Risikos übernehmen  und dadurch ein günstigeres Investitionsumfeld schaffen. Ich begrüße daher die Entscheidung der Europäischen Investitionsbank, das Küstenkraftwerk K.I.E.L zu unterstützen, die wesentlich zu Deutschlands Energiewende und Europas Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft beiträgt.”

Das „Küstenkraftwerk K.I.E.L.“ ersetzt das seit 1970 in Betrieb befindliche Kohlekraftwerk auf dem Kieler Ostufer. Mit Hilfe des modularen Erzeugungskonzepts kann das Küstenkraftwerk flexibel auf Anforderungen des Energiemarkts reagieren. Die in vier Blöcken zusammengefassten 20 Gasmotoren sind in weniger als fünf Minuten auf Volllast. Jeder einzelne Motor ist zudem individuell regelbar und für mehrere Starts pro Tag ausgelegt.

Darüber hinaus erzeugt das Küstenkraftwerk mit Hilfe der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme. Dies führt zu einem hohen Wirkungsgrad, 45 Prozent thermisch und 45 Prozent elektrisch, sowie einer effizienten Primärenergienutzung von insgesamt über 90 Prozent. Aufgrund dieses hohen Wirkungsgrades sowie der vorteilhaften Umwelteigenschaften des Energieträgers Erdgas wird das Küstenkraftwerk über 70 Prozent weniger CO2 ausstoßen als das Vorgängerkraftwerk.

http://www.eib.org/infocentre/blog/all/innovative-power-plant.htm