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Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat 200 Millionen Pfund Sterling für das Programm der Universität Oxford zugesagt, mit dem die Forschungs- und Lehreinrichtungen verbessert und ausgebaut werden sollen. Es ist das größte Einzeldarlehen, das die Bank der EU für langfristige Finanzierungen jemals an eine Universität vergeben hat.

Das Darlehen mit einer Laufzeit von 30 Jahren wird der Universität Oxford von der weltweit größten multilateralen Bank bereitgestellt. Es wird zusammen mit anderen Mitteln, darunter Zuschüsse und gemeinnützige Spenden, zur Umsetzung des Investitionsprogramms der Universität verwendet. So sollen bereits vorhandene Gebäude in Oxford, wie z. B. im Radcliffe Observatory Quarter, ersetzt oder saniert werden. Außerdem ist der Ausbau des Old Road Campus auf dem ehemaligen Park-Hospital-Gelände geplant. Die Mittel sind sowohl für geplante Gebäude als auch für bereits abgeschlossene Bauprojekte vorgesehen.

Das neue EIB-Darlehen sagte EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor während seines Besuchs bei der Universität Oxford zu. Er wurde von Vizekanzler Professor Andrew Hamilton empfangen und traf sich mit Studierenden und Mitarbeitern, die mit den neuen Gebäuden zu tun haben.

Der Vizekanzler der Universität Oxford, Professor Andrew Hamilton, sagte: „International herausragenden Einrichtungen und Ressourcen verdanken wir unsere weltweit führende Stellung bei Bildung und Forschung. Wir in Oxford benötigen hochmoderne Gebäude und eine Ausstattung nach dem allerneuesten Stand. Die Europäische Investitionsbank kann die Wichtigkeit unseren laufenden Investitionspläne nachvollziehen. Ihre Unterstützung gewährt uns nun einen größeren Spielraum, um unsere Vision von einem sich ständig weiterentwickelnden Campus voranzutreiben, auf dem sich Spitzenforscher von Weltrang den großen wissenschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts widmen.“

EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor fügte hinzu: „Investitionen in Forschungs- und Lehreinrichtungen bilden den Nährboden für neue Ideen und wissenschaftliche Entdeckungen. Deshalb hat es sich die Europäische Investitionsbank zur Aufgabe gemacht, Investitionsvorhaben führender Hochschulen in Europa zu unterstützen. Mit dem neuen Darlehen werden Forschung und Lehre in zahlreichen Fachbereichen hier in Oxford gestärkt. Außerdem wird sichergestellt, dass die Universität ihre Spitzenposition in der weltweiten Forschung behält. Es ist das umfangreichste Einzeldarlehen, das die EIB je an eine Universität vergeben hat. Das Vereinigte Königreich ist zudem das Land, in das die meisten EIB-Darlehen für die Entwicklung von Hochschulen fließen. Darin spiegelt sich unsere Erwartung wider, dass das beeindruckende Spektrum an Investitionsvorhaben, die in Oxford und anderen Teilen des Vereinigten Königreichs geplant sind, einen hohen Beitrag leisten wird.“

Der britische Finanzstaatssekretär Lord O'Neill äußerte sich wie folgt: „Ein wichtiger Bestandteil des Wirtschaftsplans der Regierung ist es, das weitere Wachstum und den Erfolg der britischen Universitäten von Weltrang sicherzustellen. Deshalb begrüßen wir die heutige Ankündigung der Europäischen Investitionsbank, diesen Sektor unterstützen zu wollen. Das EIB-Darlehen von 200 Millionen Pfund Sterling ist das größte Einzeldarlehen, das die Bank jemals an eine Universität vergeben hat. Und wir haben Großes damit vor: Wir werden die wissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen von Oxford, die international bereits einen guten Ruf genießen, noch weiter verbessern. Dieses Darlehen ist das Ergebnis unserer langen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit der EIB, die dazu dient, das Wachstum unserer Wirtschaft anzukurbeln.“

Das neue Investitionsprogramm, das mit den EIB-Mitteln unterstützt wird, dient der Stärkung fachspezifischer Forschungsaktivitäten an der Universität. Mitten in der Science Area an der South Parks Road werden – aufbauend auf dem Vermächtnis der Nobelpreisträger der Universität Oxford wie Howard Florey, Hans Krebs, Dorothy Hodgkin und Paul Nurse – neue Labore für interdisziplinäre Biowissenschaften errichtet. Der Fachbereich Physik erhält neue Forschungs- und Lehreinrichtungen, die über sehr niedrige Vibrationswerte und ein hervorragendes Temperaturkontrollsystem verfügen und auf drei Ebenen mit dem bestehenden Clarendon-Labor verbunden sind. Dieses sogenannte „Beecroft“-Gebäude befindet sich derzeit im Bau.

Auch laufende Bauarbeiten am Old Road Campus der Universität, der Platz für bis zu 600 Wissenschaftler bieten wird, werden aus Mitteln des EIB-Darlehens finanziert. Dazu zählen das Big Data Institute und das Target Discovery Institute am neuen Li Ka Shing Centre for Health Information and Discovery. Dieses neue Zentrum wird zu den größten multidisziplinären Zentren für biomedizinische Forschung in Europa zählen. Das Target Discovery Institute ist für Forschung gedacht, die mittels eines genomischen und chemischen Filterverfahrens Krankheitsdaten erzeugt, die für die frühen Phasen der Arzneimittelforschung benötigt werden. Die neuen Finanzierungsmittel werden auch für die Sanierung und den Ausbau des Tinbergen-Gebäudes verwendet. Dabei sollen neue Lehrlabore für Chemie entstehen, die vollständig in die Forschungs- und Lehreinrichtungen für Biologie, Psychologie und Biochemie integriert sind.

Das größte Vorhaben, das von dem neuen EIB-Darlehen profitieren wird, ist die Weston- ehemals New Bodleian-Bibliothek. Sie wurde saniert, um sichere Lagermöglichkeiten zu schaffen, zusätzliche Leseräume zu errichten und das Erdgeschoss für Besucher zu öffnen, damit diese einige der größten Schätze der Universität und die aktuellsten Forschungsergebnisse bewundern können. Auch die Bauarbeiten für eine neue Unterkunft des Fachbereichs Primäre Gesundheitswissenschaften werden mit Mitteln aus diesem Darlehen unterstützt. Der Fachbereich wird in dem denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen ambulanten Krankenhauses Radcliffe untergebracht.

Europaweit hat die EIB in den vergangenen zehn Jahren fast zehn Milliarden Euro für langfristige Investitionen in höhere Bildung bereitgestellt. Die meisten EIB-Darlehen für Hochschulen erhielt das Vereinigte Königreich. In den letzten fünf Jahren hat die Bank 1,45 Milliarden Pfund Sterling für Investitionen in 20 britische Hochschulen gewährt.

Im vergangenen Jahr wurde der Rekordbetrag von sechs Milliarden Pfund Sterling für langfristige Investitionen in wichtige Infrastruktur im Vereinigten Königreich vergeben. Hierzu gehörten auch Darlehen für neue Krankenhäuser, eine bessere Wasser- und Abwasserinfrastruktur, erneuerbare Energien und Stromübertragungsnetze sowie für privatwirtschaftliche Vorhaben.