Odile Renaud-Basso, stellvertretende Generaldirektorin der Caisse des Dépôts-Gruppe und Leiterin der Abteilung Spareinlagen, Anita Fürstenberg, Direktorin der Hauptabteilung Finanzierungen in Westeuropa der Europäischen Investitionsbank (EIB), und Dominique Peljak, Direktor des Krankenhauses von Melun, haben heute die Finanzierungsverträge für einen Neubau des Krankenhauses unterzeichnet. Insgesamt werden 121 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Damit finanzieren die EIB und die Caisse des Dépôts erstmals gemeinsam ein Krankenhausprojekt in der nordfranzösischen Region Ile-de-France. Das Projekt wurde vom interministeriellen Ausschuss für die Modernisierung der Krankenhausdienstleistungen Copermo genehmigt.

Das Krankenhaus von Melun verfügt bereits über eine leistungsfähige Technik und ist Sitz des medizinischen Rettungsdienstes (SAMU) der Region. In dem Neubau sollen das öffentliche Krankenhaus von Melun und die Privatklinik Saint-Jean l’Ermitage gemeinsam untergebracht werden. Die Privatklinik entstand 2005 durch die Zusammenlegung der Poliklinik Saint-Jean in Melun und der Privatklinik L’Ermitage in Dammarie-les-Lys. Mit dem neuen Zentrum entsteht in Frankreich erstmals ein öffentlich-privates Krankenhaus, in dem medizinische, medizinisch-technische und logistische Dienste gemeinsam genutzt werden.

Der gemeinsame Finanzierungsbeitrag der EIB und der Caisse des Dépôts deckt zu günstigen Konditionen fast den gesamten Bedarf an sehr langfristigen Fremdmitteln ab, die für den Bau des öffentlichen Teils des neuen Krankenhauszentrums in Melun erforderlich sind. Die Gesamtkosten für diesen Teil werden auf rund 200 Millionen Euro veranschlagt. Die EIB stellt 70 Millionen Euro bereit. Der Beitrag der Caisse des Dépôts beläuft sich auf 50,3 Millionen Euro.

Die Caisse des Dépôts, die französische Gebietskörperschaften insgesamt mit Darlehen von bis zu 20 Milliarden Euro unterstützen kann, stellt für dieses Projekt im Zeitraum 2015-2017 50,3 Millionen Euro bereit. Die Mittel stammen aus Spareinlagen. Das staatliche Finanzinstitut vergibt aus solchen Spareinlagen Darlehen für zahlreiche Projekte in Frankreich, die dazu beitragen, den öffentlichen Dienst zu verbessern. Die Finanzierung des Neubaus des Krankenhauses von Melun entspricht dem Auftrag, den das französische Institut im Interesse der Allgemeinheit erfüllt.

Für die Bank der Europäischen Union steht das Darlehen mit ihrem vorrangigen Ziel in Einklang, den öffentlichen Sektor zu fördern, damit dieser angemessen auf die Belange der Bürger eingehen kann. Deshalb stellt die Bank seit 2013 jährlich 6 Milliarden Euro für die Modernisierung von Infrastruktureinrichtungen in Frankreich bereit. Neben direkten Darlehen für Krankenhäuser wie das neue Zentrum in Melun ist die EIB auch ein wichtiger Partner für das französische Gesundheitsprogramm „Hôpital Avenir“, das sie mit 1,5 Milliarden Euro unterstützt.

Mit der neuen Finanzierung setzt die EIB ihre bilaterale Kooperation mit der Caisse des Dépôts fort, die im Juni 2013 begonnen und im Oktober 2014 weiter vertieft wurde. Beide Einrichtungen sind bestrebt, ihre Maßnahmen zu koordinieren und ihre Kompetenzen zu bündeln. Über das Geschäftsstellennetz der Caisse des Dépôts wollen sie den Finanzierungsbedarf des öffentlichen Sektors bei Vorhaben, die die wirtschaftliche und soziale Entwicklung fördern, möglichst effizient decken.