Das Universitätsklinikum Graz strebt bis zum Jahr 2022 umfassende Erweiterungen und Sanierungsmaßnahmen an, um künftig seiner Rolle als zweitgrößtes Unikrankenhaus Österreichs noch besser gerecht zu werden. Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt für das mehrjährige Investitionsprogramm ein Darlehen in Höhe von 220 Mio. Euro bereit. Den Darlehensvertrag unterzeichneten beide Seiten am 2. Dezember 2013 in Graz.

Das Landeskrankenhaus - Universitätsklinikum Graz (LKH), wie der vollständige Titel lautet, ist das Zentralkrankenhaus der Steiermark. Es beherbergt alle medizinischen Disziplinen und fungiert zugleich als Universitätsklinikum für den ganzen südösterreichischen Raum. Der große Komplex umfasst unter anderem 20 Universitätskliniken und 44 klinische Abteilungen sowie 58 Pflegestationen, 10 Intensivstationen, 9 OP- und 16 Ambulanzbereiche. Allein in den Ambulanzen werden jährlich etwa 385.000 Patientinnen und Patienten betreut. Stationär werden ungefähr 84.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr aufgenommen. Das Haus verfügt über 1500 Betten.

Das Landeskrankenhaus Graz nahm 1912 als damals größtes und modernstes Krankenhaus Europas den Betrieb auf. Seitdem wurde der Klinikkomplex mehrmals modernisiert und erweitert. Nachdem mit dem Investitionsprogramm „LKH 2000“ bereits im Zeitraum 1991 bis 2013 ein erstes, umfassendes Investitionsprogramm erfolgreich umgesetzt wurde, soll sich nun eine zweite Phase unter dem Titel „LKH 2020“ anschließen. Darauf hatte sich die Steiermark mit der österreichischen Bundesregierung verständigt. Das Programm, das neun größere Einzelvorhaben zur weiteren Entwicklung des bestehenden Komplexes umfasst, soll bis zum Jahr 2022 abgeschlossen werden. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des Universitätsklinikums weiter zu gewährleisten, zum einen als Behandlungszentrum mit spezialisierten Instituten, zum anderen als eines der wichtigsten Forschungs- und Lehrkrankenhäuser des Landes.

Wilhelm Molterer, Vizepräsident der EIB und verantwortlich für die Aktivitäten der Bank in Österreich, unterzeichnete den Darlehensvertrag von Seiten der Bank. Er sagte: „Die Uniklinik Graz bietet medizinische Leistungen auf höchstem Niveau – und zwar weit über die Steiermark hinaus. Zugleich ist sie als Universitätsklinikum eine der führenden Forschungsinstitutionen des Landes Österreich. Damit auch in Zukunft eine so hochwertige und verlässliche Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleistet werden kann, sind Investitionen erforderlich. Hier ist die EIB ein idealer Partner, denn die Bank der EU engagiert sich seit langem mit ihren Finanzierungen im Gesundheits- und Forschungsbereich.“

Für das Land Steiermark als Eigentümervertreter der steirischen Landeskrankenhäuser unterschrieb Landesrätin Bettina Vollath den Vertrag: „Die Europäische Investitionsbank ist für die Steiermark ein starker Partner bei langfristigen Investitionen in unsere Spitalsinfrastruktur“, erklärt die steirische Finanzlandesrätin.