Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Südafrika wird durch die Gründung einer internationalen Partnerschaft zwischen Südafrika, europäischen Ländern und der Europäischen Investitionsbank Rückenwind erhalten. Im Rahmen der „South African Renewables Initiative“ (Südafrikanische Initiative zum Ausbau erneuerbarer Energien – SARi) sollen südafrikanische und internationale Finanzierungsmittel sowie Know-how über diesen Sektor mobilisiert werden. Die Initiative soll Südafrika bei der Umsetzung seiner ehrgeizigen Pläne zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien unterstützen.

Die Absichtserklärung wurde in der südafrikanischen Stadt Durban unterzeichnet, wo die 17. Konferenz der Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention (COP 17) stattfindet. Die Initiative dürfte zur verstärkten Bereitstellung langfristiger Finanzierungsmittel führen, so dass der Einsatz erneuerbarer Energien in Südafrika ausgebaut werden kann. Die Vereinbarung über die „South African Renewables Initiative” wurde von der südafrikanischen Ministerin für Energie, Frau Elizabeth Dipuo Peters, und dem Minister für Handel und Industrie, Herrn Rob Davies, sowie von Vertretern der anderen beteiligten Länder und der Europäischen Investitionsbank unterzeichnet.

Die südafrikanische Ministerin für Energie Dipuo Peters kommentierte:  „Südafrika hat ein hohes Potenzial für erneuerbare Energien; über 18 GW sind bereits in der aktuellen integrierten Ressourcenplanung enthalten. Südafrika stützt sich bereits auf internationale Partnerschaften im Bereich Energie, allerdings setzt diese Initiative neue Maßstäbe: Die „South African Renewables Initiative” wird nicht nur zum Ausbau und verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien, zur Verringerung von Treibhausgasemissionen und einem besseren Zugang zu sauberen Energien beitragen, sondern – und dies ist genauso wichtig – Südafrika in die Lage versetzen, neue umweltfreundliche Industriezweige und Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien und entlang seiner Wertschöpfungskette zu schaffen.“

Simon Brooks, der für den Klimaschutz zuständige Vizepräsident der EIB ergänzte: „Südafrika setzt verstärkt auf erneuerbare Energien, und damit bilden gerade saubere Energien die Grundlage für mehr Wachstum in diesem Land. Dies wird sowohl zu mehr „grünen” Arbeitsplätzen als auch zu neuen wirtschaftlichen Aktivitäten führen. Die Europäische Investitionsbank freut sich auf die Zusammenarbeit mit südafrikanischen Partnern, einmal um weltweit gewonnene Erfahrungen mit Vorhaben zur Nutzung erneuerbarer Energien weiterzugeben und zum anderen um einzelne Vorhaben bestmöglich zu unterstützen.“

Dr. Rob Davies, der südafrikanische Minister für Handel und Industrie, erklärte: „Die erneuerbare Energie ist für Afrika eine Chance. Die afrikanischen Länder müssen sowohl Hersteller als auch Abnehmer der Technologie von morgen werden. Südafrika wird große Investitionsvorhaben im Bereich erneuerbare Energien realisieren und dies soll sich möglichst positiv auf Industrie und Arbeitsmarkt auswirken. Durch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern können wir sicherstellen, dass die Finanzierungsmittel, das Investitionsklima und das erforderliche Arbeitskräftepotenzial gegeben sind, damit sich der Bereich erneuerbare Energien entfalten kann. Durch die „South African Renewables Initiative” sollen die ökologischen, industriellen und wirtschaftlichen Vorteile genutzt werden, die große Investitionsvorhaben im Bereich erneuerbare Energien für Südafrika bieten, ohne unsere Wirtschaft, die öffentlichen Finanzen oder die Bürger des Landes unangemessen zu belasten.“

Unterzeichner der Absichtserklärung zur „South African Renewables Initiative” waren neben Ministerin Peters: Chris Huhne, Minister für Energie und Klimawandel, Vereinigtes Königreich; Erik Solheim, Minister für Umwelt und internationale Entwicklung, Norwegen; Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Bundesrepublik Deutschland; Martin Lidegaard, Minister für Klima, Energie und Bauwesen, Dänemark sowie Simon Brooks, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.

Bei der „South Africa Renewables Initiative” handelt es sich um eine Initiative des südafrikanischen Staates. Sie wurde im Rahmen des Aktionsplans für Industriepolitik entwickelt und ist Bestandteil der südafrikanischen Strategie zur Eindämmung des Klimawandels.

Die Initiative soll den ehrgeizigen Ausbau erneuerbarer Energien in Südafrika ermöglichen, der in der integrierten Ressourcenplanung für die Elektrizität vorgesehen ist.  Dies würde sich positiv auf die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Entwicklung der Industrie, die Sicherheit der Energieversorgung und die Entwicklung der Energiewirtschaft auf regionaler Ebene auswirken. Südafrika könnte damit auch den in Cancún auf der Grundlage der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen eingegangenen Verpflichtungen nachkommen und einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten.

Die internationale Partnerschaft im Rahmen der „South Africa Renewables Initiative” wurde entwickelt, um diese Ziele zu verfolgen. Südafrika wird gemeinsam mit anderen Ländern und Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen an verbesserten Finanzierungsvereinbarungen arbeiten, um verstärkt erneuerbare Energien einsetzen und die damit verbundenen Vorteile für Industrie und Wirtschaft nutzen zu können.

Die wichtigste Aufgabe der Partnerschaft im Jahr 2012 besteht darin, Südafrika bei der Entwicklung operativer Finanzierungsmechanismen zu unterstützen und die Mittel für die geplanten weitreichenden Maßnahmen zu beschaffen.

Die Partnerschaft soll noch weiter ausgebaut werden und zusätzliche Partner sollen hinzukommen, damit Südafrika Finanzierungsmittel in einem Umfang mobilisieren kann, der die Umsetzung der ehrgeizigen Ziele erlaubt. Die innovative und weitreichende Zusammenarbeit soll darüber hinaus auch zu einem Austausch von Wissen führen und Investitionen in klimaschonende Infrastruktur und umweltfreundliches Wachstum auslösen.