Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der niederländischen ING ein EIB-Darlehen der neuen Generation für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Betrag von 300 Mio EUR. Die ING wird als zwischengeschaltetes Institut für das EIB-Darlehen fungieren und die Mittel an niederländische KMU weiterleiten, um das Wirtschaftswachstum zu stimulieren.

Die Zusammenarbeit zwischen der EIB und der ING zugunsten niederländischer KMU wurde bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung am Hauptsitz der ING, die am Freitag, dem 4. April 2009, in Amsterdam stattfand, sehr begrüßt.

Im Rahmen ihrer Maßnahmen zur Krisenbewältigung wird die EIB ihre Finanzierungstätigkeit in der EU in den Jahren 2009 und 2010 um jeweils mehr als 15 Mrd EUR ausweiten. Darlehen an KMU sind integraler Bestandteil unseres erweiterten Angebots“, erklärte EIB-Vizepräsident Simon Brooks. „Wir unterzeichnen heute ein weiteres Darlehen an die ING, in dessen Rahmen 300 Mio EUR zur Unterstützung niederländischer KMU durch die EIB verfügbar gemacht werden. Wir freuen uns sehr darüber, dass sich die ING heute zu diesem Vorhaben bereiterklärt, und vertrauen darauf, dass unsere zunehmend engere Zusammenarbeit mit niederländischen Banken in Zukunft vergleichbare Erfolge ermöglichen wird.

Nach der Aufnahme von Gesprächen im vergangenen Jahr ist nun der besondere Moment gekommen, dass die ING als erste niederländische Bank im Rahmen des EIB-Programms 300 Mio EUR für KMU abrufen kann“, stellte Diederik van Wassenaer, Geschäftsführer der für das Großkundengeschäft in den Niederlanden zuständigen ING Wholesale Banking, fest. „Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit der EIB zusammen und freuen uns über die Möglichkeit, holländische KMU dabei zu unterstützen, von dieser Kreditlinie der EIB zu profitieren.

Auch das niederländische Ministerium für Wirtschaft begrüßte diese Initiative. „Die Möglichkeit, Fremdmittel aufnehmen zu können, ist für Unternehmen in jedem Fall von entscheidender Bedeutung. Wir nehmen mit großer Freude zur Kenntnis, dass es diese Initiative der ING und der EIB kleinen und mittleren Unternehmen erleichtern wird, Investitionen durchzuführen – insbesondere in der derzeitigen Situation, in der die Marktbedingungen zunehmend schwieriger werden“, erklärte die niederländische Ministerin für Wirtschaft Maria van der Hoeven.

Kleinbetriebe spielen eine besonders wichtige Rolle in der holländischen Wirtschaft, und aus Mitteln dieses Darlehens im Betrag von 300 Mio EUR können förderungswürdige Investitionsvorhaben finanziert werden, die von niederländischen Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl von weniger als 250 Mitarbeitern in allen Wirtschaftsbereichen durchgeführt werden. Kleine unabhängige Unternehmen in den Niederlanden sollten bereits in den nächsten Wochen die Mittel des EIB-Darlehens in Anspruch nehmen können.

Hintergrundinformationen:

EIB-Darlehen an niederländische KMU

In den letzten fünf Jahren wurden 9,2% der EIB-Finanzierungen in den Niederlanden, nämlich 375 Mio EUR, in Form von Globaldarlehen bzw. indirekten Darlehen bereitgestellt, die zwischengeschalteten Banken gewährt wurden. Die EIB hat ihr Produktangebot für KMU 2008 gründlich überarbeitet und einen neuen Darlehenstyp, das sog. EIB-Darlehen für KMU, entwickelt, das einfacher strukturiert, flexibler und transparenter sein und damit einer größeren Anzahl kleiner Unternehmen zugute kommen soll. Neben dem Darlehen an die ING, von dem diese Pressemitteilung handelt, prüft die EIB derzeit die Gewährung neuer Globaldarlehen an Geldinstitute in den Niederlanden, wobei bereits entsprechende Verhandlungen geführt werden. Dieser Darlehenstyp wird nunmehr als „KMU-Darlehen“ bezeichnet und ermöglicht es der EIB, den zwischengeschalteten Finanzinstituten Finanzierungsmittel für Projekte zur Verfügung zu stellen, die von KMU in Einklang mit den neuen Kriterien der EIB für KMU in den Bereichen Industrie, Landwirtschaft und Dienstleistungen durchgeführt werden.

Andere EIB-Finanzierungen in den Niederlanden

Im Fünfjahreszeitraum 2004-2008 stellte die EIB rund 4 Mrd EUR für Projekte in den Niederlanden bereit. Dies betraf hauptsächlich die Sektoren Energie – und hier insbesondere die Effizienz, Diversifizierung und Sicherheit der Energieversorgung (1,6 Mrd EUR) –, Gesundheit und Bildung, womit zum vorrangigen Ziel der Verbesserung der Lebensqualität in städtischen Gebieten beigetragen wurde (712 Mio EUR), Transeuropäische Verkehrsnetze (638 Mio EUR) sowie Vorhaben in den Bereichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, was zum Ziel der EIB beitrug, den Umweltschutz zu fördern (551 Mio EUR). Allein im Jahr 2008 gewährte die EIB 1,6 Mrd EUR für Projekte in den Niederlanden, die in Einklang mit den Zielen der Europäischen Union stehen.