In Tunesien werden im Rahmen der FEMIP – der Fazilität der EIB für Finanzierungen im Mittelmeerraum - zwei Darlehen gewährt, die den privaten und den öffentlichen Sektor betreffen: 

  • Das erste Darlehen im Betrag von 200 Mio EUR wird über fünf zwischengeschaltete tunesische und vor Ort gut etablierte Banken kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um die Amen Bank, die Arab Tunisian Bank, die Banque de l’habitat, die Banque Internationale Arabe de Tunisie und die Union bancaire pour le commerce et l'industrie.
  • Das zweite Darlehen im Betrag von 60 Mio EUR geht an die Société Tunisienne d’Electricité et du Gaz (STEG). Es dient der Unterstützung der Gesellschaft bei der Durchführung ihres Investitionsplans, der auf den Ausbau des Erdgasnetzes in Tunesien abzielt.

Beide Finanzierungen sind durch eine Garantie des tunesischen Staates besichert.Der tunesische Minister für Entwicklung und Internationale Zusammenarbeit, Jouini, und der für die FEMIP zuständige Vizepräsident der EIB, Philippe de Fontaine Vive, haben in Tunis die beiden Garantieverträge unterzeichnet.

Unterstützung tunesischer Unternehmen bei der Anpassung an eine diversifiziertere Marktwirtschaft

Es handelt sich um das fünfte FEMIP-Darlehen zugunsten kleiner und mittlerer tunesischer Unternehmen seit 1998. Der Gesamtbetrag dieser Finanzierungen beläuft sich damit auf 705 Mio EUR. Die FEMIP ist auf die Förderung des privaten Sektors, der entscheidend zum dauerhaften Wachstum in den Mittelmeer-Partnerländern beiträgt, und - ganz allgemein betrachtet – auf die Unterstützung der tunesischen Unternehmen bei der Anpassung an den zunehmenden Wettbewerb aufgrund der Liberalisierung der Wirtschaft und der schrittweisen Schaffung der Freihandelszone mit der Europäischen Union ausgerichtet.

Förderung leistungsfähiger und nachhaltiger Infrastrukturen zur Schaffung eines günstigen Investitionsklimas

Ein weiteres Ziel der FEMIP besteht in der Schaffung eines günstigen Investitionsklimas im Mittelmeerraum mit leistungsfähigen Infrastrukturen wie zum Beispiel Erdgasverteilungsnetzen. Das mitfinanzierte Vorhaben hat auch ökologische Auswirkungen, da es zur Verringerung der Importe von Erdölerzeugnissen beiträgt, indem sowohl Industrieunternehmen als auch Haushalte Anschlüsse an das weitaus weniger umweltbelastende Erdgasnetz erhalten.

Der Besuch von Philippe de Fontaine Vive bot außerdem die Gelegenheit, die allgemeinen Orientierungen für den Beitrag der FEMIP zur Umsetzung des 11. tunesischen Wirtschaftsplans im Zeitraum 2008/2009 zu vereinbaren. Man kam überein, dass im Rahmen der FEMIP der Schwerpunkt auf der Modernisierung und dem Ausbau von Infrastrukturen liegen soll, die eine Entwicklung des privaten Sektors sowie des Energie- und des Verkehrsbereichs ermöglichen und zum Umweltschutz beitragen.  Im Jahr 2008 wurde die FEMIP gebeten, ein Programm zum Bau von Fernverkehrsachsen, den Ausbau des Stromübertragungsnetzes der STEG sowie ein Programm zur Verringerung der Umweltauswirkungen in der Phosphorindustrie zu finanzieren.