Mit einem Darlehen von 20 Mio EUR für die Stadt Kozani stellt die Europäische Investitionsbank (EIB) erstmals einen Finanzierungsbeitrag für eine Gemeinde in Griechenland bereit.

Dieses erste direkte Darlehen der EIB an eine Gemeinde in Griechenland wird eine Reihe kleiner und mittlerer Infrastrukturinvestitionen in Kozani unterstützen, die darauf abzielen, auf die demographische Entwicklung zu reagieren und die wirtschaftliche Basis der Stadt zu diversifizieren. Damit sollen die wirtschaftliche Entwicklung und die Stadterneuerung gefördert und die Lebensqualität verbessert werden.

Der Großraum Kozani mit Ptolemaida und Aminteo gehört zu den am stärksten industrialisierten Regionen Griechenlands. Da sich die Stadt zu einem Knotenpunkt Südosteuropas mit überregionalen Aktivitäten entwickelt, verzeichnet sie ein hohes Bevölkerungswachstum, was die Struktur der Altstadt beeinträchtigt. Um die Lebensqualität zu verbessern und künftigen Wohlstand zu sichern, wird die Stadt um ein 51 Hektar umfassendes Stadtplanungsgebiet (Zone of Alternative Urban Planning – ZEP) erweitert, das südwestlich von Kozani und nahe der Egnatia-Autobahn liegt. Das Projekt wird von dem kommunalen Unternehmen DEPEPOK S.A. durchgeführt. Für diese „intelligente“ Siedlung werden die modernsten Stadtplanungskonzepte eingesetzt, darunter neu entwickelte Telekommunikationsinfrastruktureinrichtungen, um umfassenden Zugang zu einem Breitband-Glasfasernetz zu bieten und den Hochgeschwindigkeitszugang zu Informationen und deren Übertragung zu ermöglichen.

EIB-Vizepräsident Gerlando Genuardi bemerkte dazu: „Die EIB vergibt ihr erstes Darlehen an eine Kommune in Griechenland, die ein innovatives Projekt durchführt. ZEP Kozani ist ein zentrales Stadterneuerungsprojekt, das einerseits die Erneuerung dicht besiedelter Viertel ermöglicht und andererseits den strategischen Vorteil der Stadt nutzt, der darin besteht, ein „intelligentes“ Umfeld für ein vielversprechendes Wirtschaftswachstum zu schaffen. Dies wird dazu beitragen, Kozani zu einem Kommunikationsknotenpunkt Südosteuropas zu machen. Wir erwarten eine Reihe von Nachfolgeoperationen mit Kommunen im ganzen Land, da es sich hierbei um eines der vorrangigen Ziele der Bank in Griechenland handelt. Der Schutz und die Verbesserung der städtischen Umweltbedingungen gehören inzwischen zu den wichtigsten Zielen für Maßnahmen auf europäischer Ebene.“

Das Darlehen der EIB dient nicht nur der Unterstützung öffentlicher ZEP-Infrastrukturvorhaben, um die Entwicklung des privaten Sektors zu fördern, sondern wird auch für Infrastrukturvorhaben der DEYAK S.A. (zuständig für die städtische Wasserversorgung, die Abfallbehandlung und das Fernwärmenetz) sowie für unmittelbar von der Gemeinde durchgeführte Stadtentwicklungsprojekte eingesetzt.

Mit dem EIB-Darlehen kann die Stadt ihre Investitionsvorhaben zu Kosten finanzieren, die deutlich unter denen ihrer bisherigen Finanzierungsquellen liegen. Die lange Laufzeit des Darlehens wird eine Verteilung der Budgetbelastung über einen längeren Zeitraum ermöglichen. In Griechenland dürften sich die Gemeinden voraussichtlich verstärkt an der Durchführung lokaler Infrastrukturvorhaben beteiligen und bei ihren Investitionen verstärkt Prioritäten setzen. Künftig kann die EIB daher bei der Mitfinanzierung kommunaler Investitionsprogramme in Griechenland eine wichtige Rolle spielen.