Die Europäische Investitionsbank (EIB) intensiviert ihre Finanzierungstätigkeit zugunsten des ägyptischen Energiesektors.

Im Rahmen der Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) stellt die EIB Darlehen über insgesamt 310 Mio EUR für Projekte in den Bereichen Stromerzeugung und Erdgasübertragung bereit.

Anlässlich der Unterzeichnung des Darlehensvertrages bemerkte Philippe de Fontaine Vive, der für die FEMIP zuständige Vizepräsident der EIB: "Diese Operationen untermauern die anhaltende Unterstützung der FEMIP für den Energiesektor und vorrangige Infrastrukturvorhaben zugunsten einer erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung in Ägypten. Die Bank hat die Bedeutung der Nutzung der ägyptischen Erdgasvorkommen für den Export und ebenso für den inländischen Brennstoffverbrauch und den Aufbau einer rentablen petrochemischen Industrie erkannt."

Mit einem Darlehen über 260 Mio EUR an die Egyptian Electricity Holding Company (EEHC) wird der Bau von zwei gasbefeuerten Kombikraftwerken mit einer Leistung von jeweils 750 MW in El Atf im nordwestlichen Nildelta und in Sidi Krier an der Mittelmeerküste, 30 km westlich von Alexandria, finanziert.

Das Projekt trägt dem rasch wachsenden Strombedarf in Ägypten Rechnung, für den im Zeitraum 2008-2012 zusätzliche Erzeugungskapazitäten von schätzungsweise 6 925 MWe in Betrieb genommen werden müssen. Die beiden mit einheimischem Erdgas betriebenen Kraftwerke werden Strom zu wettbewerbsfähigen Kosten und mit relativ geringen Umweltauswirkungen produzieren.

Mit einem weiteren Darlehen über 50 Mio EUR an die Egyptian Natural Gas Holding Company (EGAS) werden Planung, Bau und kommerzieller Betrieb einer neuen Pipeline innerhalb des ägyptischen Hochdruck-Gasübertragungsnetzes finanziert. Die Pipeline, die über etwa 116 km entlang dem Nil von Abu Qurqas nach Asyut im Süden Ägyptens führt, dient der Erdgasversorgung von Industriebetrieben und Kraftwerken, um den wachsenden Gasbedarf in Mittel- und Südägypten zu decken.

Seit 2000 hat die EIB im Rahmen des zweiten Finanzierungsmandats für die Partnerschaft Europa-Mittelmeer fast 2,4 Mrd EUR in Form langfristiger Darlehen für Vorhaben im öffentlichen und privaten Sektor in Ägypten bereitgestellt.

Der Europäische Rat hat auf seiner Tagung in Brüssel am 14. und 15. Dezember 2006 vereinbart, den Dialog mit den Partnerländern im Mittelmeerraum zu vertiefen und zu erweitern und die praktische Zusammenarbeit zu verstärken. Im Rahmen des neuen Finanzierungsmandats Europa-Mittelmeer wurde der Finanzierungsplafond für die Mittelmeer-Partnerländer für den Zeitraum 2007-2013 auf 8,7 Mrd EUR festgelegt. Damit werden die für die neun Partnerländer in der Region (Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten, Gazastreifen-Westjordanland, Israel, Libanon, Syrien und Jordanien) verfügbaren Mittel gegenüber dem früheren Mandat effektiv verdoppelt.