Die EIB beteiligt sich mit diesem Darlehen an dem 1 Mrd EUR umfassenden Investitionsprogramm des Outokumpo-Konzerns, der die Erweiterung seines Werks für rostfreien Stahl in Tornio plant. Durch das Investitionsprogramm, das Mitte 2005 abgeschlossen sein wird, wird sich die Jahreskapazität des integrierten Stahlwerks Tornio um mehr als das Doppelte erhöhen, und zwar auf 1,65 Mio t im Stahl- und im Warmwalzwerk und auf 1,2 Mio t im Kaltwalzwerk. Tornio, der Standort des integrierten Stahlwerks, liegt im Norden des Bottnischen Meerbusens in Nordfinnland.

Das Erweiterungsprojekt in Tornio ist Teil des weiterreichenden Optimierungsplans, mit dem der Konzern die Produktion von rostfreiem Stahl an seinen verschiedenen Standorten in Finnland, Schweden und im Vereinigten Königreich rationalisieren will. Die Optimierung der Verfahren und des Produktmixes in den verschiedenen Werken des Konzerns in der EU wird größere Skaleneffekte und eine langfristig verbesserte Rentabilität und internationale Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen.

Die EIB hat sich bereits mit einem im Dezember 2001 unterzeichneten Darlehen von 200 Mio EUR an der Finanzierung der ersten Phase des Investitionsprogramms beteiligt.

Tornio liegt nahe der finnisch-schwedischen Grenze in Lappland, einer Region, die als Ziel-1-Gebiet für Fördermittel aus den EU-Strukturfonds in Betracht kommt. Das Stahlwerk ist für seinen Standort Tornio wie auch für die nahe gelegene Stadt Kemi von strategischer Bedeutung, da Outokumpu derzeit rund 2 300 Personen aus der Region beschäftigt. Nach Schätzungen der Geschäftsleitung hängen ca. 5 000 Arbeitsplätze in heimischen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen von dem Stahlwerk ab, was rund 12,5% der Beschäftigung in dieser Region entspricht. Das gesamte Erweiterungsprojekt dürfte die Schaffung von rund 320 Dauerarbeitsplätzen ermöglichen.

Bei der Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags sagte Sauli Niinistö, Vizepräsident der EIB: Die Unterstützung von wirtschaftlich weniger entwickelten Gebieten gehört zu den Hauptaufgaben der EIB. Dieses Industrieprojekt ist ein Beispiel dafür, wie attraktiv diese Regionen für Unternehmen sind, die im weltweiten Wettbewerb stehen. Das Investitionsvorhaben fügt sich gut in die Regionalentwicklungspolitik der EU ein. Die EIB stellt daher für dieses Projekt gerne langfristige Finanzierungsmittel mit bestmöglicher Laufzeit und zu besonders vorteilhaften Konditionen bereit.

Die Europäische Investitionsbank, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, finanziert wirtschaftlich tragfähige Investitionsvorhaben, die zur europäischen Integration beitragen. Seit 1999 hat die Bank in Finnland Darlehen von insgesamt 3,9 Mrd EUR vergeben. In den letzten Jahren haben sich die Finanzierungen auf Investitionsvorhaben konzentriert, die gemäß dem Europäischen Rat von Lissabon im Jahr 2000 zur Entstehung einer auf Wissenschaft und Innovation basierenden Gesellschaft beitragen und damit in Einklang mit einem der Hauptziele der EIB stehen. Bei der Umsetzung der Lissabonner Strategie ist der Ansatz der EIB schwerpunktmäßig auf die Verknüpfung zwischen Wissensbildung und dem Markt ausgerichtet. Er berücksichtigt alle Phasen des Bildungszyklus sowie auch Forschung und Entwicklung, die Umsetzung von Innovation in Investitionen, Produktivitätszuwächse und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft.Im Rahmen der Lissabonner Strategie wurden in jüngerer Zeit Primar-, Sekundar- und Hochschulen in ganz Finnland durch Darlehen an größere Städte und an staatliche Unternehmen unterstützt. Außerdem wurden Darlehen für mehrere Wissenschaftsparks vergeben (Turku, Helsinki, Oulu, Espoo and Vantaa). Ende 2003 hat die EIB in Finnland das erste Darlehen im Bereich der industriellen FuE bereitgestellt. Es wurde der Wärtsilä Oyj für die Entwicklung von sparsameren und abgasärmeren Motoren gewährt. Danach hat die EIB kürzlich ein Darlehen an die Metso Corporation für ihre FuE-Investitionen im Bereich der Papiermaschinen und Automatisierung vergeben. Außerdem unterstützt die EIB indirekt, unter Zwischenschaltung ihrer regelmäßigen Finanzierungspartner, KMU in ganz Finnland (in Zusammenarbeit mit Finnvera und Oko Bank) sowie kleine und mittlere Infrastrukturvorhaben (in Zusammenarbeit mit Municipality Finance und Oko Bank), die von kleineren Gebietskörperschaften in Bereichen wie Energie, Infrastruktur, Stadterneuerung, Umwelt, Gesundheit und Bildung durchgeführt werden.