Die Europäische Investitionsbank unterstützt den Bau der Straßenbahnnetze in Mulhouse und Valenciennes.

Die EIB hat dem Syndicat Intercommunal des Transports de l'Agglomération Mulhousienne (SITRAM) ein Darlehen von 35 Mio EUR für die Schaffung eines Straßenbahnnetzes gewährt. Es handelt sich um eine erste Finanzierung im Rahmen eines Engagements, das zur Unterstützung der geplanten Gesamtinvestition bis zu 130 Mio EUR erreichen kann.

Der Darlehensvertrag wurde am 25. November 2003 von Jean-Marie Bockel, Präsident der SITRAM und Bürgermeister von Mulhouse, und von EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive in Mulhouse unterzeichnet.

In der ersten Phase umfasst das Projekt den Bau von 2 Straßenbahnlinien mit einer Streckenlänge von insgesamt 20 km und 38 Haltestellen. Bis 2010 sollen 5 Gemeinden an das Netz angeschlossen sein. Die beiden Linien, von denen die eine in süd-nördlicher und die andere in west-östlicher Richtung verläuft, sollen ab Ende 2005 abschnittweise in Betrieb genommen werden. Begleitmaßnahmen wie die Einrichtung von Park+Ride-Plätzen sind ebenfalls Teil des Vorhabens. Die Besonderheit dieses Projekts liegt darin, dass für 2008 die Verknüpfung des Straßenbahnnetzes mit dem Eisenbahnnetz vorgesehen ist, weshalb auch von einem Stadtbahnprojekt (TramTrain) gesprochen wird.

Die EIB wird außerdem das Straßenbahnprojekt Transvilles im Großraum Valenciennes finanzieren, das vom Syndicat Intercommunal des Transports Urbains de la Région de Valenciennes (SITURV) durchgeführt wird. Der Darlehensvertrag wurde am 24. November 2003 von der SITURV, vertreten durch ihren Präsidenten Francis Decourrière, und von der EIB durch Philippe de Fontaine Vive unterzeichnet. Die EIB gewährt dem SITURV ein Darlehen von 110 Mio EUR, wobei die Mittel über 3 regionale Partnerbanken zur Verfügung gestellt werden: Dexia Crédit Local (46%), Crédit Agricole Nord de France (30%) und Caisse d'Épargne des Pays du Hainaut (24%). Die Finanzierungsoperation betrifft den Bau der ersten Straßenbahnlinie, die die Viertel am östlichen und südwestlichen Stadtrand (die Stadtteile mit der höchsten Einwohnerdichte sowie die Universität) mit dem Stadtzentrum von Valenciennes verbinden wird. Zum Projektumfang gehören 19 Haltestellen, von denen 5 speziell als Umsteigepunkte für den Übergang auf die anderen öffentlichen Verkehrsträger (Stadtbusse/Pendelbusse, Züge) eingerichtet werden.

Sowohl im Falle des SITRAM als auch beim SITURV sind die Investitionsvorhaben Ausdruck eines proaktiven Ansatzes, wonach die Schaffung neuer öffentlicher Nahverkehrsnetze als entscheidender Faktor für die Förderung der städtischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung gesehen wird. Die finanzierten Vorhaben werden zur Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf die umweltfreundlichere Straßenbahn beitragen und sich somit positiv auf die städtische Umwelt auswirken.

Die genannten Finanzierungsbeiträge der EIB dienen der Verbesserung der Lebensqualität in den Städten und betreffen damit einen vorrangigen Tätigkeitsbereich der Bank.

In den vergangenen 10 Jahren hat sie in der gesamten Europäischen Union mehr als 10 Mrd EUR für Projekte im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs zur Verfügung gestellt, davon 1,1 Mrd EUR in Frankreich. Die EIB beteiligte sich an der Finanzierung von U-Bahnen und Straßenbahnen u.a. in Athen, Barcelona, Bilbao, Valencia, Lissabon, Madrid, München, Düsseldorf, London, Manchester, Sheffield und Dublin sowie in Frankreich in Lyon, Rennes, Montpellier, Orléans, Nancy, Nantes, Straßburg und Toulouse.