Die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) und die Europäische Investitionsbank (EIB) wollen in Lateinamerika und der Karibik mehr finanzieren und mit ihrer Entwicklungsförderung eine größere Wirkung erzielen. Dafür haben die beiden Banken am Rande der vierten UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Sevilla eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Die Vereinbarung spiegelt das gemeinsame Bestreben der beiden Institute, enger und wirksamer als System zusammenzuarbeiten. So wollen sie für die Finanzierung einer nachhaltigen Entwicklung in Lateinamerika und der Karibik mehr Ressourcen mobilisieren. Darüber hinaus stärkt die Vereinbarung die Pipeline von Finanzierungen unter der Global-Gateway-Initiative der EU. Damit trägt sie dazu bei, in der Region aus politischen Prioritäten konkrete Ergebnisse zu machen.
Ziele der Partnerschaft:
- Gemeinsame Finanzierungen ausweiten – durch mehr Kofinanzierungen, darunter gemeinsame staatlich garantierte Projekte, wie ergebnisbasierte Kredite in prioritären Sektoren
- Privates Kapital mobilisieren – durch gestraffte Zusammenarbeit bei nicht-staatlichen Projekten und den verstärkten Einsatz von innovativen Instrumenten wie Mittelkombination, Garantien für bestehende Kreditportfolios und Ko-Garantien, um das Risiko zu senken und Investoren zu gewinnen
- Systemweite Zusammenarbeit stärken – durch Risikotausch (über Exposure Exchange Agreements), Personalaustausch für eine engere operative Abstimmung und eine Ausweitung des Mutual-Reliance-Ansatzes auf Umwelt- und Sozialstandards sowie Ergebnisrahmen
- Europäische Ressourcen auf lateinamerikanische und karibische Prioritäten abstimmen – durch Übersetzen von Global-Gateway-Zielen in konkrete Pipelines und Maximieren der Wirkung von EU-Finanzierungen in der Region
Ilan Goldfajn, Präsident der IDB: „Diese Vereinbarung zeigt, was wir multilateralen Entwicklungsbanken alles schaffen, wenn wir als System zusammenarbeiten. Wir stimmen Instrumente ab, mobilisieren Kapital und beschleunigen die Umsetzung. Gemeinsam mit der EIB liefern wir nicht nur Ergebnisse vor Ort, wir stärken auch die Verbindung zwischen Europa und Lateinamerika und der Karibik.“
Nadia Calviño, Präsidentin der EIB-Gruppe: „Europa unterstützt Lateinamerika und die Karibik. Diese neue Vereinbarung stärkt unsere strategische Partnerschaft, die entscheidend ist, damit wir unsere Projekte entwickeln und vor Ort mehr bewirken können.“
Hintergrundinformationen
Die IDB
Die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) verbessert die Lebensbedingungen in Lateinamerika und der Karibik. Seit ihrer Gründung 1959 plant und ermöglicht sie gemeinsam mit dem öffentlichen Sektor wirkungsvolle, innovative Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung für alle. Mit Finanzierungen, technischem Fachwissen und Know-how fördert sie Wachstum und Wohlstand in 26 Ländern.
Die EIB Global
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei der EU-Initiative Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort. Auf unserer Website finden Sie Fotos vom Sitz der EIB.