Flugreisen, Fleisch und Videostreaming: Worauf die Menschen verzichten würden
Unabhängig davon, wo sie leben, sagen die Befragten, es würde ihnen am leichtesten fallen, auf Flugreisen zu verzichten (40 Prozent der Europäer, 38 Prozent der Amerikaner und 43 Prozent der Chinesen). Der Anteil ist noch größer in Polen (46 Prozent), der Tschechischen Republik (48 Prozent), Ungarn (48 Prozent), der Slowakei (48 Prozent) und Kroatien (51 Prozent).
18 Prozent der Europäer könnten am ehesten auf Videostreaming, 16 Prozent auf Fleisch, 15 Prozent auf neue Kleidung und 11 Prozent auf ein eigenes Auto verzichten, um den Klimawandel zu bekämpfen. In Europa könnten Frauen (20 Prozent) nach eigenen Aussagen eher ohne Fleisch auskommen als Männer (10 Prozent).
Auf die gegenteilige Frage antworten 39 Prozent der Europäer und 38 Prozent der Amerikaner, dass es ihnen am schwersten fallen würde, auf ihr Auto zu verzichten. Das trifft auch auf 51 Prozent der Menschen in ländlichen Gebieten und die Menschen in Italien (46 Prozent), Slowenien (46 Prozent), Malta (49 Prozent) und Luxemburg (52 Prozent) zu.
Pandemie und Klimasorgen beeinträchtigen künftige Reisepläne
Auch die gesundheitlichen Bedenken sind weltweit dieselben: Auf Covid-19 und öffentliche Verkehrsmittel angesprochen, geben 75 Prozent der Amerikaner, 71 Prozent der Chinesen und 67 Prozent der Europäer an, dass sie derzeit seltener öffentliche Verkehrsmittel nutzen, weil sie sich um ihre Gesundheit sorgen. Diese Ängste sind in Italien (77 Prozent), Rumänien (78 Prozent), Portugal (80 Prozent) und Malta (83 Prozent) besonders ausgeprägt.
Sobald die Reisebeschränkungen wegen Covid-19 aufgehoben werden, wollen 37 Prozent der Chinesen, 22 Prozent der Europäer und 22 Prozent der Amerikaner Flugreisen für das Klimas vermeiden. 42 Prozent der Menschen in Europa würden ihren Urlaub in ihrem eigenen oder einem benachbarten Land verbringen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. 29 Prozent der Europäer (sowie 29 Prozent der Chinesen und 35 Prozent der Amerikaner) wollen hingegen wieder mit dem Flugzeug reisen wie vor der Pandemie.
Kann individuelles Verhalten etwas im Kampf gegen den Klimawandel bewirken?
Die Mehrheit der Befragten in China, den USA und Europa machen sich mehr Sorgen über eine Covid-19-Infektion als über den Klimawandel.
Dennoch glauben die Menschen weiterhin, dass ihre Entscheidungen und ihr Verhalten zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen können. 72 Prozent der Europäer glauben, ihr eigenes Verhalten kann etwas gegen den Klimawandel bewirken. Diese Überzeugung teilen 72 Prozent der amerikanischen und 84 Prozent der chinesischen Befragten. Im Vergleich zu 2019 ist die Zahl der Befragten, die dies bejahen, überall gestiegen – um drei Prozentpunkte in der EU, um sieben in den USA und um zwölf in China.
Jüngere Befragte in Europa und den USA sind deutlich häufiger als ältere davon überzeugt, dass sie mit ihrem Verhalten etwas im Kampf gegen den Klimawandel bewirken können. In China ist diese Kluft nicht zu beobachten. Wie die Umfrage zeigt, denken in der EU 77 Prozent der 15–29-Jährigen, ihr Verhalten könne etwas bewirken, im Vergleich zu 64 Prozent in der Altersgruppe ab 65 Jahren. In den USA liegt dieser Anteil bei 75 bzw. 56 Prozent.