Claudette Carré bekam bei einem französischen Elektrobatterie-Hersteller eine neue Chance.

Claudette Carré hat bei Forsee Power einen neuen Job gefunden, weil sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.

Auf der Suche nach einem beruflichen Neuanfang schlenderte Claudette durch eine regionale Jobmesse. Sie hatte zunächst 20 Jahre lang in einem Unternehmen als Assistentin der Geschäftsleitung gearbeitet und dann mit ihrem Ex-Partner ein Bistrot geführt. Doch das musste schließen. Danach hielt sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Jenseits der 50 eine feste Arbeit zu finden, würde nicht einfach sein. Das war Claudette klar.

Auf der Jobmesse sah ein Vermittler der örtlichen Arbeitsagentur ihren Lebenslauf. Er wusste von einem neuen Unternehmen für Elektrobatterien, das bei Poitiers ein Werk eröffnen wollte und dafür Personal suchte. Einige Gespräche und Tests später hatte Claudette einen festen Arbeitsvertrag in der Tasche: Mit über 50 wagte sie noch einmal den Sprung ins kalte Wasser – in der Fertigungshalle eines Hightech-Start-ups. 

„Der Job ist für mich ein Glückstreffer. Als die Arbeitsagentur anrief, musste ich keine Sekunde überlegen, denn mit 54 sind solche Chancen selten“, berichtet Claudette. 

Französischer Elektrobatterie-Hersteller auf Erfolgskurs

Forsee Power entwickelt und produziert Elektrobatterien für Industriefahrzeuge und für Busse, Züge und Straßenbahnen. Mit einem Kredit der Europäischen Investitionsbank von 20 Millionen Euro will das schnell wachsende Unternehmen die Produktion ausbauen.  Zu seinen 150 Beschäftigten sollen bis 2021 weitere 150 hinzukommen.

„Um mich herum sind überall neue Gesichter“, freut sich Claudette. „Hier ist echt was los.“

Claudettes Job ist einer von Millionen, die mithilfe der Europäischen Investitionsbank entstanden sind.  Allein die 2017 von der EIB-Gruppe finanzierten Investitionen werden bis 2021 in der EU viel bewirken: Sie dürften das Bruttoinlandsprodukt um 1,1 Prozent steigern und 1,2 Millionen Jobs schaffen.  Selbst bis 2036 werden sie das BIP noch um 0,7 Prozent erhöhen und 650 000 weitere Arbeitsplätze ermöglichen.

Claudette arbeitet in der Fertigung. Sie kontrolliert, ob die Batteriegehäuse richtig montiert sind. Dabei blüht die 54-Jährige auf: „Ich habe geschickte Hände, und die Arbeit ist anspruchsvoll. Wir verpacken hier schließlich keine Gummibärchen. Jeder Fehler kann gefährlich werden. Deshalb muss ich alles genau checken.“

Durch den Arbeitsvertrag hat Claudette endlich wieder Fuß gefasst. „Der Job gibt mir Sicherheit – auch emotional. Jetzt muss ich mich nicht mehr fragen, ob ich nächste Woche noch Arbeit habe“, bekennt sie erleichtert. 

Auch wenn Claudette von Haus aus optimistisch ist und die Hoffnung nie aufgab, war die Arbeitslosigkeit eine große Belastung: „Natürlich hatte ich Angst vor der Zukunft. Ab einem gewissen Alter fällt man bei vielen Firmen direkt durchs Raster. Wer arbeitslos ist, zweifelt schnell an sich selbst. Das wirkt sich auch auf das Privatleben aus. Durch den Job bin ich nun wieder im Leben angekommen.“