Hafenausbau in Bulgarien soll Frachtverkehr entlasten, CO2-Emissionen senken und Getreide aus der Ukraine schneller ans Ziel bringen

Weniger Staus in den Häfen, weniger CO2-Emissionen und mehr Kapazitäten im Getreidehandel – dafür investiert Bulgarien in die Infrastruktur. Die Häfen des Landes sind zunehmend wichtige Umschlagplätze für die Ausfuhr von Lebensmitteln aus der Ukraine. Aber sie sind auch ein Nadelöhr, und oft stauen sich die Schiffe. Das treibt die CO2-Emissionen und die Kosten nach oben, für Verschiffer, Speditionen, Händler und letztlich die Menschen am Ende der Kette.

Mit dem russischen Einmarsch 2022 wurde das Problem drängend. Der Hafen von Constanța in Rumänien konnte die vielen Getreidefrachter aus der Ukraine nicht mehr abfertigen, und nach Varna konnten die Schiffe wegen der knappen Kapazitäten dort nicht umgeleitet werden.

„Die Häfen in Bulgarien und besonders in Varna sind veraltet und haben eine geringe Umschlagskapazität“, sagt Tsvetelina Gancheva, zuständig für Beziehungen zu Finanzinstituten bei Oliva AD, der größten Tochtergesellschaft von Buildcom. Die Buildcom-Gruppe ist einer der führenden Getreidehändler und -verarbeiter Bulgariens und investiert jetzt in Varna. „Für große Schiffe ist der Hafen von Varna nicht tief genug, und die regionalen Häfen haben nur sehr begrenzte Umschlagskapazitäten.“

Deshalb baut die Buildcom-Gruppe jetzt ein großes neues Terminal im Schwarzmeerhafen von Varna.

Das neue Terminal mit einer Kaitiefe von 13,5 Metern macht den Weg frei für mehr und größere Schiffe. Es wird über ein modernes System für die Lagerung und den Transport von Getreide verfügen. Außerdem über neue Umschlaganlagen, Schienen- und Straßenanbindungen, Versorgungsnetze sowie Technik- und Verwaltungsgebäude. Der Ausbau des Hafens entlastet letztlich die Straßen, weil Güter auf den weniger CO2-intensiven Seeverkehr verlagert werden.

Die EIB, deren Anteilseigner die 27 EU-Mitgliedstaaten sind, finanziert das neue Terminal im Schwarzmeerhafen von Varna mit 50 Millionen Euro. Das ist nur eine von vielen Finanzierungen der Bank der EU in Bulgarien. Letztes Jahr haben wir dort 1,11 Milliarden Euro investiert. Das entspricht 1,17 Prozent des bulgarischen Bruttoinlandsprodukts.

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