So finanziert die Europäische Investitionsbank den Übergang zu einem klimaneutralen Energiemix

Wenn wir saubere Energien finanzieren, investieren wir nicht nur in den Umweltschutz. Es geht auch um neue Arbeitsplätze und eine bessere Lebensqualität. Deshalb misst die Europäische Investitionsbank ihren grünen Energieprojekten so viel Bedeutung bei.

Der Verwaltungsrat der EIB hat gerade die neue Energiefinanzierungspolitik der Bank verabschiedet, aber auch in den letzten Jahren haben wir schon viel für eine grünere Energieversorgung getan.

Europa wird den Weg in eine klimaneutrale Zukunft nur schaffen, wenn wir im Verkehr und beim Heizen von den fossilen Brennstoffen wegkommen und mehr auf Strom setzen. Dazu müssen wir in Energieeffizienz und regenerative Kraftwerke investieren.

Bei der Energiewende geht es also vor allem um Innovation – etwa neue Lösungen zur Speicherung erneuerbarer Energien oder bessere Elektrofahrzeuge.

Die Europäische Investitionsbank hat dafür in den letzten Jahren viel Geld bereitgestellt:

  • 28 Milliarden Euro für Erneuerbare-Energien-Projekte im Zeitraum 2013–2018. Damit können Anlagen gebaut werden, die mit einer Erzeugungsleistung von 38 000 Megawatt 45 Millionen Haushalte weltweit mit sauberem Strom versorgen
  • 2,5–5 Milliarden Euro pro Jahr für Energieeffizienzprojekte mit einem Rekordbetrag von fast 5 Milliarden Euro im Jahr 2017
  • Rund 4 Milliarden Euro pro Jahr für europäische Stromnetze

Zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen kommen Windenergie, Solarkraft, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme infrage. Darüber hinaus finanziert die Europäische Investitionsbank die Forschung an neuen Technologien und deren Entwicklung.

Den größten Anteil an grünem Strom hat die Windenergie, bei der die EIB als Vorreiter und Ankerinvestor Offshore-Windparks finanziert – ein Bereich, der für die Bank ursprünglich als zu risikoreich galt. Seit Anfang des Jahrtausends trägt sie dazu bei, dass Offshore-Windenergie billiger wird und stärker genutzt werden kann. Die Bank der EU finanzierte die ersten Projekte in Dänemark und förderte selbst während der Finanzkrise den Ausbau von Offshore-Windparks im Nordwesten Europas. Und in den letzten Jahren hat sie mit dem Juncker-Plan im Rücken noch mehr in diesem Bereich getan.

Bislang haben wir 38 Windkraftprojekte finanziert. Das entspricht einer Offshore-Erzeugungsleistung von mehr als acht Gigawatt. Im Rahmen von InnovFin – Demonstrationsprojekte im Energiesektor finanzieren wir sogar schwimmende Windparks.

>@EIB

Klimaneutrale Energie durch Elektrifizierung

Der Elektrifizierungsbedarf in Europa nimmt zu. Daher finanziert die EIB viele innovative Projekte im Bereich der Elektromobilität: von der Forschung und Entwicklung in der Automobilindustrie über die Batterieherstellung bis zum Aufbau eines dichten Netzes an Ladestationen, damit die Menschen auf Elektrofahrzeuge umsteigen.

Der verstärkte Einsatz von Strom anstelle fossiler Brennstoffe erfordert enorme Investitionen in geeignete Infrastruktur für die Stromübertragung. Denn Solar- und Windenergie sind nicht rund um die Uhr verfügbar – nachts ist es dunkel, und der Wind weht nicht immer.

Effiziente CO2-neutrale Energie

Die Europäische Investitionsbank treibt die Bemühungen um mehr Energieeffizienz in allen Bereichen voran: im sozialen Wohnungsbau, bei Krankenhäusern, in Schulen und im Verkehr. Ein Beispiel dafür ist das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA). Es bietet Städten Zuschüsse für technische Hilfe, damit sie energieeffizienter werden. Seit 2009 hat ELENA Zuschüsse von mehr als 160 Millionen Euro vergeben und damit Investitionen von schätzungsweise sechs Milliarden Euro ermöglicht.

Ein weiteres Projekt, das die EIB fördert, ist die Einführung intelligenter Zähler in Frankreich, Italien, im Vereinigten Königreich, in Spanien und in weiteren Ländern. So können viele Millionen Kunden ihren Stromverbrauch besser steuern.

Investitionen in grüne Energien sind nicht nur ein Mittel gegen die Klimakrise, sie wirken auch gegen Armut – insbesondere die Energiearmut von Millionen Familien, die nur mit Mühe ihre Stromrechnungen bezahlen können. So soll die Initiative „Intelligente Finanzierung für intelligente Gebäude“ Investitionen in die Energieeffizienz von Wohngebäuden für private Investoren attraktiver machen. Das könnte bis zu 3,2 Millionen Familien aus der Energiearmut befreien und zusätzlich bis zu 220 000 Arbeitsplätze schaffen.

Schon vor der heutigen Verwaltungsratssitzung hatte sich die Europäische Investitionsbank zum Ziel gesetzt, 25 Prozent ihres Finanzierungsvolumens für den Klimaschutz einzusetzen. Außerhalb Europas sollen es sogar 35 Prozent sein. Mit rund 30 Prozent insgesamt und 41,5 Prozent außerhalb der EU im Jahr 2018 haben wir diese Werte schon jetzt übertroffen. Das stimmt uns zuversichtlich, dass wir auch ein noch ehrgeizigeres Ziel erreichen können: Im nächsten Jahrzehnt sollen 50 Prozent aller unserer Finanzierungen in den Klimaschutz fließen.