- Bis zu 95 Mio. Euro von EIB und EU-Kommission für BioNTechs mRNA-Produktionsstätte in Ruandas Hauptstadt Kigali
- Projekt soll Afrikas Produktion von Prüfimpfstoffen und zugelassenen Impfstoffen ausbauen sowie öffentliche Gesundheit, Beschäftigung und Innovationen fördern
- Kooperation mit CEPI beschleunigt Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen gegen Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Europäische Kommission helfen BioNTech, in Ruandas Hauptstadt Kigali eine Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe auszubauen. Im Rahmen einer Mittelkombination erhält BioNTech bis zu 95 Millionen Euro: einen Zuschuss von 35 Millionen Euro der EU-Kommission und die Option, bei der EIB einen Kredit von bis zu 60 Millionen Euro aufzunehmen. Produziert werden sollen mRNA-Impfstoffe für Krankheiten, die Afrika am stärksten belasten, wie Malaria, Tuberkulose, HIV und Mpox – erfolgreiche Entwicklung und Marktzulassung vorausgesetzt.
In der Produktionsstätte kommen BioNTainer zum Einsatz. Das sind modulare Hightech-Einrichtungen auf der Basis von Spezialcontainern, die sich schnell aufbauen und an die Produktion unterschiedlicher mRNA-Impfstoffe anpassen lassen. Dieser flexible und skalierbare Ansatz lässt sich auf die lokalen Anforderungen abstimmen und bildet damit die Grundlage für ein robustes Impf-Ökosystem in Afrika. BioNTechs Projekt in Kigali könnte die erste kommerzielle Produktion von mRNA-Impfstoffen in Afrika werden.
EIB-Vizepräsident Karl Nehammer: „Bei dieser Produktionsstätte geht es darum, Afrika mit den Tools und dem Wissen auszustatten, um seine Gesundheitsprobleme selbst anzugehen. Gemeinsam mit BioNTech und der Europäischen Kommission unterstützen wir eine Zukunft, in der Impfstoffe für Afrika in Afrika produziert werden. Diese Partnerschaft bringt dem Kontinent bei Gesundheit, Jobs und Innovationen einen großen Fortschritt.“
Die Produktionsstätte soll nicht nur breit verfügbare Impfstoffe herstellen, sondern auch Material für klinische Studien, mit dem Partnerunternehmen vor Ort die klinische Entwicklung voranbringen. Ziel ist es, Kompetenzen aufzubauen, Arbeitsplätze zu schaffen und Ruandas Rolle als Zentrum für medizinische Innovationen zu stärken.
BioNTech-COO Sierk Poetting: „Die Herausforderungen in der globalen Gesundheit sind zu groß, als dass sie irgendein Akteur allein lösen könnte. BioNTech strebt Kooperationen über die gesamte Entwicklungskette hinweg an. Wir wollen gemeinsam mit lokalen Communities, Forschung, Regierungen und Nonprofit-Organisationen wirklich etwas bewirken. Die Europäische Kommission, die Europäische Investitionsbank und CEPI leisten einen wichtigen Beitrag zu unseren gemeinsamen Bemühungen, vor Ort ein umfassendes mRNA-Impfstoff-Ökosystem zu etablieren – von den klinischen Studien bis zur kommerziellen Produktion. So ein Ökosystem und unsere Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen Krankheiten wie Tuberkulose, Malaria, HIV und Mpox haben ein klares Ziel: eine dauerhafte Verbesserung der Gesundheit von Millionen von Menschen.“
Das Projekt ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen BioNTech, der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) und den Team-Europa-Partnern Europäische Kommission und Europäische Investitionsbank. Es unterstützt die Global-Gateway-Strategie der EU und das Ziel der Afrikanischen Union, dass 2040 60 Prozent der in Afrika benötigten Impfstoffe auch auf dem Kontinent hergestellt werden.
Jozef Síkela, EU-Kommissar für Internationale Partnerschaften: „Die globale Gesundheit ist ein zentraler Punkt der Global-Gateway-Strategie, und die EU hat bereits mehr als 1,9 Milliarden Euro investiert, damit Impfstoffe und Medikamente in Afrika produziert und zu bezahlbaren Preisen angeboten werden. Die Unterstützung der hochmodernen mRNA-Produktionsstätte von BioNTech in Ruanda erhöht die Kompetenz in der Region und stärkt Afrikas Unabhängigkeit.“
Die CEPI trägt mit ihrer Unterstützung dazu bei, dass die in Kigali hergestellten Impfstoffe für diejenigen, die sie am dringendsten brauchen, zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung stehen. Zu dieser Unterstützung gehört auch ein 2024 angekündigter Zuschuss von bis zu 130 Millionen Euro.
Amadou Sall, Executive Director für Fertigung und Lieferketten bei der CEPI: „Der Ausbau der wegweisenden Anlage in Ruanda zur ersten mRNA-Produktionsstätte der Region, die nach weltweit anerkannten Grundsätzen der ‚Guten Herstellungspraxis‘ produziert, wird die Impfstoffkapazitäten vor Ort erheblich verbessern. Das ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit, wie neue lokale Krankheitsausbrüche. Das Projekt trägt maßgeblich zum Ziel der Afrikanischen Union bei, 2040 60 Prozent der in Afrika benötigten Impfstoffe auf dem Kontinent herzustellen. Das verbessert die regionale Gesundheitssicherung und die globale Pandemievorsorge.“
Hintergrundinformationen
Der Zugang zu bezahlbaren und hochwertigen Arzneimitteln steht im Mittelpunkt der globalen Gesundheitspolitik der EU. BioNTechs mRNA-Produktionsstätte in Kigali trägt zu einem robusten und nachhaltigen Impfstoff-Ökosystem bei.
Die finanzielle Unterstützung dieses Projekts dürfte eine Reihe von UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) maßgeblich voranbringen. Dazu gehören vor allem:
- SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen
- SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
- SDG 10: Weniger Ungleichheiten
Wie funktioniert die Mittelkombination?
Ermöglicht wird diese Mittelkombination durch das Garantieprogramm der Europäischen Kommission EFSD+ (Europäischer Fonds für nachhaltige Entwicklung Plus) und den Human Development Accelerator (HDX), der EIB-Finanzierungen mit Expertise der Gates Foundation kombiniert. Der HDX mobilisiert bis zu 1 Milliarde Euro für Herausforderungen bei der globalen Gesundheit. Dank der Garantie der Europäischen Kommission kann die EIB höhere Risiken eingehen und in Projekte investieren, die in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen Marktlücken schließen und die Versorgung mit wesentlichen medizinischen Produkten verbessern. Darunter fallen unter anderem Impfstoffe, Diagnostika und Therapeutika. BioNTech erhält im Rahmen dieser Unterstützung einen Zuschuss der Europäischen Kommission von 35 Millionen Euro. Nach einer ersten Zahlung von 13 Millionen Euro sind weitere Tranchen an Meilensteine geknüpft. Zusätzlich hat BioNTech die Option, bei der EIB einen Kredit von bis zu 60 Millionen Euro aufzunehmen. Ein 2024 bekannt gegebener CEPI-Zuschuss von 130 Millionen Euro hilft, die Gesamtprojektkosten zu decken.
Europäische Investitionsbank-Gruppe
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt.
Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen. Die Gesundheitsinvestitionen der EIB lagen vergangenes Jahr bei 2,9 Milliarden Euro und verbesserten die Gesundheitsversorgung für mehr als sieben Millionen Menschen weltweit.
BioNTech
Biopharmaceutical New Technologies (BioNTech) ist ein Immuntherapie-Unternehmen der nächsten Generation, das bei der Entwicklung von neuartigen Therapien für Krebs und andere schwere Erkrankungen Pionierarbeit leistet. Das Unternehmen nutzt ein breites Spektrum an Plattformen für computergestützte Forschung und therapeutische Arzneimittel für die schnelle Entwicklung neuartiger Biopharmazeutika. Die Produktionsstätte in Kigali wird von der 2022 gegründeten Sparte BioNTech Ruanda betrieben. BioNTech hat bereits einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in die mRNA-Produktion in Kigali gesteckt und will in den kommenden Jahren weiter investieren.
CEPI
Die CEPI ist eine innovative Allianz von öffentlichen, privaten, gemeinnützigen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Sie will die Entwicklung von Impfstoffen und anderen biologischen Gegenmaßnahmen zum Schutz vor Epidemien und Pandemien beschleunigen und dafür sorgen, dass gegebenenfalls für alle Betroffenen solche Maßnahmen zur Verfügung stehen. Die CEPI hat die Entwicklung von mehr als 70 Impfstoffkandidaten oder Plattformtechnologien gegen mehrere bekannte Hochrisiko-Erreger und bisher unbekannte Erreger (Krankheit X) unterstützt. Im Zentrum von CEPIs Fünf-Jahres-Plan für den Zeitraum 2022 bis 2026 steht das „100-Tage-Ziel“: Die Zeit bis zur Entwicklung eines sicheren, wirksamen und weltweit verfügbaren Impfstoffs gegen unbekannte Krankheitserreger soll auf 100 Tage verkürzt werden.
Fotograf: Felipe Galan Camacho
©EIB
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EIB and European Commission join forces with BioNTech to build a sustainable vaccine ecosystem in Africa
©European Union, 2025
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