• EIB-Gruppe steigert Kreditvergabe für litauische Unternehmen und Wirtschaft 
  • Starker Fokus auf Klimaschutz und ökologischer Nachhaltigkeit sowie Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen
  • Laut EIB-Investitionsumfrage 2023 gelten Unsicherheiten bei den Energiekosten und Zweifel an der Zukunft als größte Investitionsbremsen

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) hat Finanzierungen von 654 Millionen Euro für Projekte in Litauen im Jahr 2023 bekannt gegeben. Das ist ein wesentlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt kommt die EIB-Gruppe über die letzten fünf Jahre auf ein Finanzierungsvolumen von knapp 2,4 Milliarden Euro.

Für Investitionen in den grünen und digitalen Wandel und in eine smarte, nachhaltige und vernetzte Wirtschaft vergab die EIB einen Kredit von 300 Millionen Euro an Litauen. Der Kredit ist der erste Teil eines Gesamtbetrags von einer Milliarde Euro, den die EIB für Projekte in allen Regionen des Landes zugesagt hat. Er soll auch in drei Kohleregionen den gerechten Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft erleichtern.

Im Sinne ihres Ziels, Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit zu fördern, sicherte die EIB auch eine Finanzierung für den Onshore-Windpark Mažeikiai zu. Der Windpark wird Strom für 90 000 Haushalte erzeugen und die Abhängigkeit Litauens von Stromimporten verringern. Ferner unterzeichnete die EIB eine Finanzierungsvereinbarung mit dem litauischen Wasserversorger Klaipėdos vanduo für den Ausbau und die Sanierung der lokalen Wasserversorgung.

Die Förderung kleiner und mittelgroßer Unternehmen zählt zu den Prioritäten der EIB-Gruppe. Neben der EIB-Finanzierung für Luminor, die den Kreditzugang kleiner und mittlerer Unternehmen in Litauen verbessert, hat der Europäische Investitionsfonds (EIF) litauische Firmen über Banken und Finanzierungsinstitute wie die Noviti Finance, Finbee Verslui, SME Bank und SME Finance mit fast 250 Millionen Euro gefördert. Die unter dem InvestEU-Programm abgesicherten Mittel erreichen auch Kleinstbetriebe, die Schwierigkeiten haben, an klassische Bankkredite zu kommen und sich veränderten finanziellen Zwängen ausgesetzt sehen. 

Thomas Östros, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen für die Region: „Wir sind stolz auf unsere Investitionen in all diese Projekte in Litauen. Unsere Anliegen sind Klimaschutz, ökologische Nachhaltigkeit und das Wachstum kleiner und mittlerer Unternehmen. Das stellen wir auch in Litauen unter Beweis. Wir glauben, dass diese Investitionen dem Land nicht nur helfen, von fossilen Brennstoffen wegzukommen und unabhängiger bei der Energieversorgung zu werden. Sie werden sich auch positiv auf die Wirtschaft, die Beschäftigung und das allgemeine Wohlergehen des Landes auswirken.

Die Finanzierungen der EIB-Gruppe in Litauen im Jahr 2023 entsprachen 0,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und mobilisierten Investitionen von fast 2,3 Milliarden Euro. Diese Investitionen kamen mehr als 500 kleinen bis mittelgroßen Unternehmen zugute und halfen mit, über 15 500 Arbeitsplätze zu sichern. Daran zeigt sich, wie wichtig die EIB für Wirtschaftswachstum und Entwicklung in Litauen ist.

Investitionsumfrage der EIB in Litauen

Die EIB hat heute ihre jährliche Investitionsumfrage EIBIS vorgestellt. In Litauen steigen demnach die Gesamtinvestitionen seit der Pandemie wieder, hauptsächlich getrieben durch das Wachstum privater Investitionen.

Die Unternehmen zeigen sich jedoch besorgt über den Ausblick und berichten von Investitionshemmnissen. Das politische und wirtschaftliche Klima sehen sie pessimistisch, wobei mehr Firmen künftig schlechtere Bedingungen in ihrer Branche erwarten. Unsicherheiten bei den Energiekosten und Zweifel an der Zukunft gelten als die größten Investitionsbremsen.

Dennoch tun litauische Unternehmen viel für die Eindämmung der Klimafolgen. Mit 70 Prozent investierten mehr Firmen als im EU-Durchschnitt 2023 in die Verringerung des CO2-Ausstoßes. Darüber hinaus plant ein höherer Prozentsatz Investitionen in den nächsten drei Jahren. Allerdings nehmen mehr Firmen die Umstellung auf strengere Klimastandards als Risiko und nicht als Chance wahr. Hier finden Sie die vollständige Umfrage.

Hintergrundinformationen

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte bringen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationen, eine nachhaltige Entwicklung, den sozialen und territorialen Zusammenhalt und einen gerechten und schnellen Übergang zur Klimaneutralität voran.

Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.

Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.

In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.