- Gruppe von Geldgebern stellt Ignitis insgesamt 318 Mio. Euro für 314-Megawatt-Windpark in Litauen bereit
- Kelmė-Windpark versorgt 250 000 litauische Haushalte mit Strom
- Projekt fördert Energieunabhängigkeit und Klimaziele von Litauen und der EU
Die Ignitis-Gruppe, ein integrierter Versorger mit Fokus auf erneuerbaren Energien, hat sich eine Projektfinanzierung ohne Rückgriffsrecht in Höhe von 318 Millionen Euro gesichert. Die Mittel stammen von einer Gruppe aus institutionellen und kommerziellen Banken und decken die Kosten für den Bau des größten Onshore-Windparks im Baltikum.
Der Windpark Kelmė liegt im Westen Litauens und ist seit Juni 2025 in Betrieb. Die Finanzierung umfasst Kredite über 100 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank (EIB), 98,5 Millionen Euro von Swedbank, 79,5 Millionen Euro von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und 40 Millionen Euro von der Nordischen Investitionsbank (NIB).
Mit einer installierten Leistung von 314 Megawatt erzeugt der Windpark genug Strom für 250 000 litauische Haushalte. Entwickelt wurde das Projekt von zwei Zweckgesellschaften, die sich vollständig im Eigentum von Ignitis Renewables befinden, einer Tochtergesellschaft der Ignitis-Gruppe.
Jonas Rimavičius, CFO der Ignitis-Gruppe: „Der Windpark Kelmė ist ein bedeutender Meilenstein – nicht nur für Ignitis, sondern für Litauens Energiezukunft. Dies ist die größte Fremdfinanzierung, die wir je auf einmal erhalten haben, und sie ist entscheidend für Projekte wie dieses. Für unser ehrgeiziges Ziel, bis 2030 Ökostromanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 4 bis 5 Gigawatt zu errichten, brauchen wir die Unterstützung unserer Finanzpartner.“
Windenergie deckt bislang 27 Prozent des Strombedarfs in Litauen. Der Kelmė-Windpark ist ein wichtiger nächster Schritt zur Versorgung des Landes mit sauberer Energie aus einheimischen Quellen. Das Projekt ist ein Eckpfeiler der litauischen Strategie für erneuerbare Energien und trägt zu den Klima- und Energiezielen des Landes und der EU bei.
EIB-Vizepräsident Karl Nehammer: „Dieses Vorzeigeprojekt bringt Litauen bei der grünen Wende entscheidend voran. Wir sind stolz darauf, ein Land zu unterstützen, das bei sauberer Energie eine Führungsrolle übernimmt und eine widerstandsfähigere, unabhängigere Zukunft aufbaut.“
Die Gesamtinvestition der Ignitis-Gruppe in den Windpark Kelmė – einschließlich Anschaffung und Bau – wird auf 550 Millionen Euro geschätzt.
Ignas Mačeika, Vorstandsmitglied von Swedbank und Leiter des Firmenkundengeschäfts: „Der Windpark in Kelmė ist ein wegweisendes Projekt für Litauen und die gesamte baltische Region. Swedbank ist stolz darauf, dazu beizutragen. Als größter Finanzierungspartner stehen wir seit über 25 Jahren an der Seite der Ignitis-Gruppe – bei strategischen Energieprojekten von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen in Vilnius und Kaunas bis hin zu Solar- und Windparks in der Region. Das Projekt zeigt, wie starke Partnerschaften die Energiewende beschleunigen und eine nachhaltige Zukunft ermöglichen.“
Der Windpark besteht aus 44 modernen Nordex-Turbinen des Typs N163/6.X. Die bis zu 240 Meter hohen Turbinen mit einer Leistung von je 7,13 Megawatt sind die leistungsstärksten Windräder, die je in Litauen installiert wurden. Das Modell wurde ausgewählt, weil es bei der Erzeugung sehr effizient ist und sich für die Bedingungen vor Ort gut eignet.
Grzegorz Zieliński, Direktor Energie Europa bei der EBWE: „Wir freuen uns, erneut mit Ignitis zusammenzuarbeiten und diese wichtige Transaktion eines langjährigen Kunden und Portfoliounternehmens zu unterstützen. Sie ist ein echter Meilenstein für das Unternehmen und für Litauens Umstieg auf grüne Energie.“
Die internationale Finanzierung für die Ignitis-Gruppe erfolgt als Club Deal und ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung erneuerbarer Energien in der Region.
Jeanette Vitasp, Leiterin Kreditvergabe bei der NIB: „Nach unserer erfolgreichen Zusammenarbeit bei Windprojekten von Ignitis Renewables in Polen und Litauen freuen wir uns, die Partnerschaft zu vertiefen und die Region beim Übergang zu nachhaltiger Energie zu unterstützen. Der Kelmė-Windpark ist strategisch wichtig – er erweitert Litauens Erneuerbare-Energien-Kapazitäten erheblich und beschleunigt den Umstieg auf saubere Energie.“
Die Finanzierung steht im Einklang mit der REPowerEU-Initiative der EU, die die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland beenden soll, sowie mit den Klima- und Nachhaltigkeitszielen aller vier Kreditgeber. Der EIB-Anteil ist als Kredit unter den Sonderaktivitäten strukturiert und wird durch eine InvestEU-Garantie besichert.
Hintergrundinformationen
Ignitis-Gruppe
Die Ignitis-Gruppe, ein integrierter Versorger mit Fokus auf erneuerbaren Energien, setzt sich für eine grünere Zukunft ein. Gestützt auf ihr integriertes Geschäftsmodell fördert sie den Ausbau von Kapazitäten für die Erzeugung von Ökostrom. Den Schwerpunkt legt sie verstärkt auf Onshore- und Offshore-Windenergie. Sie entwickelt außerdem Technologien für mehr Flexibilität bei der Stromversorgung: Batteriespeicher, Wasserkraft- und Power-to-X-Speicherung. Besonders grüner Wasserstoff hat viel Potenzial, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen.
Die Ignitis-Gruppe leistet einen Beitrag zur Dekarbonisierung und Energiesicherheit in Europa. Bis 2030 will sie grüne Stromerzeugungsanlagen mit einer installierten Leistung von 4 bis 5 Gigawatt errichten, und zwischen 2040 und 2050 soll das Netto-Null-Ziel erreicht werden. Das Unternehmen will ein 100 Prozent grünes und sicheres Energie-Ökosystem für heutige und zukünftige Generationen schaffen – indem es innovativ ist, wächst und ein klares Ziel vor Augen hat.
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt.
Swedbank
Die Swedbank ist mit mehr als sieben Millionen Privatkundinnen und -kunden und über 500 000 Firmenkunden und Organisationen eine der führenden Banken der baltischen Länder und Schwedens. Mit Beratung, Dienstleistungen und Produkten ermöglicht sie Menschen und Unternehmen eine bessere Zukunft. Ihr Ziel ist eine finanziell gesunde und nachhaltige Gesellschaft.
EBWE
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) ist eine multilaterale Bank, die die Entwicklung des Privatsektors und der unternehmerischen Initiative in 36 Ländern auf drei Kontinenten fördert – Mittel- und Osteuropa, Zentralasien sowie Nord- und Subsahara-Afrika. Sie ist ein führender institutioneller Investor in Litauen und der zweitgrößte Anteilseigner der Ignitis-Gruppe, seitdem das Unternehmen 2020 an die Börse ging.
NIB
Die NIB ist das internationale Finanzierungsinstitut Dänemarks, Estlands, Finnlands, Islands, Lettlands, Litauens, Norwegens und Schwedens. Die Bank finanziert Projekte, die die Produktivität steigern und zum Umweltschutz in den nordischen und baltischen Ländern beitragen. Die NIB hat ihren Sitz in Helsinki und ein Regionalzentrum in Riga. Von S&P Global Ratings und Moody’s wird sie mit AAA/Aaa bewertet, dem bestmöglichen Rating.
InvestEU-Programm
Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, um die Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Zudem stößt es private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen.