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  • Fonds für finanzielle Integration bietet technische Hilfe für Mikrofinanzinstitute in Afrika, der Karibik und dem Pazifik
  • Luxemburg sagt weitere 4,8 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre zu; Fondsvolumen steigt damit auf 11,5 Millionen Euro
  • Erfolgreicher Fonds will Kleinst- und Kleinunternehmen in vulnerablen Gebieten weiterhin Zugang zu Finanzdiensten erleichtern

Das Großherzogtum Luxemburg, vertreten durch Entwicklungsminister Franz Fayot und Finanzministerin Yuriko Backes, hat weitere 4,8 Millionen Euro für den Fonds für finanzielle Integration (FIF) der EIB Global zugesagt. Damit steigt das Gesamtvolumen des Fonds auf 11,5 Millionen Euro. Die Beitragsvereinbarung wurde am 18. Juli 2023 am Sitz der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg unterzeichnet.

Der FIF unterstützt Finanzdienstleister, die vor allem mit vulnerablen Gruppen wie Jugendlichen, Frauen und Menschen in ländlichen Gebieten in afrikanischen, karibischen und pazifischen Ländern (AKP-Staaten) arbeiten. Mit dem 2019 aufgelegten Fonds setzen die EIB, das luxemburgische Ministerium der Finanzen und das Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten ihre langjährige Zusammenarbeit bei Mikrofinanzierungen fort.

Der FIF stärkt die Kapazitäten bestehender und potenzieller Mikrofinanzpartner der EIB und ist auf benachteiligte Bevölkerungsgruppen ausgerichtet. Damit trägt er zu den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung bei, vor allem zu SDG 1 (keine Armut), SDG 5 (Geschlechtergleichheit) und SDG 8 (menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum).

Seit seiner Auflegung hat der Fonds 32 Zuschüsse für den Kapazitätsaufbau an mehrere Mikrofinanzdienstleister vergeben, die sich in 25 afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten und Ländern der südlichen Nachbarschaft der EU für mehr finanzielle Teilhabe engagieren. Die Zuschüsse flossen in verschiedene Projekte, unter anderem, um Kleinst- und Kleinunternehmern über digitale Plattformen Zugang zu Finanzierungen zu geben, Unternehmerinnen bessere Chancen zu eröffnen, die Verfahren für Kreditanträge und die Freigabe von Mitteln zu verbessern sowie um Kundinnen und Kunden Sparkonten anzubieten, die sie gegenüber verschiedenen Arten von Marktschocks resilienter machen.

Auch mit seinen aktuellen Initiativen dürfte der FIF beeindruckende Ergebnisse erzielen. Derzeit laufen unter anderem Schulungen und Coaching-Programme für mehr als 130 000 Mitarbeiterinnen und Kunden von Mikrofinanzinstituten in den Zielregionen. In Sambia erhalten 600 000 Menschen in abgelegenen und ländlichen Gebieten Zugang zu Finanzierungen. In Subsahara-Afrika werden digitale Bankdienste für Tausende Menschen eingerichtet, und 200 000 Kleinstunternehmerinnen können Finanzprodukte in Anspruch nehmen.

Künftige Projekte, die durch den heute unterzeichneten Beitrag möglich werden, sollen in erster Linie die Rolle von Frauen in der Wirtschaft stärken (50 Prozent der Projekte werden die Gendergerechtigkeit und die soziale Teilhabe fördern), durch die Unterstützung einer nachhaltigen Landwirtschaft zum Klimaschutz und zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen und die Digitalisierung in den am wenigsten entwickelten Ländern und Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen voranbringen.

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Finanzierungen spielen eine kritische Rolle, um die UN-Entwicklungsziele zu erreichen. Für schnellere Fortschritte brauchen wir innovativere Modelle. Das gilt vor allem für das Empowerment von Frauen und den Klimaschutz. Mit dem Fonds für finanzielle Inklusion verfügt die Europäische Investitionsbank über ein wirksames Tool, um Mikrofinanzinstitute weltweit zu unterstützen und die Entwicklung voranzubringen. Ich danke Luxemburg für die langjährige Unterstützung in diesem Bereich. Der Fonds für finanzielle Inklusion ist ein Beleg für unser gemeinsames Engagement, mit Finanzierungen zu den UN-Nachhaltigkeitszielen beizutragen.“

Yuriko Backes, Luxemburgs Ministerin der Finanzen und Gouverneurin der EIB: „Mit den 4,8 Millionen Euro für den Fonds für finanzielle Inklusion will Luxemburg substanziell dazu beitragen, die Rolle von Frauen in der Wirtschaft zu stärken und weltweit das Leben der Menschen und Gemeinschaften zu verbessern. Anknüpfend an unsere bisherige Arbeit werden wir über den Fonds weiter technische Hilfe anbieten und uns dabei auf Bereiche wie das Empowerment von Frauen und Gendergerechtigkeit, Klima- und Umweltschutz, Digitalisierung und Ernährungssicherheit konzentrieren, die für eine nachhaltige Entwicklung besonders wichtig sind. Unser zusätzlicher Beitrag beweist erneut, wie eng Luxemburg mit der Europäischen Investitionsbank zusammenarbeitet, wenn es darum geht, Finanzierungen für den Wandel auf den Weg zu bringen und eine positive, langfristige Wirkung zu erzielen.“

Franz Fayot, Luxemburgs Minister für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten: „Mit formellen Finanzdiensten, die sozial verantwortlich und finanziell nachhaltig sind, können wir in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen wesentlich zur Armutsbekämpfung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. Doch es fehlt noch immer an zugänglichen und bezahlbaren Finanzdiensten, vor allem in abgelegenen ländlichen Gebieten. Deshalb ist der Fonds für finanzielle Inklusion so wichtig. Er kann helfen, die Schranken abzubauen, die den Zugang zu wirksamen Finanzdiensten behindern, und mit seinen Initiativen wesentlich zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung beitragen.“

EIB-Vizepräsident Kris Peeters: „Luxemburg ist ein Schlüsselpartner der EIB und einer der größten Geber für die EIB-Treuhandfonds in Bereichen wie finanzielle Teilhabe, Klimaschutz, wirtschaftliche Resilienz und Infrastruktur. Unsere Zusammenarbeit beim Fonds für finanzielle Inklusion bringt konkrete Ergebnisse vor Ort und hilft Tausenden Menschen, die keinen Zugang zu Krediten haben. Der zusätzliche Beitrag Luxemburgs zu dem Fonds ist eine gute Gelegenheit, auf seine bisherigen Erfolge zu verweisen. Und natürlich wollen wir noch viel mehr erreichen, für eine bessere Zukunft marginalisierter Gruppen, auch von Frauen.“

Hintergrundinformationen

Die EIB Global

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Die EIB Global richtet gemeinsam mit Gebern Treuhandfonds ein und unterstützt darüber weltweit solide Projekte mit technischer Hilfe, Zuschüssen und Kreditgarantien. Sie verwaltet zehn Treuhandfonds, die aktuell von 24 EU-Ländern, der Europäischen Kommission und dem Vereinigten Königreich finanziert werden.

In der Publikation Treuhandfonds in Aktion erfahren Sie alles über unsere Treuhandfonds und wie wir gemeinsam mit unseren Partnern viel erreichen.

Der Fonds für finanzielle Inklusion

Der Fonds für finanzielle Inklusion (FIF) ist eine gemeinsame Initiative der EIB und Luxemburgs. Er geht neue Wege, um die finanzielle Teilhabe in Schwellen- und Entwicklungsländern zu verbessern und kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu günstigen Krediten zu erleichtern. Der Fonds fördert eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und stärkt Gründerinnen und Gründer, um vor Ort einen positiven Wandel anzustoßen. Die FIF hat bereits über 30 Zuschüsse vergeben und damit den Kapazitätsaufbau und ein Praktikumsprogramm für 60 Studierende aus Afrika, der Karibik und dem Pazifik finanziert. Die Publikation und das Video geben einen Überblick über den FIF. Was der Fonds konkret bewirkt, erfahren Sie von Justyna Phiri, Najia Moughal und Mamadou Soumare.