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Das Fürstentum Andorra und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, auf deren Basis die Bank Investitionsprojekte finanzieren und technische Hilfe leisten wird.

Andorra kann damit Projekte in verschiedenen Bereichen finanzieren, etwa Digitalisierung und Transformation der öffentlichen Verwaltung, Unterstützung von Initiativen für eine saubere Energiewende oder Förderung von KMU.

Langfristig soll das Finanzierungspaket die grenzübergreifende Konnektivität und Integration mit den Nachbarländern verbessern.

Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von den EIB-Vizepräsidenten Ambroise Fayolle und Ricardo Mourinho Félix. Zuvor hatte sie der Rat der Gouverneure der Bank genehmigt. Die offizielle Unterzeichnung folgte in Brüssel mit der andorranischen Botschafterin bei der EU Esther Rabasa Grau.

Andorra ist von jeher Kernbestandteil der europäischen Geschichte und unterhält seit Langem politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Beziehungen zu anderen europäischen Ländern, vor allem den angrenzenden EU-Mitgliedstaaten, und zur Europäischen Union insgesamt.

Eine stärkere Teilnahme des Fürstentums am Binnenmarkt festigt seinen europäischen Kurs. Andorra kann sich mit dem technischen Know-how und der finanziellen Unterstützung der EIB noch besser an EU-Standards angleichen, und die finanzierten Projekte (vor allem wenn sie die Konnektivität erhöhen) wirken sich positiv auf die Beziehungen zur Europäischen Union aus. Die Zusammenarbeit mit der EIB-Gruppe dürfte auch den sozialen, wirtschaftlichen und regionalen Zusammenhalt erheblich stärken.

Die EIB-Vizepräsidenten Fayolle und Mourinho Félix: „Projekte, die Andorra in Kooperation mit der EIB entwickelt, würden sich positiv auf seine Beziehungen zu seinen EU-Nachbarn Frankreich und Spanien auswirken und die Konnektivität in den unterversorgten ländlichen Bergregionen der drei Nachbarländer verbessern.“

Botschafterin Rabasa: „Die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung zwischen dem Fürstentum Andorra und der EIB ist der krönende Abschluss eines Prozesses, der im Juni 2020 begann. Ihm voraus gingen mehr als zwei Jahre des intensiven Austauschs beider Seiten. Andorra kann jetzt Finanzierungsmechanismen und technisches Know-how nutzen. Wir sind zuversichtlich, dass sich damit neue Perspektiven und Chancen für Andorra und die Nachbarregionen ergeben.“

Hintergrundinformationen

Die EIB

Schwerpunkte der EIB sind Klima und Umwelt, Entwicklung, Innovation und Wissen, kleine und mittlere Unternehmen sowie Infrastruktur und Kohäsion. Seit 2019 beschleunigt die EIB ihre Umwandlung in eine Klimabank. Dafür hat sie sich verpflichtet, ab 2025 mindestens 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Investitionen bereitzustellen, die zur Bekämpfung des Klimawandels und Minderung seiner Folgen beitragen. Die EIB arbeitet eng mit anderen EU-Einrichtungen zusammen, um die europäische Integration voranzubringen, die Union weiterzuentwickeln und die EU-Ziele in über 140 Ländern weltweit zu fördern.

Andorra und die EIB

Den Anstoß zur Zusammenarbeit zwischen Andorra und der EIB gab ein offizielles Ansuchen des andorranischen Finanzministers und Regierungssprechers Èric Jover im Juni 2020. Die EIB sprach sich für eine Kooperation aus, weil Andorra den Weg der internationalen Homologierung eingeschlagen hat – etwa mit dem Beitritt zum Internationalen Währungsfonds und zur Entwicklungsbank des Europarats.