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  • SheInvest hat in knapp drei Jahren zwei Milliarden Euro für gendergerechte Finanzierungen in Afrika mobilisiert
  • Weitere zwei Milliarden Euro geplant, nun auch in Asien und Lateinamerika
  • Erneute Zusammenarbeit mit Development Bank of Rwanda, diesmal im Rahmen der Initiative „African Women Rising“

Auf dem „Finance in Common“-Gipfel in Abidjan gab Thomas Östros, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), die Ausweitung der EIB-Initiative SheInvest bekannt. So sollen weitere zwei Milliarden Euro für gendergerechte Investitionen in Afrika, Asien und Lateinamerika mobilisiert werden. Mit der Ende 2019 gestarteten Initiative mobilisierte die EIB zusammen mit ihren Partnern von Team Europa und in Afrika in knapp drei Jahren insgesamt zwei Milliarden Euro für Vorhaben, die auf dem Kontinent die Gleichstellung der Geschlechter fördern und die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen stärken.

EIB-Vizepräsent Thomas Östros: „Ich bin sehr stolz auf das, was wir in den letzten drei Jahren mit SheInvest erreicht haben. Die Initiative ist ein Gamechanger bei unserer Unterstützung für frauengeführte Unternehmen in ganz Afrika. Angesichts dieser Erfolgsbilanz und unserer Genderprojekte in Asien und Lateinamerika, die von U-Bahn-Wagen für Frauen in Indien bis hin zu Programmen für die Kreditvergabe an Unternehmerinnen in Brasilien reichen, war es ganz logisch, bei SheInvest nicht nur den Betrag zu erhöhen, sondern die Initiative auch geografisch breiter aufzustellen.“

Ergänzt wird SheInvest durch die mit zwei Millionen Euro ausgestattete Initiative African Women Rising. Dieses Programm für technische Hilfe unterstützt in Ländern südlich der Sahara den Kompetenzaufbau und das Mentoring von Unternehmerinnen und hilft Intermediären, finanzielle und nichtfinanzielle Leistungen besser auf deren Bedürfnisse abzustimmen.

Im Rahmen der Initiative unterzeichnen die EIB und die Development Bank of Rwanda heute eine neue Kooperationsvereinbarung, durch die das ruandische Institut Frauen den Zugang zu Finanzierungen erleichtern und gezielte Beratungsdienste für Unternehmerinnen entwickeln kann, die kleinste, kleine oder mittlere Firmen führen. Beide Banken haben Ende 2021 bereits ein langfristiges Finanzierungsprogramm von 30 Millionen Euro aufgelegt, das Unternehmen bei der Bewältigung der Coronakrise hilft.

Kampeta Sayinzoga, CEO der Development Bank of Rwanda: „In unserer Bank gibt es eine Redewendung: ‚Das schönste Geschenk für eine Frau ist es, ihr die freie Wahl zu geben.‘ Mit African Women Rising können wir frauengeführten Unternehmen endlich genau das bieten – die freie Wahl bei der Finanzierung. Das entspricht der Strategie, Frauen den Zugang zu Finanzierungen, Kompetenzaufbau und Mentoring zu erleichtern. Deshalb freuen uns, zusammen mit der Europäischen Investitionsbank Finanzdienstleistungen zu entwickeln und anzubieten, die genau auf die Bedürfnisse von Frauen in unserer Region abgestimmt sind. Unser Einsatz für Gendergerechtigkeit und Chancengleichheit bei Finanzdienstleistungen entspricht unserem Ziel, die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen zu fördern.“

Vizepräsident Östros weiter: „Wir wollen unsere Zusammenarbeit mit der Development Bank of Rwanda intensivieren, um Unternehmerinnen im Land dringend benötigte Beratungs- und Mentoringdienste anzubieten. Nur wenn wir mit der Gender-Brille investieren, können wir Gesellschaften stärken und eine größere Entwicklungswirkung erzielen.“

Im Rahmen der neuen Kooperationsvereinbarung wollen beide Banken gemeinsam strategische Ziele und Kennzahlen festlegen, um Genderaspekte bei der Kreditvergabe und Beratung des ruandischen Instituts systematisch zu berücksichtigen und damit die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in Ruanda weiter zu stärken.

Die Initiative „African Women Rising“, die bereits in Uganda, Senegal, Côte d’Ivoire, Ghana und Ruanda läuft, unterstützt einheimische Banken und Mikrofinanzinstitute bei der Konzeption, Einführung und aktiven Vermarktung gendergerechter finanzieller und nichtfinanzieller Produkte und Dienstleistungen, die besser auf die Bedürfnisse von Unternehmerinnen zugeschnitten sind und dadurch die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in den betreffenden Ländern zielkonform verbessern.

Für Finanzierungen unter SheInvest gelten die Kriterien der 2X Challenge, die die EIB anwendet, um mit ihren Finanzierungen zu mehr Gendergerechtigkeit und zur wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen in Entwicklungsländern beizutragen. Die Kriterien der 2X Challenge wurden unter anderem von den Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen der G7 angenommen. Die EIB hat sich als erste multilaterale Entwicklungsbank der 2X Challenge und der Gender Finance Collaborative angeschlossen, an der auch unsere Entwicklungsfinanzierungspartner beteiligt sind.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte in Europa und weltweit, die den Zielen der EU und den UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung entsprechen. Die Anfang 2022 eingerichtete EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen.

Um mehr für Frauen und Mädchen zu bewirken, hat die EIB eine Strategie zur Gleichstellung der Geschlechter und zum wirtschaftlichen Empowerment von Frauen und einen Gender-Aktionsplan ins Leben gerufen. Ziel dieser Pläne ist es, die Geschlechtergleichstellung und insbesondere das wirtschaftliche Empowerment von Frauen im EIB-Geschäftsmodell für die Mittelvergabe, Mittelkombination und Beratung innerhalb und außerhalb der EU zu verankern.

Weitere Informationen zu EIB-Initiativen für Geschlechtergerechtigkeit

Die 2X Challenge

Die 2X Challenge ist eine Initiative der Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen der G7-Staaten. Ihr Ziel: Bis Ende 2020 gemeinsam drei Milliarden US-Dollar an Investitionen mobilisieren, die zum wirtschaftlichen Empowerment von Frauen in Entwicklungsländern beitragen. Mitte 2020 übertraf die 2X Challenge ihr ursprüngliches Ziel, 4,5 Milliarden US-Dollar für die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen zuzusagen und zu mobilisieren. Wenn eine Investition mindestens eines der vier Kriterien erfüllt, kommt sie für die 2X Challenge in Betracht.

Weitere Informationen zur 2X Challenge

Die Development Bank of Rwanda Plc

Die Development Bank of Rwanda Plc ist das einzige nationale Entwicklungsfinanzierungsinstitut des Landes. Sie soll sicherstellen, dass der Privatsektor seiner Aufgabe in Sektoren gerecht wird, die für die Umsetzung der National Strategy for Transformation und der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung entscheidend sind. Dazu versorgt sie die Unternehmen mit günstigen, langfristigen und maßgeschneiderten Entwicklungsfinanzierungen. Die Bank wurde vor 55 Jahren eingerichtet und hat durch finanzielle und nichtfinanzielle Investitionen in wichtigen Wachstumsbereichen zum Wirtschaftswachstum und zur Entwicklung des Landes beigetragen. Dabei passt sie sich kontinuierlich an, damit ihr Angebot relevant, wettbewerbsfähig und nachhaltig bleibt. Ihre finanziellen und nichtfinanziellen Produkte und Dienstleistungen für kleine, mittlere und große Unternehmen stehen direkt oder – für mehr Reichweite – über andere Finanzinstitute bereit.

Die Development Bank of Rwanda ist in sieben Bereichen tätig: Energie, Landwirtschaft, Exporte, Wohnungsbau und Infrastruktur, Bildung, Klimawandel und digitale Wirtschaft. Ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot umfasst Kredite, Zuschüsse, Garantien, Handelsfinanzierungen und Beratung.

Background information

About the European Investment Bank

The European Investment Bank (EIB) is the long-term lending institution of the European Union and is owned by the EU Member States. It makes long-term finance available for sound investment in order to contribute towards EU policy goals both in Europe and beyond, including the UN Sustainable Development Goals. Set up at the beginning of 2022, EIB Global is the EIB Group’s specialised arm dedicated to increasing the impact of international partnerships and development finance. It is designed to foster strong, focused partnership within Team Europe, alongside fellow development finance institutions and civil society.

https://twitter.com/EIBGlobal

https://www.linkedin.com/company/eib-global/

To improve the impact of its activities on women and girls, the EIB has adopted a Strategy on Gender Equality and Women’s Economic Empowerment and a Gender Action Plan with the aim of embedding gender equality and, in particular, women’s economic empowerment in the EIB’s business model covering its lending, blending and advising work within and outside the European Union.

More information on EIB gender equality initiatives

About the 2X Challenge

The 2X Challenge calls for the G7 and other development finance institutions to collectively mobilise $3 billion to support women’s economic empowerment in developing countries by the end of 2020. The 2X Challenge exceeded its target in mid-2020 by committing and mobilising €4.5 billion in capital towards women’s economic empowerment.

Fulfilling one of the four criteria of the 2X Challenge makes an investment eligible.

More information on the 2X Challenge

About the Development Bank of Rwanda PLC

The Development Bank of Rwanda (BRD) PLC is Rwanda’s only national development finance institution with a mandate to ensure that the private sector plays its role in sectors critical to achieving the National Strategy for Transformation (NST1) and the Sustainable Development Goals (SDGs) by providing affordable, long-term, customised development finance. Turning 55 this year, the Bank has contributed to the country’s economic growth and development through financial and non-financial investments in key growth areas. It progressively realigns itself to ensure relevance, enhanced value creation, competitiveness, and the sustainability of its operations. Through its financial and non-financial products and services, the Bank supports small, medium and large enterprises directly or through other financial institutions to reach a wider market base.

BRD has seven key intervention areas including energy, agriculture, exports, housing and infrastructure, education, climate change and digital economy. The Bank’s product and service offerings include investment loans, grants, guarantees, trade finance and advisory services.