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  • Konfliktsensitivität systematisch berücksichtigen
  • Mehr Investitionen für weniger Fragilität und mehr Resilienz, Konfliktprävention, Wiederaufbau und Friedensförderung
  • Bessere Wissensbasis und Wirkungsmessung
  • Vertiefte strategische Partnerschaften

Die Europäische Investitionsbank hat erstmals einen Strategieansatz für Fragilität und Konflikt entwickelt. Darin beschreibt sie, wie sie in fragilen und konfliktbehafteten Regionen arbeiten will, um eine bessere Entwicklungswirkung zu erzielen.

Investitionen unter solchen Bedingungen sind schwierig, weil hinreichende Daten und Analysen fehlen, weil die Projekte risikoreicher und unsicherer sind und weil das Rechts- und Regulierungsumfeld schwächer ist. Bei diesen Punkten setzt der Strategieansatz der EIB an, damit die Bank gemeinsam mit ihren Partnern in einem solchen Umfeld besser arbeiten kann. Außerdem untermauert er einen „Policy first“-Ansatz, um die Aktivitäten der EIB voll auf die Maßnahmen und Programmplanung der EU abzustimmen.

EIB-Präsident Hoyer: „Der neue Strategieansatz für Fragilität und Konflikt baut auf unserer langjährigen Erfahrung in diesen Kontexten auf und spiegelt das erklärte Ziel der EIB als Bank der EU, zu einer resilienten, stabilen und friedlichen Gesellschaft beizutragen. Er zeigt auf, wie wir von der Qualifizierung des Personals bis zum Datenmanagement, von der Kontextanalyse bis hin zu Partnerschaften und der Ausrichtung auf EU-Strategien qualitativ hochwertige Projekte sicherstellen wollen. Gleichzeitig ist dieser Strategieansatz auch Teil der Strategie der EIB Global, unseres neuen Geschäftsbereichs Entwicklung. Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Bedrohungen durch globale Herausforderungen, allen voran den Klimawandel, müssen Finanzinstitute wie die EIB Fragilität und Konfliktsensitivität systematisch in ihre Projektprüfungen integrieren, um eine bessere Wirkung zu erzielen.“

Die EIB engagiert sich seit über 60 Jahren in fragilen und konfliktbetroffenen Kontexten und hat die globalen Ziele der Europäischen Union in dieser Zeit maßgeblich unterstützt. 2021 unterzeichnete die Bank Vereinbarungen über Investitionen von 1,7 Milliarden Euro in fragilen und konfliktbetroffenen Kontexten. Das entspricht 23 Prozent der Gesamtinvestitionen der EIB außerhalb der Europäischen Union. Die EIB ist bereits in 43 der 57 Länder aktiv, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) als fragil eingestuft werden.

Das EIB-Hilfspaket von 1,59 Milliarden Euro für die Ukraine, abgesichert durch EU-Garantien, ist ein Beispiel für diese Investitionen. Zusammen mit der Southern Africa Trade and Development Bank hat die EIB eine auf zwölf Jahre ausgelegte Initiative gestartet, die Investitionen des Privatsektors in fragilen Kontexten im südlichen und östlichen Afrika fördert. In Kolumbien unterstützen wir mit der Bank Bancóldex Projekte, die angesichts des bewaffneten Konflikts mit Paramilitärs und Guerilla den Friedensprozess unterstützen. Über ein Darlehen von 40 Millionen Euro verbessert die EIB die Sicherheit der Wasserversorgung und die Klimaresilienz in Bangladesch.

Durch den neuen Strategieansatz will die EIB ihre Unterstützung für wirkungsorientierte Projekte verstärken, die Nachhaltigkeit ihrer Investitionen in diesen Kontexten verbessern, die Wirkungsverfolgung und -messung weiterentwickeln und institutionelles Lernen im Bereich Fragilität und Konflikt sicherstellen.

Der Strategieansatz der EIB für Fragilität und Konflikt basiert auf drei Säulen:

  1. Operative Reaktionsfähigkeit: die Wissensbasis und das Risikomanagement verbessern
  2. Institutionelles Umfeld: Mitarbeiterkompetenzen, Monitoring, Evaluierung und Lernen rund um die Wirkung stärken
  3. Strategische Partnerschaften: gemeinsame Maßnahmen mit der EU, nationalen und lokalen Partnern, multilateralen Entwicklungsbanken, Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen, internationalen Organisationen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft vertiefen

Bei der Umsetzung des Strategieansatzes stützt sich die EIB auf Prinzipien, die für den Prozess der Projektidentifizierung, -konzeption und -durchführung wesentlich sind.

Als Teil der Bemühungen der EU verfolgt die EIB einen kontextspezifischen Ansatz für Fragilität und Konflikt mit dem Ziel, mehr wirkungsorientierte Investitionen zu ermitteln, die helfen, Krisen zu bewältigen, Konflikte zu verhindern, die Resilienz zu stärken und Wiederaufbau und Friedensförderung voranzubringen. Die EIB setzt sich für die Achtung der Menschenrechte, soziale Nachhaltigkeit und Teilhabe ein, um Ungleichheiten zu bekämpfen und niemanden zurückzulassen.

Weiterlesen: Strategieansatz der EIB für Fragilität und Konflikt

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Bank der Europäischen Union. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU und den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung entsprechen, sowohl in Europa als auch weltweit. In den vergangenen zehn Jahren hat die EIB über 70 Milliarden Euro außerhalb der Europäischen Union vergeben.

Die im Januar 2022 eingerichtete EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.