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  • Die EIB unterstützt damit die Entwicklung von BioNTechs globalem Imfstoffprogramm BNT162 zur Prävention von COVID-19-Infektionen sowie den Ausbau der Produktionskapazitäten in Europa; beides ist Teil von BioNTechs globaler Entwicklungs- und Versorgungsstrategie
  • Das Projekt wird von Horizon 2020 InnovFin und dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen gefördert – zwei gemeinsamen Initiativen der Europäischen Kommission und der EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und BioNTech SE (Nasdaq: BNTX, BioNTech) haben heute eine Fremdkapitalfinanzierung von bis zu 100 Millionen Euro für BioNTechs COVID-19-Impfstoffprogramm BNT162 vereinbart. BioNTech wird den Kredit unter anderem zur Erweiterung seiner Produktionskapazitäten verwenden, um den Impfstoff als Reaktion auf die Pandemie weltweit schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen – dies erfolgt auf eigenes Risiko des Unternehmens während der laufenden klinischen Testphase. BioNTech hat als erstes europäisches Unternehmen mit der klinischen Prüfung eines COVID-19-Impfstoffkandidaten begonnen. Im April startete die erste klinische Studie in Deutschland, gefolgt von einer weiteren klinischen Studie in den Vereinigten Staaten Anfang Mai. Mit vier parallel getesteten Impfstoffkandidaten gehört das BNT162-Programm von BioNTech zu den umfangreichsten weltweit.

mRNA-Impfstoffe bestehen aus genetischem Material, der sogenannten messenger RNA, mit deren Hilfe die Zellen des Geimpften ein Zielprotein – oder Immunogen – bilden können, welches eine körpereigene Immunantwort gegen das jeweilige Virus induziert. Ziel ist es, mit dem Impfstoff das Immunsystem anzuregen, schützende Antikörper und eine Langzeit-T-Zell-Antwort gegen das SARS-CoV-2-Virus zu generieren und so eine expositionsbedingte Infektion zu verhindern. mRNA-Impfstoffe sind eine potente neue Wirkstoffklasse von Impfstoffen in der Entwicklung, die sich durch das Potenzial für einen vielseitigen Einsatz sowie vorteilhafte Sicherheitseigenschaften auszeichnet. BioNTech ist es in weniger als drei Monaten gelungen, die ersten Impfstoffkandidaten von der Konzeption bis zur klinischen Prüfung zu entwicklen. Sicherheit, Schnelligkeit und Flexibilität sind bei der Reaktion auf die derzeitige Pandemie von größter Bedeutung.

Die Fremdfinanzierung der EIB wird nach Erreichen vorab festgelegter Meilensteine in zwei Tranchen von je 50 Millionen Euro ausgezahlt. Besichert wird sie vom Europäischen Fonds für strategische Investitionen, der finanziellen Säule der Investitionsoffensive für Europa, bei der die EIB und die Europäische Kommission gemeinsam Investitionen für Projekte mit hoher Priorität in der EU anstoßen. Außerdem profitiert der Kredit vom Risikoteilungsinstrument der InnovFin Risk Sharing-Initiative für Forschungsprojekte von Unternehmen, die unterstützt werden von Horizon 2020, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung.

„Nur ein sicherer und wirksamer Impfstoff kann die dramatische Lage seit dem Ausbruch der Coronapandemie beenden“, sagte Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident verantwortlich für den Bereich Innovation. „In den letzten Jahren ist die EIB zu einem wichtigen Partner hochinnovativer Biotech- und Medtech-Unternehmen in der Risikokapitalphase geworden, die Impfstoffe, Therapeutika und Diagnoselösungen erforschen und entwickeln. In der aktuellen Krise versuchen wir, diese Firmen noch stärker zu unterstützen.“

Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend sagte: „Das Coronavirus muss so schnell wie möglich gestoppt werden. Deshalb unterstützen wir die weltweite Suche nach einem wirksamen und sicheren Impfstoff. Dazu haben wir zuletzt die Geberinitiative „Coronavirus Global Response“ gestartet und gleichzeitig über Horizon 2020 umfangreiche Mittel für Forschungsprojekte mobilisiert, die der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten dienen. Ich freue mich sehr darüber, dass wir heute gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank auch BioNTech unterstützen. Das ist ein weiterer konkreter Schritt auf dem Weg zu einem für alle verfügbaren Impfstoff.“

„Unsere Investitionen in die Entwicklung unserer Impfstoffplattform über die letzten 12 Jahre haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir mit unserem COVID-19-Impfprogramm in so kurzer Zeit auf die globale Gesundheitskrise reagieren konnten“, erklärte Sierk Poetting, Chief Financial Officer und Chief Operating Officer von BioNTech. „Die Finanzierungszusage der EIB unterstützt uns dabei, die nächste Phase des Ausbaus unserer Produktionskapazitäten für eine weltweite Versorgung voranzutreiben.“

BioNTech hat aus den Mitteln der European Growth Finance Facility im Dezember 2019 eine Venture-Debt-Finanzierung von 50 Millionen Euro für die Entwicklung individualisierter Immuntherapien gegen Krebs erhalten. Dies war Teil breiter EIB-Aktivitäten im Life-Science-Sektor. In den letzten vier Jahren haben rund 50 europäische Life-Science-Unternehmen mit Unterstützung des Europäischen Fonds für strategische Investitionen insgesamt 1,3 Milliarden Euro erhalten.

Hintergrundinformationen

Die Investitionsoffensive für Europa

Die Investitionsoffensive für Europa ist eine der wichtigsten Maßnahmen der EU zur Stärkung der Investitionen für mehr Wachstum und Beschäftigung in Europa. Hierzu werden neue und vorhandene Finanzierungsmittel intelligenter genutzt. Die EIB-Gruppe spielt dabei eine zentrale Rolle. Dank Garantien aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) sind die EIB und der EIF in der Lage, einen größeren Teil des Projektrisikos zu übernehmen. Das erleichtert es privaten Geldgebern, sich ebenfalls an den Projekten zu beteiligen. Die im Rahmen des EFSI bisher genehmigten Projekte und Vereinbarungen dürften Investitionen von rund 486 Milliarden Euro mobilisieren und rund 1,2 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen in der gesamten Europäischen Union zugutekommen.

InnovFin – EU-Mittel für Innovationen: Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) entwickelten 2014 eine neue Generation von Finanzierungsinstrumenten und Beratungsdiensten für das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 (2014–2020). Damit wollen sie innovativen Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtern. Über die maßgeschneiderten Produkte von „InnovFin – EU-Mittel für Innovationen“ werden bis 2020 Mittel für Forschung und Innovation bereitgestellt. Gefördert werden kleine, mittlere und große Unternehmen sowie Projektträger, die in Forschungsinfrastruktur investieren.

BioNTech

Biopharmaceutical New Technologies (BioNTech) ist ein Immuntherapie-Unternehmen der nächsten Generation, das bei der Entwicklung von neuartigen Therapien für Krebs und andere schwere Erkrankungen Pionierarbeit leistet. Das Unternehmen nutzt ein breites Spektrum an Plattformen für computergestützte Forschung und therapeutische Arzneimittel für die schnelle Entwicklung neuartiger Biopharmazeutika. Auf Basis seiner umfassenden Expertise bei der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen und seiner unternehmenseigenen Produktionskapazitäten entwickelt BioNTech neben seiner vielfältigen Onkologie-Pipeline gemeinsam mit Kooperationspartnern verschiedene mRNA-Impfstoffkandidaten für eine Reihe von Infektionskrankheiten.