• Erste synthetische Verbriefung von Unternehmensdarlehen von EIB-Gruppe und BBVA und erste auf der Grundlage von Blockchain-Technologie

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe, die aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) besteht, hat der BBVA eine Garantie im Betrag von 60 Millionen Euro für eine synthetische Verbriefung gewährt. Auf diese Weise stehen bis zu 360 Millionen Euro für die Finanzierung neuer Investitionsvorhaben von kleinen spanischen KMU und Midcap-Unternehmen zur Verfügung. Es handelt sich hier um die dritte Mezzanine-Garantie und um die erste synthetische Verbriefung von Unternehmensdarlehen, die die EIB, der EIF und die BBVA gemeinsam in Spanien durchführen.

Ermöglicht wurde die Finanzierung durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI). Der EFSI ist das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa, die auch als „Juncker-Plan“ bezeichnet wird. Durch den EFSI kann die EIB-Gruppe Investitionsvorhaben finanzieren, die aufgrund ihrer Strukturierung oder Art risikoreichere Aspekte umfassen, jedoch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen steigern und Arbeitsplätze schaffen.

Es handelt sich hier um eine innovative Finanzierungsoperation, da es die erste Verbriefung von Unternehmensdarlehen ist, die in der Europäischen Union auf der Grundlage der Blockchain-Technologie durchgeführt wird. Blockchain ermöglicht bessere Kundenkontakte, da der Verhandlungsprozess automatisiert und die operationellen Risiken verringert werden, was auf die speziellen Merkmale dieser Technologie zurückzuführen ist. Die drei Parteien verwendeten die von der BBVA entwickelte DLT-Plattform, um diese Vereinbarung umfassend auszuhandeln, von der Anbahnung des Geschäfts bis hin zur Unterzeichnung. Auch die Rückverfolgbarkeit ist gesichert und die Daten können im Nachhinein nicht mehr geändert werden. Auf diese Weise wird die Dokumentierung sicherer und transparenter. Die gesamte Verhandlung wurde auf dem privaten Blockchain Hyperledger aufgezeichnet, während auf dem öffentlichen Blockchain Ethereum (Testnet) ein Hash bzw. eine eindeutige Kennung der unterzeichneten Vereinbarung eingegeben wurde.

EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro sagte zu diesem Projekt: „Wir freuen uns, dass die EIB-Gruppe die dritte Mezzanine-Garantie in Spanien bereitstellt. Durch unsere Zusammenarbeit mit der BBVA können spanische KMU von den Vorteilen unserer Finanzierungen profitieren. Wir kombinieren auf der Grundlage des Juncker-Plans die Ressourcen der EIB und des EIF, und die BBVA kann dadurch spanische Unternehmen in größerem Umfang unterstützen. Dies trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Wirtschaftswachstum bei.“

Der für Arbeitsplätze, Wachstum, Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Jyrki Katainen, stellte fest: „Der Europäische Fonds für strategische Investitionen wurde eingerichtet, um kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Finanzierungsmitteln zu erleichtern. So können sie weiter planen. Ich begrüße die heute unterzeichnete Vereinbarung, weil für spanische Unternehmen dadurch rund 360 Millionen Euro zur Verfügung stehen, die sie in ihr zukünftiges Wachstum investieren können. Sie werden ebenso wie mehr als 850 000 andere kleine und mittlere Unternehmen in ganz Europa von der Investitionsoffensive für Europa profitieren.“

Der geschäftsführende Direktor des EIF, Pier Luigi Gilibert, erklärte: „Zahlreiche europäische Banken nehmen synthetische KMU-Verbriefungen vor, um regulatorisches Kapital freizusetzen. Der EIF freut sich auf die Zusammenarbeit mit der BBVA und der EIB, denn dadurch kann die BBVA spanischen KMU zusätzliche Finanzierungsmittel bereitstellen. In Verbindung mit den EFSI-Mitteln können die EIB und der EIF der BBVA eine wettbewerbsfähige Finanzierungslösung bieten, die dazu beitragen wird, mehr Mittel in die Realwirtschaft zu leiten.“

Der CEO der BBVA, Carlos Torres, fügte hinzu: „Die BBVA will Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Digitalisierung der spanischen KMU fördern. Außerdem sind wir stolz auf die intern von der BBVA entwickelte DLT-Plattform, die zur Aushandlung dieser Vereinbarung eingesetzt wurde.“

In den letzten Jahren haben die EIB und die BBVA mehrere andere Finanzierungen unterzeichnet, die für KMU bestimmt waren. Im November 2017 stellten sie 300 Millionen Euro bereit, um Innovations- und Digitalisierungsvorhaben kleiner spanischer Unternehmen zu finanzieren, im Juni 2016 richteten sie ein Durchleitungsdarlehen im Betrag von 600 Millionen Euro ein, und im Jahr 2015 genehmigten sie insgesamt eine Milliarde Euro, um die wirtschaftliche Erholung und die Schaffung von Arbeitsplätzen durch KMU anzukurbeln.

Die erste Mezzanine-Garantie mit der BBVA wurde im Juni 2017 unterzeichnet und ermöglichte bis jetzt Finanzierungen von insgesamt rund einer Milliarde Euro für Unternehmen in verschiedenen Sektoren wie etwa Großhandel, Verkehr und Tourismus. Die heute unterzeichnete Vereinbarung zielt darauf ab, kleine und mittlere Unternehmen in allen spanischen Wirtschaftssektoren intensiver zu unterstützen, indem sie Zugang zu Darlehen mit günstigen Zinssätzen und längeren Laufzeiten erhalten.