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  • 14 Millionen Euro für die Modernisierung der städtischen Infrastruktur und für Energieeffizienzprojekte
  • Erste polnische Stadt erhält direkte EIB-Unterstützung im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa
  • Darlehen soll die Stadt bei der Bewältigung seit langem bestehender Strukturprobleme unterstützen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) will einer ehemaligen Bergbaustadt helfen, die Krise nach dem Niedergang der Industrie zu überwinden und wieder zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsort zu werden. Dazu stellt sie der Stadt Wałbrzych rund 14 Millionen Euro (60 Millionen Zloty) für ein umfassendes Investitionsprogramm zur Revitalisierung ihrer städtischen Infrastruktur zur Verfügung. Das Darlehen ist die erste Tranche einer eventuellen EIB-Finanzierung von bis zu 28 Millionen Euro (120 Millionen Zloty) zugunsten der Stadt.

„Die Europäische Investitionsbank will mit ihrer Tätigkeit unter anderem sicherstellen, dass keine Großstadt oder Region in Europa zurückbleibt“, sagte Vazil Hudák, der für Polen und die Kohäsionsländer zuständige EIB-Vizepräsident. „Aus diesem Grund unterstützen wir die Pläne von Wałbrzych, benachteiligte Gebiete zu revitalisieren, urbane Flächen zu sanieren und die soziale Infrastruktur zu modernisieren. Andere ehemalige Bergbaustädte in Europa und Polen wurden bereits mit Sanierungsprogrammen revitalisiert. Nun ist Wałbrzych an der Reihe.“

Der Stadtpräsident von Wałbrzych, Roman Szełemej, erklärte: „Wałbrzych war mehr als fünfhundert Jahre lang eine Bergbau- und Industriestadt. In den 1990er Jahren war es damit jedoch vorbei. Viele Fabriken schlossen und die Bewohner wanderten ab. Inzwischen ist es wieder etwas besser geworden, aber die Stadt ist nach wie vor sozial, geografisch und kulturell gespalten. Wenn wir nicht zurückbleiben wollen, müssen wir nach Wegen suchen, die Stadt wieder attraktiv zu machen. Die EIB gibt uns die Möglichkeit dazu.“

Der Vizepräsident der Europäischen Kommission Jyrki Katainen ergänzte: „Durch das EFSI-Darlehen der Europäischen Investitionsbank werden die Einwohner von Wałbrzych konkret erleben, wie sich dieses EU-Investitionsprogramms auf ihren Alltag auswirkt. Mit dem Geld können wir die Straßen verbessern, öffentliche Flächen modernisieren, mehr Sozialwohnungen schaffen und durch energieeffizientere Gebäude die Energiekosten senken. Ich möchte anderen europäischen Städten ans Herz legen, dem Beispiel von Wałbrzych zu folgen und bei der Ausarbeitung ihrer Investitionsprogramme auf die Beratungsdienste der Europäischen Plattform für Investitionsberatung zurückzugreifen.“

Mit ihren 115 000 Einwohnern ist Wałbrzych die zweitgrößte Stadt Niederschlesiens in Südpolen. Sie gehört allerdings auch zu den polnischen Städten, die am stärksten unter dem wirtschaftlichen Wandel der 1990er Jahre gelitten haben. Rund ein Drittel der Mittel des Revitalisierungsprogramms sind zudem für Energieeffizienzmaßnahmen vorgesehen.

Vazil Hudák lobte die Investitionsoffensive für Europa, die auch als „Juncker-Plan“ bekannt ist und die Finanzierung erleichtert. „Diese Finanzierung ist unser erstes Darlehen an die Stadt Wałbrzych. Sie wurde durch die Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen ermöglicht, der die finanzielle Säule der Investitionsoffensive für Europa ist“, sagte er. Das Darlehen an Wałbrzych ist zugleich die erste Finanzierung, die die EIB mit Unterstützung des ESFI an eine polnische Stadt vergibt. Darüber hinaus stellt URBIS (Urban Investment Support) im Rahmen der Europäischen Plattform für Investitionsberatung (EIAH) – der Beratungskomponente der Investitionsoffensive für Europa – technische Hilfe für das Projekt bereit.     

Seit der Einrichtung des EFSI im November 2015 erhält Polen von Jahr zu Jahr mehr Unterstützung aus diesem Programm. Im Zeitraum 2015–2018 genehmigte die EIB-Gruppe in Polen 60 EFSI-Finanzierungen. Sie stellte insgesamt 3,57 Milliarden Euro bereit, die zusätzliche Investitionen von rund 14,93 Milliarden Euro mobilisieren. Damit ist Polen der sechstgrößte Empfänger von EFSI-Finanzierungen unter den 28 EU-Mitgliedstaaten (gemessen am BIP). EIB-Vizepräsident Vazil Hudák fügte hinzu: „Ich freue mich vor allem, dass sowohl die öffentlichen als auch die privaten Einrichtungen in Polen das Finanzierungs- und Beratungsangebot der EIB in Anspruch genommen haben. Die EU-Bank ist ein zuverlässiger Partner für ihre langfristigen Investitionspläne, die eine Voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung sind.“