Die Europäische Investitionsbank (EIB) begrüßte heute die Neue Städteagenda und bestätigte gleichzeitig, dass sie in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich über 105 Milliarden US-Dollar für Investitionen in die nachhaltige Stadtentwicklung vergeben wird. Die Mittel werden in die Bereiche nachhaltiger Verkehr, saubere Energie, Wasser und intelligente Städte fließen. Im Vorfeld hatten die 28 EU-Mitgliedstaaten, die zugleich die Anteilseigner der Europäischen Investitionsbank sind, vereinbart, die Wirkung der Stadtentwicklungsfinanzierungen zu erhöhen. Gleichzeitig war die EIB auch von europäischen Ministern aufgefordert worden, sich an der Umsetzung der EU-Städteagenda  zu beteiligen.

Die Europäische Investitionsbank, die weltweit größte internationale öffentliche Bank, genehmigte im vergangenen Monat detaillierte Vorschläge für Stadtentwicklungsfinanzierungen. Sie möchte damit nicht nur die nachhaltige Stadtentwicklung stärker unterstützen, sondern auch sicherstellen, dass sich Städte konkret den Herausforderungen stellen, die beispielsweise mit dem Klimawandel, der Migration oder dem Zugang zu bezahlbarem Wohnraum verbunden sind. Dieses zielgerichtete Vorgehen entspricht sowohl dem 11. UN-Ziel für eine nachhaltige Entwicklung (nachhaltige Städte und Gemeinden) als auch der EU-Städteagenda.

In den letzten Jahren förderte die EIB bereits diverse städtische Investitionsvorhaben: Sie unterstützte in hohem Maße neue Stadtentwicklungsprojekte, nachhaltige Verkehrslösungen und den sozialen Wohnungsbau, aber auch die Verbesserung der städtischen Wasser-, Energie-, Gesundheits- und Bildungsinfrastruktur  innerhalb und außerhalb Europas.

In den nächsten fünf Jahren dürfte die Europäische Investitionsbank über 105 Milliarden US-Dollar für die nachhaltige Stadtentwicklung zur Verfügung stellen. Dieses Engagement wird auf europäischer Ebene durch die Darlehen unter dem Investitionsplan für Europa ergänzt. Außerdem sollen in den am stärksten von der Flüchtlingskrise betroffenen Regionen auch mehr Darlehen für die Entwicklung des Privatsektors und den Ausbau der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur vergeben werden.

„Damit Städte rund um den Globus die aktuellen Herausforderungen meistern können, müssen Investitionen angestoßen werden. Nur sie verbessern die Lebensbedingungen, schaffen neue wirtschaftliche Chancen und gewähren der Mehrheit der Weltbevölkerung einen besseren Zugang zur Grundversorgung. Nach Quito wird sich die Europäische Investitionsbank noch intensiver für eine nachhaltige Stadtentwicklung einsetzen. Dabei kann sie auf umfassende Erfahrungen aus Projekten zurückgreifen, mit denen sie bereits in der Vergangenheit den Wandel in Europa und weltweit erfolgreich gefördert hat. Wir sind fest entschlossen, Städte innerhalb und außerhalb Europas bei der Umsetzung der Neuen Städteagenda zu unterstützen“, sagte EIB-Vizepräsident Jan Vapaavuori.

Im Zuge der UN-Gipfelkonferenz Habitat III in Quito vereinbarte die Europäische Investitionsbank zudem eine stärkere Zusammenarbeit mit den multilateralen Entwicklungsbanken, um zu gewährleisten, dass die Stadtentwicklungsprojekte angemessen und nachhaltig sind. Hervorgehoben wurde auch, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, der Union für den Mittelmeerraum und der französischen Entwicklungsagentur AFD ist, wenn es um die Umgestaltung der Städte in Nordafrika und im Nahen Osten geht.

„Quito ist für die Europäische Investitionsbank und die Europäische Union ein entscheidender Meilenstein – auch für unsere Partner aus dem öffentlichen und privaten Sektor, einschließlich multilateralen Entwicklungsbanken, Agenturen und Entwicklungsprogrammen wie UN-HABITAT oder UNDP. Erfolgreiche nachhaltige Investitionen, die zur Stadterneuerung, zur Entschärfung der Stauproblematik und zur Stärkung der Klimaresilienz beitragen, lassen sich wesentlich besser replizieren, wenn Erfahrungen ausgetauscht werden. Damit zentrale Projekte Fortschritte erzielen können und etwas verändern, bedarf es einer engen Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Die gemeinsamen Ziele und die stärkere Fokussierung der Neuen Städteagenda bieten einen klaren Rahmen, um städtische Herausforderungen in Zukunft gemeinsam effektiver zu meistern“, ergänzte EIB-Vizepräsident Jan Vapaavuori.

Die Europäische Investitionsbank bietet zielgerichtete Unterstützung für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Sie ermöglicht beispielsweise Projekte, die die soziale Inklusion fördern und sicherstellen, dass Städte dem durch Klimawandel und Migration verursachten Druck standhalten können. Die Finanzierungen der EIB zielen schwerpunktmäßig auf Projekte ab, die Innovationen und neue Technologien für ein besseres Stadtmanagement nutzen. Integrierte intelligente Städte werden künftig generell verstärkt unterstützt.

Die Europäische Investitionsbank fördert den nachhaltigen städtischen Verkehr innerhalb und außerhalb Europas. Ihre Erfahrung auf diesem Gebiet ist daher einzigartig. Sie hat zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs beigetragen, indem sie Investitionen in U-Bahn-, Stadtbahn-, Straßenbahn-, Straßen- und Radwegenetze u.a. in Städten wie Sao Paolo, Kairo, Istanbul, London, Budapest und Helsinki finanzierte.

Quitos Bürgermeister Mauricio Espinel wies auf der UN-Habitat-III-Konferenz auf die entscheidende technische und finanzielle Hilfe hin, die die multilateralen Entwicklungsbanken, darunter auch die EIB, für das zukunftsweisende U-Bahn-Projekt von Quito leisten. Die Europäische Investitionsbank finanziert den Bau der ersten U-Bahn-Linie Quitos mit 200 Millionen US-Dollar. Nach ihrer Inbetriebnahme wird Letztere täglich mehr als 400 000 Menschen einen besseren Zugang zu Verkehrsdiensten ermöglichen und helfen, die Verkehrssituation zu entschärfen.

Die EIB ist die einzige internationale Finanzierungseinrichtung, die  – sowohl in Europa als auch weltweit – Projekte in 160 Ländern unterstützt. Ihre einzigartige Erfahrung, die sie in der Vergangenheit bei der Finanzierung städtischer Maßnahmen sammeln konnte, kommt völlig neuen Projekten in Städten rund um den Globus zugute.